Hisian - Land der Sehnsucht. Andrea Zaia
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Название: Hisian - Land der Sehnsucht

Автор: Andrea Zaia

Издательство: Автор

Жанр: Историческая фантастика

Серия:

isbn: 9783957448026

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СКАЧАТЬ traurig, schmerzvoll oder auch beängstigend würde.

      Amelie war wie elektrisiert.

      Dieses Land heißt Hisian!

      Das habe ich gewusst.

      Woher?

      Diese Gedanken schwebten unwillkürlich durch ihren Kopf und die Antwort auf ihre Frage ließ nicht lange auf sich warten.

      „Jeder Mensch, der uns besucht, weiß, dass dies sein Hisian ist. Das Land, in dem alle Gefühle sein dürfen. In dem ein Kind seine Phantasie bestätigt bekommt. In Hisian erhältst du auf alle deine Fragen zu deinen Gefühlen eine Antwort. Wenn du eines Tages alles über die Welt und die Menschen gelernt hast, dann wirst du für immer in deinem Hisian einkehren.

      Du wirst hier leben ohne Herzweh und alle peinigenden Gefühle der Welt. Niemand wird unfreundlich, gemein, neidisch, ungerecht, achtlos oder gar böse zu dir sein.

      Ich bin in deinem Hisian für dich Begleiterin und Beschützerin. Ich werde dich zu Plätzen führen, die dir erklären warum die Menschen so sind wie sie sind und warum du auf der Erde bist.

      Du, mein liebes Kind, bist ein ganz besonderer Mensch.

      Deine Gaben müssen jetzt noch verborgen bleiben. Deine Umwelt ist für so einen Menschen wie dich noch nicht gerüstet.

      Du bist zu mir gekommen, damit du in deiner Welt leben kannst und keinen größeren Schaden erleidest.

      Die Reisen nach Hisian werden dich schützen und lehren, mit schwer zu verkraftenden Empfindungen umgehen zu können.“

      Amelie saß auf dem Schoß der Duse und schaute sie interessiert an. Wie war es nur möglich, dass sie schon kurz nach ihrer Ankunft den Namen dieses Landes gewusst hatte?

      Die Duse hob die Hand und strich über Amelies Kopf.

      „Du hast eine enge Verbindung hierher. Deshalb hast du dich sofort heimisch gefühlt. Oder hattest du Angst bei deiner Ankunft hier?“

      „Ich fühlte mich gut und aufgehoben.“ Amelie blinzelte. Ob sie auch von ihren Befürchtungen allein bleiben zu müssen mit der Duse sprechen konnte? Sie versuchte es einfach. Was sollte ihr hier schon geschehen?

      „.Bevor du aufgetaucht bist, war dieses fremde Land schon sehr einsam für mich. Ich bin doch noch ein Kind!“

      Die Duse lächelte und schaute zu den Bäumen hinüber.

      „Du bist ein wenig zu früh zu uns gekommen. Ich konnte deshalb bei deiner Ankunft nicht sofort hier sein.“

      „Ich war sehr unvorsichtig, ich weiß. Alle Gefühle, die mich warnten habe ich weggeschoben. Das war sicher nicht gut.“

      „Vor allen Dingen gefährlich. Du bist in die Tiefe gestürzt. Ist dir überhaupt klar was alles hätte geschehen können? Du bist unvorsichtig und leichtsinnig gewesen als du dich auf diese Entdeckungstour eingelassen hast.“

      Amelie schlug die Augen nieder. Sie war aber auch dumm gewesen. Ihr Streben nach der Zugehörigkeit zu den anderen Mädchen hatte sie ziemlich in Bedrängnis gebracht.

      „Ich war dumm“, gab sie deshalb kleinlaut zu.

      „Das ist noch untertrieben. Aber wir wollen uns mit diesen Dingen nicht länger aufhalten. Du bist nun einmal hier und so beginnen wir bereits heute mit deiner ersten Lektion.“

      Die Duse schaute Amelie tief in die Augen.

