Die drei Klosterkids. Karla Schniering
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Название: Die drei Klosterkids

Автор: Karla Schniering

Издательство: Автор

Жанр: Детские детективы

Серия:

isbn: 9783865066435

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СКАЧАТЬ sie abwartend stehen und warteten. Nichts! Josie beugte sich vor und griff nach Maria. Sie drehte sie um und schob an dem unteren Plättchen herum. Es löste sich schwer, aber schließlich kam darunter der kleine Hohlraum zum Vorschein. Jo griff in seine Jackentasche und zog eine Taschenlampe heraus. Er leuchtete in die Aussparung.

      „Da“, flüsterte er, „sieht aus wie ein Holzspan.“

      Mit spitzen Fingern zog Josie den Span heraus. Sie hielt ihn in das Licht der Taschenlampe. Der Span war zwei Finger breit, ungefähr fünf Zentimeter hoch und sehr flach.

      „Was ist das?“, fragte Jo und runzelte die Stirn. „Ich sehe nur so merkwürdige Striche und Zeichen.“

      Josie legte den Span vorsichtig in ein aufgeklapptes Papiertaschentuch. Sie steckte alles behutsam in ihre Jackentasche und nahm dann die Figur wieder in die Hand. Schweigend, aber mit vor Aufregung klopfenden Herzen, schoben sie das Plättchen wieder an seinen ursprünglichen Platz. Keine Sekunde zu früh. Die hiesige Historikerin, Annemarie Schmidchen, drückte gerade die Pendeltür auf und sagte mit dem Blick hinter sich: „So, meine Damen und Herren, bitte folgen Sie mir. Ich werde nur eben Licht in der Sakristei machen.“ Da sah sie Jo und Josie. Maria stand längst wieder an ihrem Platz.

      „Hallo, ihr beiden. Auch an der Kirchengeschichte dieser Gemeinde interessiert?“, fragte sie freundlich. Jo und Josie sahen sich an. „Och ja, kann ja nicht schaden“, meinte Jo, obwohl er total neugierig darauf war, den Span in Josies Tasche näher zu untersuchen. Die stöhnte auch leise. Aber Jo flüsterte ihr zu: „Ablenkung ist alles. Die wundert sich sonst noch, was wir hier machen.“

      „Stimmt!“

      Gefühlte Stunden später verließen die beiden mit den anderen Interessierten die Kirche. Sie rannten sofort nach Hause. Ihre Mutter war offensichtlich einkaufen, Papa bei der Arbeit. Also hatten sie freie Bahn. In Josies Zimmer angekommen suchte sie sofort in ihrer Kramschublade nach einer Lupe. Endlich hatte sie sie gefunden. Mit hochroten Wangen hielt sie die Lupe in die Luft: „Ha! Volltreffer. Jetzt wollen wir doch mal sehen …“

      Jo saß am Schreibtisch und hatte die Lampe so ausgerichtet, dass sie den Span hell beleuchtete.

      „Und? Hier, nimm die.“ Josie beugte sich mit der Lupe über ihn. Sie zog sich einen Stuhl heran und gemeinsam versuchten sie, etwas zu erkennen. Oben rechts in der Ecke war ein N, darunter Linien in Wellen und einige Rechtecke.

      „Das sieht aus wie eine Landkarte“, flüsterte Josie und beugte sich noch näher über den Span.

      „Genau, oben ist Norden. Und die Rechtecke sind wahrscheinlich Gebäude. Aber wo soll das sein? Ist das hier in Malgarten? Wir brauchen einen Lageplan vom Kloster, dann können wir das vergleichen. Siehst du irgendwo ein Kreuz?“

      „Wozu denn ein Kreuz?“, fragte Josie, „glaubst du etwa wirklich an einen Schatz?“

      „Keine Ahnung.“ Er drehte den Span um. Auf der Rückseite befand sich die Zeichnung eines kleinen fliegenden Vogels. Die Zwillinge sahen sich an.

