Soldatis und der König der Schattenalp: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 5). Jork Steffen Negelen
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Читать онлайн книгу Soldatis und der König der Schattenalp: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 5) - Jork Steffen Negelen страница 6

СКАЧАТЬ grinsend auf dem Arbeitstisch. »Mich hat bis zum heutigen Tag noch keiner nach dieser Königin gefragt und wir Minitrolle haben alle Hände voll mit Arbeit gehabt. Außerdem war es ja nur eine kurze Begegnung. Opyhra und zwei ihrer Begleiterinnen holten in der Nähe von Saphira Wasser aus einer Bergquelle. Wir haben dort ein Jagdlager gehabt und uns ein wenig mit ihnen unterhalten. Sie kamen in unser Lager, als wir gerade dabei waren, unsere Beute zu zerlegen.«

      Am Kichern einiger Minitrolle konnte Artur genau erkennen, dass Barbaron ihm etwas Wichtiges verschwieg. Mit ernster Miene sah er zu dem kleinen König. Er drückte ihm seinen Zauberstab gegen den Bauch. »An deiner Geschichte stimmt doch etwas nicht. Also, mein Freund Barbaron, was ist an jenem Tag wirklich geschehen? Ich will alles wissen.«

      Der kleine König sah etwas verlegen in Arturs finster aussehende Augen und er holte mit beiden Armen weit aus. »Wir hatten einen riesigen Keiler erlegt. Das war ein prächtiger Bursche. Da kam dieses Weib mit zwei ihrer Freundinnen angerannt und sie behaupteten gleich, wir hätten ihnen die Beute vor der Nase weggeschnappt. Wir sollten ihnen den Keiler überlassen und sofort verschwinden. Doch das wollten wir nicht.«

      Soldatis mischte sich ein. Er trat dicht an den Tisch heran und sah Barbaron mit funkelnden Augen an. »Lass mich raten, mein alter Freund. Ihr habt euch mit ihnen angelegt und sie vertrieben.«

      Der kleine König lächelte und wiegte seinen Kopf hin und her. »Na ja, ganz so war es nicht. Wir haben die drei hübschen Puppen erst mal schlafen gelegt und uns in aller Ruhe um den Keiler gekümmert. Als diese drei Tanten wieder aufwachten, da war von dem Keiler nur noch das löchrige Fell, die Knochen und der Kopf übrig. Wir waren da schon verschwunden und sie haben uns bis heute noch nicht erwischt.«

      Honigsüß lächelnd hob Barbaron beide Hände in die Höhe und tat, als wäre er die einzig wahre Unschuld im Baumhaus. Artur winkte ab und zog dem kleinen König das Buch unter den Füßen weg. Er schlug es zu und stellte es in sein Regal zurück. »Das sind ja gute Aussichten. Wir wollen drei gefährliche Kugeln holen, die man als Gorgoden bezeichnet. Die werden von den Janus-Elfen bewacht. Sie sind am Tage harmlos und in der Nacht wachsen ihnen wahrscheinlich Flügel, lange Zähne und riesige Krallen.«

      Ohle zog ein anderes Buch aus dem Regal und warf es auf den Tisch. Er schlug es auf und fand sofort die passende Seite. Dann stellte er sich auf Arturs Stuhl und las aus dem Buch vor. »Man höre und staune. Die Janus-Elfen sind alle nur Frauen. Sie gehörten früher zu den weißen Elfen. Ein Zauberer hat sie alle verflucht, weil Opyhra ihm etwas stahl, was sie ihm nicht wiedergeben kann. So steht es hier geschrieben.«

      Barbaron schwebte über dem Buch und betrachtete das Bild, das neben der Schrift war. »Genau so hat sie ausgesehen«, sprach er und lächelte vor sich hin. »Ich möchte zu gern wissen, was sie diesem Zauberer genommen hat. Es muss bestimmt sehr wertvoll sein, denn sonst hätte dieser Zauberer nicht einen so bösen Fluch ausgesprochen.«

      Artur nahm das Buch vom Tisch und stellte es ebenfalls in das Regal zurück. Dann sah er sich um. »Keiner von uns weiß, wer dieser Zauberer war und im Buch steht auch nichts über ihn. Doch das ist jetzt nicht so wichtig. Wir sollten uns beraten und klären, was wir als Nächstes tun sollten.«

      »Mein lieber Bruder«, sprach Soldatis und er rückte sich seine Mütze auf seinem Kopf zurecht. »Es geht doch nicht mehr darum, was wir machen sollten. Es geht nur noch darum, wie wir es machen sollten. Für uns alle ist es doch klar, dass wir uns diese drei Kugeln holen. In den Händen unseres Erzfeindes Dämonicon sind sie eine gefährliche Waffe. Sie können unseren Freunden, den Drachen gefährlich werden. Das sollten wir auf jeden Fall verhindern. Deshalb bin ich dafür, dass ihr mich schickt, um die Sache zu klären. Außerdem stellt der schwarze Kristall von Dämonicon eine Bedrohung für uns alle dar. Auch ihn müssen wir beseitigen.«