      „Die Grundlage des Zusammenlebens von Menschen solltest du zuerst kennen.“

      Amelie sah zur Duse auf und wusste sofort, dass sie nun sehr aufmerksam zuhören musste. Mit einem Nicken begann also ihre erste Lektion:

      „Die Menschen sind manchmal ohne es zu wollen hart zu dir. Sie sehen dich nicht so, wie du sie. Nicht jeder Mensch hat so ein großes Herz wie du. Jeder ist einmalig und ihr alle habt das Gute und die Liebe in euch. Aber, mein liebes Kind, die anderen Kinder und die Erwachsenen können das Gute manchmal nicht sehen. Sie haben Angst vor der Liebe, denn Liebe erfordert Vertrauen.“

      „Wie können Kinder und Erwachsene einem anderen vertrauen, wenn sie sich selbst nicht lieb haben?“

      Amelie hatte diese Frage ohne lange darüber nachzudenken ausgesprochen. Wie war sie nur auf diese Frage gekommen? Dieses Hisian schien sie vollkommen verändert zu haben. Sie war gespannt was die Duse weiter zu erzählen hatte. Die Liebe schien in diesem Land eine große Rolle zu spielen. Amelie spürte noch immer die Klarheit in ihrem Kopf. Wie war das nur möglich? Normalerweise schweifte sie ab. Nun hörte sie aufmerksam zu was die Duse weiter zu erzählen hatte.

      „Die Liebe zu sich selbst und den anderen Menschen ist die Grundlage des Lebens! Trotzdem vergessen das viele Menschen immer wieder.

      Das ist leider immer noch so. Wir haben sehr viel dafür getan, dass sich das ändert.

      In Hisian warten alle darauf, dass sich in der Welt der Menschen etwas wandelt. Vielleicht schaffen es die Menschen jetzt.“ Die Duse schmunzelte geheimnisvoll.

      Amelie hing wie gebannt an den Lippen dieser Frau. Sie hatte keine Spur von Angst und konnte sich überhaupt nicht erklären wieso das so war. Das Land Hisian war für sie ihre eigene Welt von dem Moment an als sie es erreicht hatte.

      Gerade hatte sie diesen schrecklichen Sturz in die dunkle Tiefe erlebt. Nun saß sie hier und lauschte dieser Frau, die über die Liebe sprach.

      Eine komische Sache. Doch für Amelie war es das Natürlichste der Welt. Ab heute gehörte die Duse zu ihrem Leben.

      Was sie über die Liebe sagte, konnte Amelie in ihrem Herzen aufnehmen und sie würde zu Hause sicher genau spüren, wenn die anderen Mädchen oder die Eltern Angst hatten. So klein Amelie auch war, in Hisian konnte sie ihre Gefühle verstehen und ihre Gefühle machten sie stark und frei.

      Wie das zu Hause werden würde, darüber dachte sie jetzt, in dieser wunderbaren Welt nicht nach. Hier war alles leicht und licht für sie.

      In Hisian konnte sie sein, mit all ihrem Gefühl und ihrer Unsicherheit, die sie unter den Menschen oft zum Außenseiter werden ließ.

      Wie oft hatte sie schon gedacht, dass sie störte. Das sie nicht dazu gehörte. Ja; dass sie anders sei.

      In diesem Land verstand sie, dass alle Menschen nach der Liebe suchten und sie nicht fanden, weil sie manchmal schmerzhaft sein konnte. Wer wollte schon gern Schmerzen leiden? Auch Amelie litt nicht gern. Sie war in diesem Gebäude am Rande des Dorfes eingestiegen, um etwas Aufregendes zu erleben. Wie außergewöhnlich dieses Erlebnis werden würde, das hatte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Das konnte sie doch überhaupt niemanden erzählen. Bei diesem Gedanken schaute Amelie zur Duse hinauf. Auf deren Gesicht ein beruhigendes Lächeln schwebte.

      „Ich bringe dich jetzt zurück nach Hause. Für dich ist die Zeit für immer hier zu bleiben noch lange nicht gekommen.

      Doch sei gewiss; ich werde dich in deinen schlimmsten Tagen begleiten und immer dann zu dir kommen, wenn eine neue Lektion für dich vorgesehen ist.

      Nun wirst du alles vergessen, was du hier gehört und gesehen hast. Du wirst in deiner СКАЧАТЬ