      „Könnte das ein Hinweis sein? Aber das ist doch Blödsinn, hier gibt es doch überall Vögel.“

      Da hörten sie ihre Mutter nach Hause kommen. Sie rief: „Jo, Josie, ihr könnt gleich runterkommen, es gibt Pizza.“

      Vorsichtig legten sie den Span wieder in das Papiertaschentuch. Josie ging zum Bücherregal und legte es unter ein Buch. „Morgen sehen wir uns das nochmal bei Tageslicht an, vielleicht haben wir dann eine Idee“, schlug ihr Bruder vor.

      „Na hoffentlich, bis jetzt bin ich etwas ratlos.“

      „Und ich hungrig“, lachte ihr Bruder.

      3. Dezember

      EIN VOGEL???

      Am Morgen gingen Jo und Josie, bevor sie sich zur Schule aufmachten, noch schnell zu der Schautafel des Klosters, um einen Blick auf den Lageplan zu werfen. Die Tafel stand direkt am Torhaus. Einige Bewohner des Klosters hatten dort ihre Hinweise angebracht, was sie auf dem Klostergelände so machten. Hier lebten und arbeiteten schon seit mehr als zweihundert Jahren keine Nonnen mehr. Aber einige Künstler hatten sich hier angesiedelt. Außer der Kirche, dem Äbtissinnenhaus, dem Konventflügel, der Propstei, dem Torhaus und einer Gaststätte gab es auch eine Musikscheune, eine alte Tischlerei, ein leerstehendes Backhaus, mehrere Mehrzweckgebäude und die beiden Friedhöfe.

      „Da ist Norden, und hier wohnen wir“, sagte Josie und zeigte auf das Torhaus. „Aber so viel ist doch auf dem Span gar nicht zu sehen. Welche Gebäude sind denn eigentlich neu?“

      „Pfft, was weiß ich. Wir wissen auch gar nicht, von wann der Span ist, vielleicht ist der schon seit fünfhundert Jahren in der Krippenfigur.“

      „Quatsch!“ Josie lachte. „So alt ist die Krippe bestimmt nicht. Weißt du, was ich glaube? Wir müssen erstmal rausfinden, seit wann die Krippe hier ist, dann können wir eingrenzen, wann der Span ungefähr da reingesteckt wurde …“

      „ … und vergleichen, welche Gebäude es damals hier gab“, vollendete Jo den Satz. Er sah auf die Uhr.

      „Mensch, wir müssen …“ Sie schnappten sich ihre Schulrucksäcke und rannten los. Nick kam ihnen schon entgegen.

      „Na? Habt ihr gestern was entdeckt?“

      „Ja, aber später, wir schreiben doch heute Mathe.“

      Nick ließ die Schultern hängen. „Mist! Das habe ich total vergessen.“

      Josie lachte: „Das machst du doch mit links.“

      Später, auf dem Weg nach Hause, erzählten sie Nick endlich von ihrer Entdeckung. Zuerst wollten sie nicht so recht, aber Nick war wegen der Mathearbeit ziemlich niedergeschlagen. „Die habe ich in den Sand gesetzt!“, meinte er bloß. Da erzählten sie ihm alles. Im Nachhinein erwies sich das als hilfreich, denn Nick sprudelte sofort los: „Cool, wir haben ein Buch über die letzten Jahrhunderte hier in Malgarten und Umgebung. Das suche ich nachher raus und komme heute Nachmittag zu euch. Nach den Hausaufgaben. Ist das spannend! Glaubt ihr wirklich, das ist ein Hinweis auf irgendwas?“

      „Das wissen wir doch gar nicht. Halt bloß die Klappe, Nick, zu keinem ein Wort.“

      „Klar, kein Ton, ich simse, wenn ich das Buch habe, und komme dann. Wisst ihr eigentlich, wo der Ausdruck, die Klappe halten’ herkommt? Hat mir meine Tante in der Kirche erklärt.“

      Jo und Josie schüttelten die Köpfe. „Nö, keine Ahnung.“

      „Dachte ich mir. Zeige ich euch später, in der Kirche, bis dahin.“ Und weg war er.

      „Der ist ja drauf“, meinte Jo. „Hoffentlich hält er auch dicht.“

      „Bestimmt. Meinst du nicht doch, wir sollten den Span jemandem СКАЧАТЬ