Название: Der Bergboss und die Königskinder: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 3)
Автор: Jork Steffen Negelen
Издательство: Автор
Жанр: Любовное фэнтези
isbn: 9783960081463
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Bebo nickte zustimmend und setzte sich auf seine Flugschale. »Na gut, ich bin bereit, wann soll es losgehen?«
Gandobart drehte sich zu seinen Leuten um und brüllte los. »Männer, aufgepasst! Wir werden jetzt dem Kobold folgen. Er zeigt uns die Stelle, wo die Bestien zugeschlagen haben. Macht euch bereit, wir fahren mit der Erzkarre sofort los.«
Einen Augenblick später war Gandobart mit seinen zwanzig Kameraden unterwegs. Sie saßen auf ihrer Erzkarre, einem langen Wagen, den sie eigentlich zum Transportieren ihrer Erzladungen oder Eisenwaren benutzten. Zwei zottelige Pferde zogen das Gefährt. Die waren zwar klein, aber doch recht kräftig. Gandobart saß vorn auf dem Kutschbock und mahnte mit einer Peitsche die Pferde zur Eile.
Noch bevor es Mittag war, kamen die Zwerge zu der Stelle, wo immer noch einsam und verlassen der Waagen des Kaufmanns stand. Albanarius und Bebo blieben vorsichtshalber mit ihren Flugschalen in der Luft und beobachteten die nähere Umgebung. Die Zwerge untersuchten den Waagen und die Spuren im Wald. Als sie fertig waren, versammelten sie sich auf der Straße.
Gandobart winkte dem Zauberer und den Kobold zu sich. Dann berichtete er, was er und seine Männer feststellen konnten. »Hört genau zu, was ich jetzt sage ist sehr wichtig. Der Überfall fand in der Nacht statt. Der Kaufmann wurde von zwei Kriegsknechten begleitet. Alle drei hatten nicht mal die kleinste Möglichkeit, diesen Lumichs zu entkommen. Die Spuren dieser Lumichs führen geradewegs nach Osten. Sie werden langsam zur Ruine von Banda ziehen. Bei den Resten dieser alten Stadt kommen viele Kaufleute vorbei. Sie werden sich in den Ruinen auf die Lauer legen. Das haben sie schon früher gemacht.«
Albanarius stimmte dem überraschend schnell zu. »Da hast du sicher recht. Doch es ist ein weiter Weg dahin und die Lumichs haben einen gehörigen Vorsprung. Bei meinem letzten Besuch habe ich deinem König Gallbart meine Hilfe zugesichert. Jetzt sag mir, ob du mich und den Kobold noch brauchst. Ich würde gern mit Bebo zu Gallbart fliegen und ihn sagen, wo du hinziehst.«
Gandobart sah Albanarius verwundert an. Dann überlegte er. Dabei kratzte er sich hinter seinen großen Ohren und strich sich über den Bart. Mitten in diesem roten Gestrüpp hatte ihm jemand einen Zopf geflochten. Daran zog er kurz und erklärte dann. »Wenn ich es so genau bedenke, so brauchen wir euch jetzt nicht weiter. Den Weg nach Banda kennen wir. Da müssen wir nur der Handelsstraße und dann der alten Heerstraße folgen. Am besten ist es wohl, wenn ihr zu unserem König fliegt und ihn fragt, was ihr ihm noch helfen könnt. Sagt ihm, das wir nach Banda wollen.«
Albanarius nickte und stimmte wieder zu. »Ja das werden wir machen. Ihr habt ja eure Netze bei euch, und mit ein wenig Glück könnt ihr die Lumichs in den Ruinen fangen. Da können wir euch kaum helfen. Die würden uns beim Anflug gleich entdecken und damit gewarnt sein.«
Gandobart hob beide Hände kurz hoch. »Oh, das wäre bestimmt nicht in unserem Sinne, also beeilt euch, wir können des Königs Hilfe in Banda gut gebrauchen.«
Der Zauberer und der Kobold verabschiedeten sich von den Zwergen und flogen auch gleich davon. Bebo wusste nicht genau, was er von diesem raschen Aufbruch halten sollte, doch er hatte so eine Ahnung. Unterwegs bat er Albanarius, auf einer kleinen Lichtung zu landen.
