Soldatis und der König der Schattenalp: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 5). Jork Steffen Negelen
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Читать онлайн книгу Soldatis und der König der Schattenalp: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 5) - Jork Steffen Negelen страница 7

СКАЧАТЬ hat sich auf einen Zweikampf mit Dämonicon eingelassen. Sie flogen beide über dem Meer und in der Nähe von Villbass begann ihre magische Schlacht. Cylor wehrte zunächst Dämonicons Angriffe verdammt gut ab. Aber dann ließen seine Kräfte nach und Dämonicon verbannte ihn auf den Grund des Meeres. Dort muss er wohl vor einigen Tagen durch eine Erschütterung der Magie von diesem Bannfluch erlöst worden sein. Vielleicht ist auch ein Schiff gesunken und hat ihn geweckt. Das kann uns nur er selbst sagen. Auf jeden Fall sind wir Nekromanten jetzt wieder vier an der Zahl. Das bedeutet, dass Dämonicon sich noch mehr vorsehen muss. Er wird im Winter keine Schlacht wagen und er fürchtet zu Recht die Kraft der Drachen. Deshalb braucht er diese drei Gorgoden. Sie können ihn zuverlässig vor den Drachen schützen.«

      Soldatis drängte sich an seinen Brüdern vorbei und stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch. Er sah den Nekromanten herausfordernd an und seine Worte klangen wie das Bellen eines wütenden Hundes. »Barbarons Späher haben uns berichtet, dass der schwarze Zauberer nur den Schattenalp Vagho schicken will, um die Gorgoden aus Saphira zu holen. Er ist bestimmt schon unterwegs. Glaubst du, dass dieser Kerl es allein schaffen kann?«

      Albanarius zuckte mit den Schultern. »Ich kann dir deine Frage nicht beantworten. Doch wenn das so ist, so muss er sich mit den Janus-Elfen herumschlagen. Die haben sich in der letzten Zeit noch weiter verschlimmert. Der Fluch, der sie einst getroffen hat, der wirkt seit über hundert Jahren auch am Tage. Jabo hat mir das erst vor wenigen Tagen berichtet. Sie halten sich deshalb in Saphira und in der näheren Umgebung der Stadt verborgen und zeigen sich nur, wenn sie töten wollen. Ich glaube, man kann die Gorgoden nur bekommen, wenn man Opyhra und ihr Gefolge überlisten kann. Außerdem braucht man den Schlüssel für die Truhe, in der sich die Kugeln befinden. Und man braucht einen bestimmten Zauberstab, um diese Gorgoden zu vernichten. Die Wesen, die in diesen Kugeln eingeschlossen wurden, sind dämonische Bestien. Wir sollten uns lieber auf alles genau vorbereiten.«

      Barbaron sprang auf den Tisch und wollte etwas sagen, doch Soldatis schnappte sich den kleinen König, klemmte ihn sich unter seinen linken Arm und hielt ihn den Mund zu. Der Minitroll zappelte wie ein Fisch im Netz, doch Soldatis stellte Albanarius unbeirrt eine weitere Frage. »Auf was sollen wir uns vorbereiten, du großer Zauberer?«

      Der Nekromant beugte sich über den Tisch und befreite den armen Barbaron. Der schimpfte sofort los. »Hast du das gesehen, Albanarius? Das ist doch unerhört! Ich könnte ihn …!«

      Weiter kam der kleine König nicht, denn Albanarius hielt ihm den vorlauten Mund zu. »Sei still und hör mir zu. Ich denke, wir sollten uns alle aufteilen. Ich suche mit Cylor nach dem Zauberstab. Artur und seine Brüder werden mit uns gehen und ihr Minitrolle überlegt euch, ob ihr etwas gegen Opyhra und ihr Gefolge unternehmen könnt. Soldatis wird euch begleiten, denn er hat dich auf jeden Fall gut im Griff, mein kleiner Freund. Ihr werdet nach dem Schlüssel und den Gorgoden suchen.«

      Barbaron befreite sich aus den Händen des Zauberers und flog hoch über den Köpfen seiner Freunde und seines Volkes. Er sah kampflustig zu Soldatis und grinste plötzlich wie ein Schelm, denn er hatte auf einmal eine Idee. Der kleine König landete auf dem Tisch und zog seinen Trollkompass. Er legte ihn vor sich auf einen Teller und rieb sich die Hände. »Nun Freunde gebt gut acht, denn wir befragen den Kompass mitten in der Nacht.«

      Sofort war der Tisch von allen Kobolden und Minitrollen umringt und Barbaron war wieder einmal ganz in seinem Element. Er beschwor seinen Kompass und ließ ihn nach dem Zauberstab für die Truhe suchen. Zum Erstaunen aller zeigte der Kompass an, dass sich dieser Zauberstab in Penda, der einstigen Heimatstadt der Janus-Elfen, befand. Barbaron fragte sogleich nach dem Schlüssel. Der befand sich in Saphira. Nun fragte der kleine König nach den Gorgoden. Wie erwartet waren sie ebenfalls noch immer in Saphira. Die letzte Antwort war jedoch für Barbaron sehr erstaunlich. Er fragte den Kompass nach dem Aufenthaltsort von Vagho. Der Kompass zeigte ihm an, dass Vagho sich immer noch in der Nähe der alten Schlangenfestung aufhielt. »Dieser Kerl lässt sich viel Zeit«, meinte der kleine König. »Das könnte uns einen guten Vorsprung verschaffen. Den sollten wir auf jeden Fall nutzen.«

      Albanarius stimmte mit einem Nicken zu und griff nach seinem Becher. Doch der war leer und das verlegene Lächeln des Hauptmanns zeigte ihm, dass der Minitroll schneller war, als er selbst. Er goss sich den Becher wieder voll und trank ihn sogleich aus. Dann sah er zu Artur und seinen Brüdern.

