I L.I.K.E. my job. Reinhard Lindner
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Название: I L.I.K.E. my job

Автор: Reinhard Lindner

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежная публицистика

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isbn: 9783990406120

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СКАЧАТЬ Studien, die sich nicht auf das Burnout, sondern auf das allgemeine Stresslevel beziehen, bestätigen ebenso die These der überforderten Millennials. Bei jedem dritten amerikanischen Studenten wurde in den Jahren 2016 und 2017 eine psychische Krankheit diagnostiziert, fand eine US-weite Umfrage heraus. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich in Deutschland. Eine Studie, die der AOK-Bundesverband 2016 in Auftrag gegeben hat, ergab: 53 Prozent der mehr als 18.000 befragten Studierenden stehen unter starkem Stress.3

      Meditation ist ein Zugang zu vorhandenen Ressourcen und eine Kraftquelle, um die eigene Resilienz zu stärken. Die Annahme, Meditation sei nur etwas für Mönche und Esoteriker, ist längst überholt. Denn regelmäßiges Meditieren stärkt nicht nur unser mentales Immunsystem, sondern wirkt sich auch positiv auf unseren beruflichen Erfolg aus.

      In Asien ist Meditieren quasi so alt wie die Menschheit selbst. Schon seit Jahrtausenden ist es in vielen Kulturen und Religionen eine weitverbreitete Praxis. In den fernöstlichen Traditionen dient das Meditieren dazu, Erleuchtung zu finden oder das Nirwana zu erreichen. In christlichen, islamischen oder jüdischen Traditionen meditieren die Menschen, um dem Göttlichen näher zu sein.

      Wir sehen eine klare Tendenz, dass das Meditieren auch außerhalb des Religiösen immer mehr Verbreitung und vor allem auch Anerkennung findet. Diese spirituelle Praxis soll dazu beitragen, mit sich selbst in Einklang zu kommen, den Weg nach innen anzutreten, den Geist zu leeren und Wohlbefinden herzustellen.

       Wie geht Meditation?

      Die Ergebnisse des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung bestätigen, dass die besten Zeiten zum Meditieren morgens und abends sind. Dies ist leicht erklärbar. Morgens beeinflussen wir so die Grundstimmung des Tages. Das bedeutet, wenn wir ruhig und entspannt in den Tag starten, geben wir Stress weniger Chancen, an uns heranzukommen, und abends steuern wir durch Meditation Lernprozesse für den Schlaf. Natürlich gibt es unzählige Bücher für alle Entwicklungsstufen und Anwendungsbereiche der Meditation. Die Resilienz Akademie liefert hier eine sehr praktikable Anleitung in wenigen Schritten:4

      − Schaffen Sie sich eine Meditationsinsel:

      Ein ruhiger Rückzugsort hilft Ihnen, die Konzentration vollständig auf sich zu lenken. Es ist ratsam, wenn Sie in der Anfangszeit stets denselben Ort wählen. Die vertraute Umgebung und Situation erleichtern den Einstieg in die Reise nach innen. Wählen Sie einen Ort, an dem Sie sich wohl und ungestört fühlen.

      − Nehmen Sie eine bequeme Haltung ein:

      Der Klassiker der Meditationshaltungen ist wohl der Schneidersitz. Auch der ist allerdings kein Muss. Sie können im Fersensitz oder gar auf einem Stuhl sitzen. Sogar das eher untypische Liegen ist möglich. Egal wie Sie sich positionieren, achten Sie darauf, dass die Haltung bequem ist und Sie lange darin verweilen können. Wenn Sie sitzen, achten Sie zusätzlich auf eine aufrechte Haltung (kein Rundrücken oder kollabieren der Wirbelsäule). Das erleichtert das Atmen und schont Ihren Rücken. Hierfür können Sie beispielsweise ein Meditationskissen zu Hilfe nehmen. Achtung: Beim Sitzen soll kein falscher Ehrgeiz aufkommen. Wenn es schmerzt, eine bequemere Sitzposition einnehmen.

      − Finden Sie Ihr inneres/drittes Auge:

      Jetzt kommt der spirituelle Teil. Dieser Schritt bringt nur etwas, wenn Sie sich vollkommen auf die Übung einlassen. Eine Möglichkeit dafür ist: Sie stellen sich vor, Sie hätten zwischen den beiden Augen ein inneres/drittes Auge. Konzentrieren Sie sich auf diesen Punkt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie Ihre Gedanken beobachten.

