Krankheiten - Signale der Seele. Reinhold Ruthe
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Krankheiten - Signale der Seele - Reinhold Ruthe страница 6

Название: Krankheiten - Signale der Seele

Автор: Reinhold Ruthe

Издательство: Автор

Жанр: Здоровье

Серия:

isbn: 9783865066589

isbn:

СКАЧАТЬ Frage 2: Versuchen Sie, die Sprache des Symptoms zu entziffern!

      Viele Krankheiten und Funktionsstörungen bringen etwas zur Sprache. Und das ist wörtlich zu verstehen. Unsere Sprache verbalisiert psychosomatische Reaktionen. Sie formuliert psychische Schwierigkeiten und verbindet sie mit körperlichen Begleitsymptomen.

       „Was ist Ihnen auf den Magen geschlagen?“

       „Was hat Sie in Wallung gebracht beim Bluthochdruck?“

       „Welche Kröten haben Sie schlucken müssen?“

       „Wovon haben Sie die Nase voll?“

      Der Körper drückt oft aus, was der Mensch sich nicht eingestehen und nicht aussprechen will.

       Frage 3: Wozu zwingt uns das Symptom?

      Symptome können unsere Unvernunft bremsen. Sie korrigieren Einseitigkeiten und bringen tief verwurzelten Kummer zur Sprache. Sie zwingen uns, kürzer zu treten.

      Hier einige Beispiele, an denen das deutlich wird:

       Der Über-Ehrgeizige wird durch Kreislaufstörungen und Herzattacken zur Ruhe gezwungen.

       Der Gehetzte muss durch Rheumatismus langsamer treten.

       Der Alleinverantwortliche, der unter Migräne leidet und sich den Kopf zerbricht, muss abgeben.

       Der Mensch mit einem Halswirbel-Syndrom muss zu viel Verantwortung, die er sich aufgebürdet hat, abwerfen.

      Ich denke an eine depressive Frau. Ihre Depression spiegelt eine große Bitterkeit und Wut wider, die sie jahrelang wortlos geschluckt hat.

      Ihr Vater, der einen einsam gelegenen kleinen Bauernhof bearbeitet, hat sie immer wieder sexuell missbraucht und sie unter Todesandrohung zum Schweigen verurteilt. Die Depression als Symptom ist der stumme Schrei eines hilflosen und verzweifelten Menschen.

      Das Depressions-Symptom zeigt außerdem, wie problematisch Tabletten sind, wenn die Seele in der Tiefe keine Heilung erfährt. Antidepressiva sind in diesem Falle Symptom-Make-up. Sie verdecken das eigentliche Leid und verschlimmern auf Dauer die Depressionen.

       Frage 4: Was wollen wir mit den Symptomen vermeiden?

      Krankheitssymptome können sich einstellen, um unsere unbewussten und unverstandenen Ziele zu realisieren. Sie treten unter Umständen wunschgemäß auf. Es ist, als hätten wir sie herbeigerufen. Folgende Aussprüche sind uns sicher nicht unbekannt:

       „Die Grippe kam wie gerufen!“

       „Die Infektion meldete sich wie bestellt!“

       „Der Unfall nahm mir die Entscheidung ab.“

      Ich habe lange Zeit eine Ratsuchende betreut, die mit einer hysterischen Blindheit in die Beratung kam. In einem der Gespräche ließ sie unbeabsichtigt den Satz fallen: „Ich war blind vor Wut!“

      Ihr Mann ging ständig fremd. Gemeinsam hatten sie einen Betrieb, der von beiden aufrecht erhalten werden musste. Die Frau kniff immer ihre Augen zu, wenn ihr über die ehebrecherischen Aktivitäten ihres Mannes berichtet wurde. Sie konnte das lieblose Treiben ihres Gatten nicht mehr mitansehen. Mit Leib und Seele wehrte sie sich und „flüchtete“ in eine hysterische Blindheit. Im Fachjargon heißt das „Konversions-Neurose“, d. h., ein schweres psychisches Problem drückt sich körperlich aus, es konvertiert, es schlägt um ins Organische.

