Der Bergboss und die Königskinder: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 3). Jork Steffen Negelen
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СКАЧАТЬ schüttelte nur den Kopf und dachte sich seinen Teil. Es gab doch immer wieder jemanden, der einen armen Kobold wie ihn, in ein gefährliches Abenteuer verwickelte. Der Kobold sollte bald merken, wie Recht er mit diesem Gedanken hatte.

      Schon kurze Zeit später gingen tatsächlich drei Zwerge zum kleinen Berg und schauten nach etwas bestimmten. Als sie weg waren, kamen Albanarius und Bebo hinter ihren Büschen hervor. Sie nickten sich zu und schlichen zum Eingang des Bergwerkes. Ein kleines eisernes Tor, mit einem verwitterten Wappen darauf, versperrte ihnen den Weg. Ein Schloss war nicht zu erkennen, so sehr die beiden auch danach suchten.

      Albanarius klopfte das Tor ab und lauschte dem Klang seiner Mühen. Bebo sah ihm mit verschränkten Armen zu und grinste. Dann gab er dem Zauberer einen Tipp. »Ich würde es ja mal mit Magie probieren. Das ist aber nur so eine Idee von mir.«

      Albanarius hörte auf zu klopfen und sah zu Bebo. »Mein kleiner Freund, dass habe ich mir auch schon gedacht. Doch die normalen Zaubersprüche würden hier versagen. Dieses Tor ist besonders gut gesichert. Doch keine Angst, gleich hab ich es auf meine Weise aufgemacht. In der letzten Nacht hatten wir Vollmond und da habe ich etwas Seltenes gefangen, was ich jetzt freilassen kann.«

      Der Zauberer stellte sich vor das Tor und pustete einen feinen magischen Nebel aus seinem Mund. Der schwebte geradewegs zum Tor und bildete ein dunkles Loch darin. Staunend sah Bebo sich die Sache an. Dann stieg er durch das Loch und sah sich um. Albanarius folgte ihm sogleich und das Loch im Tor verschwand wieder.

      Der Zauberer entzündete eine Fackel und leuchtete vor sich hin. Vor ihnen war ein düsterer Gang. Den hatten die Zwerge einst mit groben Holzpfählen und dicken Bohlen abgestützt. Er führte schräg nach unten und ein Ende war im Fackelschein nicht zu erkennen.

      Albanarius drehte sich zu Bebo um. »Da müssen wir wohl oder übel hinabgehen. Aber ganz vorsichtig. Hoffentlich haben die Zwerge hier kein Labyrinth gebaut. Ich hasse Labyrinthe.«

      Bebo entzündete sich jetzt ebenfalls eine Fackel und ging kopfschüttelnd voran. Dabei sah er sich aufmerksam die Wände und die Decke des Ganges an. Aber es passierte zunächst nichts. Dann kamen die beiden jedoch in einen kreisrunden Raum. Seine Wände waren mit Felssteinen gemauert und absolut glatt. Hinter ihnen verschloss eine Steinplatte plötzlich den Rückweg. Krachend fiel sie zu Boden. In der Mitte des Raumes fuhr eine Säule aus dem Boden und stieß gegen die Decke. Jetzt begriffen die beiden, was hier vor sich ging.

      Der Raum senkte sich sehr schnell ab und drehte sich dabei. Albanarius wurde als Erstem schwindelig, er musste sich auf den Boden setzen. Bebo hockte sich ebenfalls hin. Mit einem Poltern und Krachen war die Fahrt plötzlich zu Ende und alles stand still. Die beiden sahen sich um und entdeckten an der Säule mehrere kleine Löcher. Sie bildeten einen Kreis. Bebo zählte sie und sah zu Albanarius. »Neun kleine Löcher, das ist alles, was es hier zu finden gibt. Oder hast du noch etwas entdeckt?«

      Albanarius sah sich die Löcher an, dann winkte er ab. »Ich klopfe mal die Wände ab, und wenn ich einen Hohlraum oder etwas Ähnliches finde, dann gehen wir durch die Wand.«

      Doch Albanarius konnte an den Wänden klopfen, soviel er wollte. Er fand keinen Gang dahinter. Langsam merkten die beiden, dass sie in einer Falle saßen. Bebo beschäftigte sich mit den neun Löchern in der Säule. Er hatte einen kleinen Stab bei sich. Den steckte er in jedes Loch hinein und bekam so ganz schnell heraus, dass sie unterschiedlich tief waren.