Nach dem sich beide kurz umgesehen hatten, stellte Bebo auch gleich ein paar Fragen. Dabei wurde er lauter als er beabsichtigte. »Sag mal Albanarius, glaubst du nicht auch, dass wir diesen Zwergen bei ihrer Jagd helfen sollten? Wir könnten doch an bestimmten Stellen einen Schutzbann legen oder die Lumichs mit magischen Blitzen aus ihrem Versteck treiben? Trotzdem lässt du sie allein ziehen! Du hast doch irgendetwas vor?«
Albanarius legte beschwörend einen Finger auf seine Lippen und zischte leise. »Pst.« Dann flüsterte er. »Sei nicht so laut und hör mir zu. Dieser Gandobart braucht mit seinen Helfern und dem Wagen bestimmt zwei Tage, um nach Banda zu kommen. Wir dagegen schaffen die Strecke bequem in zwei Stunden. Es bleibt also genügend Zeit, um noch andere wichtige Dinge zu erledigen. Und dabei werde ich deine Hilfe brauchen und Gallbart kann sich schon denken, was seine Leute so treiben. Er ist ein ganz ordentlicher Magier.«
Bebo setzte sich auf seine Schale und sah den Zauberer durchdringend an. »Jetzt erzähl mir schon, was du alles vorhast. Du verfolgst doch irgendeinen Plan.«
Albanarius sah sich noch einmal um. Dann berichtete er Bebo von seinem letzten Besuch beim Zwergenkönig. »Ich war schon wenige Tage nach der Schlacht bei diesem Gallbart. Als ich ihm von meiner fliegenden Kammer berichtete, da tat er völlig unwissend. Doch ich zeigte ihm, was ich in ihr gefunden hatte. Er hat seine eigene Kriegskeule gleich wieder erkannt. Ich konnte es in seinen Augen lesen. Aber er hat alles abgestritten und mich gebeten, über Nacht sein Gast zu sein. Angeblich wollte er sich mal umhören. Doch er hat sich in derselben Nacht zu seinem Schatzversteck geschlichen. Sein schlechtes Gewissen hat ihn bestimmt dazu getrieben. Er dachte wohl, ich schlafe tief und fest, aber nein, ich habe ihn beobachtet.«
Der Nekromant sah sich um, bevor er weiter sprach. »Er war danach auf der Jagd nach den Lumichs. Sogar dafür habe ich ihm meine Hilfe angeboten. Doch jetzt, da wir wissen, wo sich die Lumichs hinbegeben, sollten wir die Zeit nutzen. Wir müssen uns meine Kiste mit den Geheimnissen der Nekromanten holen. Sollte Dämonicon schneller sein und wir zu spät kommen, so wäre das eine absolute Katastrophe. Stell dir mal vor, dem Geist des Dämonicon gelingt es, sich einen Nekromantenkörper herzustellen und in diesen hineinzufahren. Dann würde es nicht lange dauern und er könnte versuchen, sich alles Leben in dieser Welt zu unterwerfen. Also mein Freund, Eile ist geboten. Wir müssen zum Schatzversteck des Zwergenkönigs.«
Bebo war bei den Worten des Zauberers nachdenklich geworden. Natürlich wusste er, das Albanarius nichts Böses vorhatte, auch wenn der einem nicht immer gleich alles erzählte.
Nachdenklich stimmte der Kobold dem Zauberer zu. »Du hast sicher Recht, Albanarius, doch sind solche Abenteuer wohl eher etwas für Artur oder die Minitrolle. Aber da die nun mal gerade nicht zur Hand sind, werde ich dir selbstverständlich helfen. So lass uns zu deiner Kiste fliegen. Hoffentlich ist sie noch da.«
Albanarius war froh, das Bebo ihm beistehen wollte. Doch einige gewisse Dinge erzählte er dem Kobold lieber noch nicht. Dafür musste sich ein besserer Zeitpunkt ergeben.
Der Zauberer und der Kobold setzten sich auf ihre Flugschalen und flogen wieder über die dichten Wälder. Bebo folgte Albanarius und landete neben ihm am Fuße eines kleinen Berges. Sofort nach ihrer Landung verschwanden die beiden in den Büschen und Sträuchern des Waldes.
Als sie sicher waren, dass kein Zwerg oder ein anderes Wesen in der Nähe war, stellte Bebo leise eine Frage. »Albanarius, wie geht es jetzt weiter?«
Verärgert flüsterte der Zauberer zurück. »Ihr Kobolde seid noch schlimmer als die Minitrolle. Immer habt ihr eine Frage parat. Aber wenn du es unbedingt wissen willst, dann sage ich es dir. Wir warten auf die Wachen, die hier dreimal am Tage vorbeikommen. Dann schleichen wir uns in das verlassene Bergwerk des Königs Gallbart. In gut einer halben Stunde kommen hier drei Zwerge zu dem kleinen Berg vor uns und kontrollieren den Eingang zum Schatzversteck des Zwergenkönigs. Wenn die weg sind, dann gehen wir hinein und holen uns meine Kiste. Ich hoffe du weißt jetzt genug und stellst keine dummen Fragen mehr.«
Doch Bebo war nicht so leicht zu beeindrucken. Ungerührt stellte er noch eine weitere Frage. »Weißt du auch, was uns in diesem Bergwerk erwarten wird?« Albanarius sah den Kobold grimmig an und gab dann verärgert seine Antwort. »Woher, zum Donnerwetter, soll ich das wissen? Ich war ja noch nicht in diesem Bergwerk drin. Frag nicht weiter und sei leise. Wir werden СКАЧАТЬ