      − Achten Sie auf Ihre Atmung:

      Die Atmung ist ein wichtiges Instrument. Atmen Sie ruhig und bewusst; beim Einatmen strömt die Luft in den (Unter-)Bauch hinein und beim Ausatmen lassen Sie die Luft ungehindert ausströmen. Vermeiden Sie Brustatmung. Brustatmung ist kopflastig und verursacht Stress. Je besser es Ihnen gelingt aus dem Unterbauch heraus zu atmen, umso ruhiger werden Sie. Lenken Sie Ihre Gedanken auf eine gleichmäßige Atmung.

      − Lösen Sie sich von allem:

      Uns Menschen fällt es schwer, an nichts zu denken. Allein der Gedanke daran macht das Ganze schier unmöglich. Doch genügend Übung erlaubt es Ihnen, sich von Ihren Gedanken zu lösen und Ihren Geist zu leeren. Sie können diesen Prozess nicht erzwingen, sondern er findet selbstständig statt. Zählen kann am Anfang helfen, sich von den Gedanken zu befreien. Langsames Zählen von eins bis zehn. Wenn Gedanken kommen, wehren Sie sich nicht dagegen. Lassen Sie sie wie Wolken vorbeiziehen. Haften Sie nicht an Ihren Gedanken fest. Versuchen Sie Ihre Gedanken zu beobachten, damit kommen Sie auf eine Art „Metaebene“ und die Gedanken verschwinden von selbst.

      − Meditieren Sie regelmäßig:

      Zur Ruhe zu kommen muss trainiert werden. Kaum jemand wird bei seiner ersten Meditation gleich eine völlige Leere erreichen und in sein tiefes Inneres vordringen. Es heißt daher üben, üben und noch mehr üben. Wenn Sie regelmäßig meditieren, spüren Sie die Fortschritte und kommen schneller in einen entspannenden Zustand. Forscher fanden heraus, dass eine dreimal wöchentliche Meditation von 20 Minuten schon eine sehr gute Basis bildet.

       Formen der Meditation

      Die meistverbreitete Form der Meditation ist natürlich die Sitzmeditation. Ich durfte einige Zeit meines Lebens in buddhistischen Klöstern in Japan verbringen und zusammen mit Mönchen meditieren. Die Gehmeditation ist dort auch sehr verbreitet. Bei dieser Form des Gehens gibt es sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten. Von ganz langsam, also nur ein bis zwei Schritte pro Minute, bis hin zu normaler Gehgeschwindigkeit. Es kann sehr herausfordernd sein, in 15 Minuten nur zehn Meter zurückzulegen.

      Die Mönche in den Zen-Klöstern bezeichnen jede Art von Tätigkeit als Meditation. Selbst das Wischen des Bodens oder das Abspülen des Geschirrs wird in meditativer Form ausgeführt. Meditation heißt ja, sich voll und ganz dem Moment widmen. Das, was man tut, im Hier und im Jetzt tun. Mit der Handlung

      eins werden, ohne sich von Gedanken aus der Vergangenheit oder der Zukunft ablenken zu lassen. Dies würde nur die Qualität der Handlung schmälern.

       Was bewirkt Meditation?

       Meditation steigert die kognitiven Fähigkeiten.

      Studien belegen, dass Aufmerksamkeit und Konzentration sich durch regelmäßiges Meditieren deutlich verbessern. Das Phänomen dahinter lautet: Neuroplastizität. Unser Gehirn bleibt nämlich nicht unverändert, sondern entwickelt sich mit jedem Denk- und Lernprozess. Die Gehirnforschung hat bestätigt, dass Gehirnzellen mit dem Altern nicht nur kontinuierlich absterben, sondern unter bestimmten Umständen auch neu gebildet werden. Insbesondere dann, wenn Endorphine (Glückshormone) freigesetzt werden. Dinge, die wir trainieren, schaffen neue Verbindungen zwischen Synapsen oder stärken zumindest bestehende. Durch Meditation wird außerdem Achtsamkeit und Konzentration im Allgemeinen trainiert. Das bedeutet, wir können diese kognitive Fähigkeit dann nicht nur auf bekannte Denkaufgaben anwenden, sondern auch unbekannte Aufgaben besser lösen.

      Richard Gere tut es mit Hingabe. Topmodel Christy Turlington ebenso. Und auch in Deutschland sind es längst nicht nur vom Burnout bedrohte Manager, die Meditation für sich entdecken, um Stress abzubauen, zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe zu gelangen. Meditation ist mehr als nur ein Trend, sagt die Hirnforscherin Prof. Tania Singer. Die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig arbeitet seit Jahren daran, die günstigen Auswirkungen von Meditation auf das menschliche Gehirn nachzuweisen – mittels harter Wissenschaft und Hirnscans. Derzeit läuft dazu eine weitere große Studie in Berlin und Leipzig.

      Forscher aus Gießen und Harvard etwa untersuchten erstmals СКАЧАТЬ