      Artur sah Soldatis in die Augen und schüttelte den Kopf. »Dass dieser Kristall beseitigt werden muss, das ist uns allen klar. Doch wer sagt dir denn, dass wir diese Aufgabe übernehmen müssen?«

      Soldatis war erstaunt. »Was hast du vor, mein lieber Artur? Du brütest doch sicher schon wieder einen deiner genialen Pläne aus.«

      Artur lächelte und tippte Soldatis mit seinem Zauberstab an den Kopf. »Da, unter deiner kleinen komischen Mütze, ist genügend Klugheit vorhanden, um selbst darauf zu kommen. Sorge dich lieber darum, wie du die Gorgoden aus Saphira herausbringen willst. Ich vermute mal, dass es ein hartes Stück Arbeit werden wird. Sobald dein sogenannter Diener wieder bei Kräften ist, werde ich dafür sorgen, dass Albanarius, Jabo und Orbin ihren alten Freund in die Arme schließen können.«

      Die Minitrolle kicherten wieder, als hätten sie gerade eine lustige Geschichte gehört. Soldatis sah sich um und entdeckte den Grund für ihre Belustigung. Draußen am Fenster stand Albanarius und sah in Arturs Arbeitszimmer hinein.

      Es dauerte nur einen Augenblick und vor dem Baumhaus war wieder mal ein großer Tumult entstanden. Jeder wolle den Zauberer begrüßen und ihm berichten, was sich alles ereignet hatte. Artur bekam in das allgemeine Durcheinander weder Ruhe noch Ordnung hinein. Er gab es auf und versuchte erst gar nicht, die Minitrolle lautstark zu ermahnen.

      Erst als Barbaron energisch eingriff und eine Zählung seines kleinen Volkes befahl, kam wieder Ruhe in das Tal der Kobolde. Der Hauptmann zählte wie gewöhnlich das kleine Völkchen durch und machte dann Barbaron wie immer eine zackige Meldung. Er stellte sich vor dem König auf und salutierte, in dem er seine rechte Hand auf seine linke Brustseite schlug. Dann brüllte er los, so laut er konnte. »Mein König, wir sind wie immer mit siebenundsiebzig Minitrollen angetreten! Uns beide habe ich schon dazugezählt, mein König!«

      Barbaron nickte und sah sich sein Volk an. Dann brüllte er selbst los. »Ich würde mich gern mit unserem Freund Albanarius unterhalten und ich denke mal, die Kobolde wollen das auch! Also lautet mein Befehl an euch alle – Klappe halten! Habt ihr diesen Befehl verstanden!?«

      Ein schallendes »Ja mein König!«, war die Antwort. Zufrieden mit sich und seinem Volk winkte der kleine König Barbaron lässig seinem Hauptmann zu und drehte sich dann zu Albanarius um. Während sich das Volk der Minitrolle einfach in den Schnee setzte, stand Albanarius gütig lächelnd mit verschränkten Armen da. Barbaron nutze wieder einmal die magischen Kräfte seines blauen Kristalls und schwebte dicht vor dem Gesicht von Albanarius. Dann begrüßte er ihn auf seine ganz eigene Art. Er küsste die knollige Nase des Zauberers, während er sich an seinem Bart festhielt. Albanarius lachte laut auf und rief. »Lass das sein, du alter Gauner. Ich bin von der Reise erschöpft und hungrig!«

      »Dann lass uns zu deinem alten Freund Cylor gehen«, sprach Barbaron. »Er ist im Gästehaus und schläft dort tief und fest. Da kannst du essen und trinken und wir können uns unterhalten. Du wirst uns bestimmt mehr über diesen wunderlichen Kerl berichten können.«

      Nachdem der Zauberer im Gästehaus Cylor schlafend vorgefunden hatte, aß er ein großes Stück Braten, Brot und Schmalz. Mit einem kräftigen Schluck Wein spülte er alles hinunter und antwortete dann auf die vielen Fragen und die Berichte von Artur und Barbaron. Er hatte sich beim Essen alles angehört, was ihm seine Freunde Wichtiges zu berichten hatten. Die Koboldbande und alle Minitrolle waren im Gästehaus versammelt und sie lauschten nun den Worten des alten Nekromanten.

      Albanarius wischte sich mit einem Tuch umständlich den Wein aus seinem Bart und schaute in die erwartungsvollen Gesichter seiner Freunde. In einer Ecke stand das Bett, auf dem sein alter Freund Cylor schlief. Sein gleichmäßiges Schnarchen zeigte jedem, dass er sich von niemandem stören ließ.

      Der Zauberer steckte sein Tuch weg und schenkte sich einen weiteren Becher Wein ein. Dann erzählte er, was er über das Verschwinden seines Freundes Cylor noch wusste. »Dieser alte Zauberer, der uns hier die Ohren vollschnarcht, ist ein Meister der Flugschale gewesen. Niemand kann so schnell fliegen, СКАЧАТЬ