      Die Kobolde flüsterten schnell einige Worte miteinander und Snobby erklärte anschließend dem Zauberer ihre Entscheidung. »Wir machen es so, wie du es vorgeschlagen hast. Soldatis und die Minitrolle sollten jedoch versuchen, den Fluch von den Janus-Elfen zu nehmen. Dann wären sie nicht mehr so gefährlich und wir hätten es alle ein wenig leichter. Außerdem müssen sie sich um diesen Vagho kümmern.«

      Albanarius griff zur Weinkanne und füllte sich noch einmal seinen Becher. »Opyhra hat vor langer Zeit dem Zauberer Meerland das Herz gebrochen. Dieser weiße Zauberer hat sie geliebt und sie hat ihn verraten. Ich weiß nicht mehr genau, was damals alles geschah, doch Meerland war so wütend, dass er sich nicht mehr beherrschen konnte. Opyhra hatte ihm einen Brief zukommen lassen. Noch am selben Tag brach Meerland mit einem sehr starken Zauberstab auf und ging nach Penda. Dort hat er die Frau, die er über alles liebte, mit ihrem Gefolge verflucht und gebannt. Den neuen Liebhaber dieser Frau hat er zu Stein erstarren lassen. Noch heute wird er in seinen Händen Meerlands Zauberstab halten. Welch ein glücklicher Zufall, dass Cylor diesen Zauberstab ebenfalls beherrscht. Er hatte ihn Meerland einst geschenkt. Die größte Schwierigkeit ist der Schlüssel, den wir finden müssen. Nur mit seiner Hilfe können wir die Truhe öffnen und mit ein wenig Glück gelingt es Cylor, Meerlands Fluch von den Janus-Elfen zu nehmen. Dazu muss er Meerlands Zauberstab aus den steinernen Händen von Opyhras Liebhaber ziehen. Sie könnte es zu jeder Zeit selbst machen, doch dann würde sie mit ansehen, wie das Standbild ihres Liebsten zu Staub zerfällt und das würde ihr das Herz brechen. So habe ich jedenfalls diese Geschichte noch im Kopf behalten. Deshalb bleibt das Standbild, was es ist. Darüber ist sie bestimmt selbst sehr wütend und sie wird Meerland jeden Tag und jede Nacht verfluchen.«

      Soldatis nahm seine Keule und streckte sie Albanarius entgegen. »Morgen früh weckst du deinen alten Freund und sorgst für sein Wohlbefinden. Es wäre sehr gut, wenn er sich an seine einstigen Kräfte erinnern könnte. Sobald alle Vorbereitungen getroffen sind, brechen wir auf. Die Minitrolle werden bestimmt sehr schnell im Silbergebirge ankommen. Dort sollten sie sich erst mal verstecken und nach allen möglichen Feinden spähen. Ich werde wohl erst am zweiten Tag nach meinem Abflug eintreffen. Wir werden nach dem Schlüssel und den Gorgoden suchen und ihr findet hoffentlich den Zauberstab.

      Albanarius hob seinen Becher und trank ihn mit einem Zug aus. »Dann lasst uns schnell zur Ruhe kommen«, meinte er und stellte den Becher auf den Tisch. »Der morgige Tag wird uns zu zwei gefährlichen Orten in das Silbergebirge führen. Da sollte man gut ausgeschlafen sein.«

      Nun hielten sich die Minitrolle nicht länger zurück. Aufgeregt schwatzten sie alle durcheinander und auch der Kleinste von ihnen meinte, gerade er hätte noch etwas Wichtiges zu bedenken und zu fragen. Doch sie fanden auch in dieser, wie in jeder Nacht, alle ihren wohlverdienten Schlaf.

       Die Geister der Sklaven

      Vagho brach am folgenden Morgen sehr zeitig auf. Er nahm ein kräftiges Frühstück zu sich und ging dann zu Dämonicon. Der schwarze Zauberer schärfte ihm noch einmal ein, wie wichtig für ihn die drei Gorgoden waren. Dann ließ er Vagho zur Stadt Saphira ziehen.

      Der Schattenalp stieg vor dem Eingang der Grotte auf seine Flugschale und erreichte schnell eine ordentliche Höhe. In dicke Felle gehüllt, spürte er die Kälte nicht so schnell. Vagho hoffte, dass es bald wärmer würde, wenn er das Drachengebirge erst einmal hinter sich gelassen hatte. Tatsächlich war in der Ebene von Banda der Wind nicht mehr so eisig. Trotzdem musste der Schattenalp in der Nähe eines Baches landen, denn seine Glieder waren völlig steif. Außerdem СКАЧАТЬ