      Albanarius sah sie sich auch an und ihm fiel sogleich etwas dazu ein. »Warte Bebo, das ist eine Art Schloss. Bei meinem letzten Besuch in Gallbarts Haus habe ich einen Zwerg mit einer seltsamen Scheibe hantieren sehn. Er gab sie Gallbart und der steckte das komische Ding schnell weg.«

      Bebo war mit einem Mal hellwach und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Was für eine Scheibe meinst du? Sag mir, wie das Ding aussah.« Albanarius kraulte sich den langen Bart und dachte nach. Dann zeichnete er mit einem Stöckchen etwas in den Staub auf den Boden. »Die Scheibe war kreisrund und hatte drei kleine Stifte. So sah sie aus.«

      Bebo betrachtete sich die Zeichnung und nickte zufrieden. »Das haben wir gleich. Ich bau uns den Schlüssel nach.« Er sah sich noch einmal die Löcher in der Säule genau an und holte aus seinem Beutel einen polierten Bronzespiegel. Dann begann er mit einigen magischen Beschwörungen die Form der Bronze zu verändern, bis sie eine runde Platte mit drei Stiften am Rand ergab. Bebo legte die Platte auf den Lochkreis und drehte sie nach rechts. Doch auf einmal senkte sich die Decke mit viel Getöse langsam herab.

      Albanarius war erschrocken. Laut rief er Bebo zu. »Dreh das Ding in die andere Richtung, oder sind wir beide tot!«

      Bebo drehte die Platte nach links. Die Decke hielt an und hob sich wieder. Albanarius atmete erleichtert auf. Doch jetzt hob sich der Raum wieder und fuhr langsam kreisend in die Höhe. Dann stand er wieder still und ein weiterer Gang war zu sehen. Vorsichtig leuchteten sie hinein und konnten nichts Ungewöhnliches erkennen. Albanarius atmete tief durch und ging als Erster in den Gang. Bebo folgte ihm mit klopfendem Herzen.

      Schon nach wenigen Schritten kamen sie an ihr Ziel. Vor ihnen tauchte aus der Dunkelheit ein großer Raum auf. Was sie nun betraten, war König Gallbarts Schatzversteck. Hier standen Truhen mit Gold und Juwelen in Hülle und Fülle. Säcke voller Goldmünzen lagen herum und am anderen Ende stand Albanarius eiserne Truhe.

      Bebo entdeckte in dem ganzen Durcheinander der Schätze einen riesigen roten Edelstein. »Na sieh dir mal diesen Brocken an, Albanarius«, rief der Kobold. »Dieser Stein muss der Feuerrubin der Achanten sein. Artur hat mir erzählt, dass eine Beschreibung in seinen Büchern steht. Er soll Fewur heißen und unbeherrschbar sein. Ich hätte nicht gedacht, dass wir dieses schöne Stück hier finden werden.«

      Noch bevor Albanarius reagieren konnte, hatte Bebo ihn schon in den Händen. Albanarius rief Bebo zu. »Leg ihn zurück, bei allen Mächten dieser Welt, leg ihn zurück!«

      Doch es war schon zu spät. Sieben rote Krieger standen im Raum und blitzen mit den Augen. Der Zauberer knurrte Bebo leise zu. »Jetzt zeig mal, was du kannst, du einfältiger Narr. Hoffentlich kannst du dich deiner Haut gegen diese Krieger erwehren.«

      Aber die Krieger standen still da und bewegten sich nicht. Den Rubin in beiden Händen haltend näherte sich Bebo ihnen und sprach sie leise an. »Ich wollte euch nicht erwecken. Seid mir nicht böse gesonnen.«

      Der Kobold sah sich die Krieger von allen Seiten an. »Ihr seht ja aus, als hätte euch jemand aus Glas gemacht.« Die sieben Krieger rührten sich nicht vom Fleck. Da wollte er den Rubin schon wieder an seinen Platz zurücklegen. Doch jetzt zogen die Krieger ihre Schwerter.

      Sofort rief Albanarius wieder. »Behalt den Stein ja in deinen Händen. Ich glaube, wenn du ihn ablegst, fallen die über uns her. Also mach bitte, was ich dir sage. Wenn ich meine Truhe öffnen kann, sind wir hier sicher.«

      Schritt für Schritt wich der Zauberer rückwärts zu seiner Truhe zurück und drehte sich vorsichtig um. Er legte beide Hände auf ihren Deckel und murmelte schnell eine Beschwörung. Die Truhe sprang mit einem quietschenden Geräusch auf.

      Schnell nahm Albanarius einen Zauberstab heraus und richtete sich zu voller Größe auf. Dann sprach er ganz laut. »Jetzt, mein Freund Bebo, jetzt zeige ich dir, was ein wahrer Zirkelmagier und Nekromant ist! Unsterblichkeit durch immer fortwährende Wiedergeburt, das ist mir gegeben worden. Und genau das will unser Feind Dämonicon haben. Doch mit diesem Zauberstab werde ich uns beide und die Truhe beschützen. Leg jetzt den Rubin beiseite. Den Rest erledige ich.«

      Bebo tat, wie Albanarius von ihm verlangte, doch die Krieger steckten nur ihre Schwerter wieder ein und taten nichts. Albanarius war erstaunt, er sah sich diese roten Kerle СКАЧАТЬ