      Leib und Seele sind eine Einheit. Denken, Fühlen, Planen, Fantasien, Vorstellungen, Ängste und Befürchtungen spielen sich nicht nur im Kopf ab. Sie haben eine gleitende Beziehung zu allen Gliedern. Kein Teil des gesamten Organismus bleibt ausgespart.

      Viele Christen „missbrauchen“ den Arzt. Sie kommen mit falschen Erwartungen zu ihm. Woher kommt das? Für ihr christliches Leben gibt es nur eine Priorität: das Geistliche. In ihren Augen sind Seelisches und erst recht Körperliches Nebensache. Sie sind tragischerweise mit dem Geistlichen verknüpft, haben aber nichts miteinander zu tun.

      Griechisches und heidnisches Denken, das dem christlichen Glauben diametral entgegenläuft, hat auch die Vorstellungen vieler Christen geprägt und wird auch von ihnen gelebt.

      Der Seelsorger hat es mit Glaubensfragen zu tun und ist kein Psychotherapeut, dem man seelische Probleme anvertrauen kann.

      Der Arzt ist für alle körperlichen Belange zuständig. Spannungen, Gereiztheit, Nervosität, Konzentrationsmangel können mit chemischen Stoffen gemildert und beseitigt werden. So stellen sich viele Christen die verschiedenen Lebensbereiche vor. Mit einem Medikament möchten sie den „Fall“ abtun. Mit Pillen möchten sie die Frage nach der Tiefe ihres Un-heil-Seins betäuben. Aber lebenswichtige Fragen lassen sich nicht mit Tabletten beantworten. Ärger darf nicht mit Medikamenten ausgelöscht werden. Sie dämpfen, blockieren und unterdrücken existenzielle Fragen.

       Was drücken wir mit Ärger aus?

       Was richten wir mit Ärger bei unseren Mitmenschen an?

       Was wollen wir mit Ärger bezwecken?

       Wovor fliehen wir?

       Was schlucken wir?

       Was ist geistlich ungeklärt?

      Anfechtungen – wie zum Beispiel Neid, Rechthaberei, Empfindlichkeit, Streitsucht usw. – werden nicht als geistliche Probleme wahrgenommen. Der Arzt soll die Spannungen mit Tabletten dämpfen. Aber Anfechtungen sind geistliche Symptome, die mit geistlichen Mitteln bearbeitet werden müssen.

      Anfechtungen können zu Schlaflosigkeit führen. Sie können panische Ängste und Bluthochdruck verursachen. Da wir Christus ganz gehören, wollen wir uns ihm auch ganz zur Verfügung stellen, damit er unseren Glauben und unser Denken durchleuchten kann.

      Konflikte können nicht mit chemischen Substanzen gemildert oder aufgelöst werden. Konflikte spiegeln, wie das Wort sagt, Zusammenstöße im Inneren und im Zwischenmenschlichen wider. Konflikte, die auch Kopf, Kreislauf, Herz, Magen und Darm in Mitleidenschaft ziehen können, müssen ganzheitlich bearbeitet werden. Tabletten, die Herz und Kreislauf beruhigen sollen, sind Symptomkosmetik. Konflikte fordern heraus, sich selbst in Frage zu stellen und den eigenen Lebens- und Glaubensstil zu überprüfen. Konflikte beinhalten Lebens- und Glaubensfragen. Darum können gezielt einige Fragen lauten:

       Will ich mit Konflikten meinen Herrschaftsanspruch in Ehe und Familie demonstrieren?

       Will ich mit Konflikten mein Gegenüber gefügig machen?

       Will ich mit Konflikten meinem Nächsten die Schuld zuschieben?

      Schmerzen werden viel zu schnell mit Tabletten zum Schweigen gebracht. Dabei sind Schmerzen lebenswichtige Signale, die uns zeigen, dass mit unserer ganzen Persönlichkeit etwas nicht stimmt. Schmerzen sind kein lokales Problem im Menschen. СКАЧАТЬ