Название: Wörterbuch alttestamentlicher Motive
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Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783534724758
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8 Feigenbaum
Der wichtigste Obstbaum dieser trockenen Region, der Feigenbaum (Hld 2,13), der inmitten der Weinberge steht, erinnert an den Frühling und die Zeit der Ausflüge in den Weinberg, bei denen junge Leute Gelegenheit fanden, sich näher zu kommen. Auch im NT wird sein Ausschlagen mit dem kommenden Sommer verbunden und ist zugleich Zeichen für das anbrechende Gottesreich (Mt 24,32; Mk 13,28; Lk 21,29–33). Der Feigenbaum gilt als Synonym für Frieden, Sicherheit und Glück (1 Kön 5,5; 2 Kön 18,31; Jes 36,16; Sach 3,10; Mi 4,4). Das bäuerliche Denken und das vitale Interesse an Besitz und Boden sind die Grundlage dieser Bilder. Nur in ruhigen Zeiten kann man sich seiner im Garten erfreuen und mit Muße ernten. Der Feigenbaum wird neben Öl- und Granatapfelbäumen unter die sieben Segnungen des Landes Israel gezählt (Dtn 8,8) und ist damit ein Symbol für ein Leben ohne Mangel (vgl. Num 20,5; Ez 27,17; 1 Chr 12,41). Als Strafe für fehlende Einsicht droht dem Volk durch göttliches Gericht die Vernichtung der so lebenswichtigen Feigenbäume (Jer 8,13; vgl. Joel 1,7.12; Hab 3,17, vgl. Am 4,9; Ps 105,33). In der Jotamfabel (Ri 9,7–15) wird dem Feigenbaum unmittelbar nach dem Ölbaum die Königswürde angetragen. Im NT wird im Gleichnis vom Feigenbaum, der drei Jahre keine Frucht trug, angesichts des Gottesreiches die Hoffnung auf Umkehr ausgedrückt (Lk 13,6–9).
9 Ölbaum
Die wirtschaftliche Bedeutung des Ölbaums war und ist immens (Ri 15,5; Hag 2,19). Er zählt unter die → Pflanzen und anderen Bäume wie Granatapfelbaum und Feigenbaum, die für ein gesegnetes → Land stehen (Dtn 8,8; 6,11). Daher wird Israel als saftig-grüner Ölbaum bezeichnet (Jer 11,16; vgl. Hos 14,7). Wie auch der Feigenbaum verliert er beim Strafgericht Gottes seine Früchte (Dtn 28,40; vgl. Jes 24,13). Er kann viele hundert Jahre alt werden, und es ist verständlich, wenn ihm als erstem unter den Bäumen die Königswürde angetragen wird (Ri 9, Jotamfabel). Der Ölbaum steht metaphorisch für die Lebenskraft des Menschen (Jer 11,16.19) und der Gerechte wird mit ihm verglichen (Ps 52,10). Er ist einer der Bäume, von dem Zweige für das Laubhüttenfest genommen werden sollen (Neh 8,15).
10 Palme
Mit „Palme“ (tāmār) ist immer die Dattelpalme gemeint. Auch sie war und ist eine wirtschaftlich hochbedeutende Pflanze. In der Bibel gilt sie als Symbol des Gerechten und Rechtschaffenen. Er gedeiht wie die immergrüne Palme (Ps 92,13). Daher hat Debora, die Richterin für Israel war, ihren Sitz unter der Debora-Palme auf dem Efraim-Gebirge und die Israeliten zogen zu ihr hinaus (Ri 4,4–5). Ob es sich hier tatsächlich um eine Palme handelt, ist nicht mit letzter Sicherheit festzustellen. Zum einen ist die Schreibung von tomær speziell (Jer 10,5), zum anderen sind Palmen typische Ebenenbzw. Oasenpflanzen und gedeihen nicht auf Bergen. So wurde, gestützt auf Gen 35,8, vorgeschlagen, auch in Ri 4,4–5 den fraglichen Baum als Eiche anzusehen. Der Frevler aber, der Gott ignoriert, gleicht einer vertrockneten Palme, deren Wurzeln das Wasser nicht mehr erreichen (Hiob 15,32; vgl. Ps 1). In den Anweisungen zum Laubhüttenfest wird unter anderem geboten, Zweige von Palmen für die Hütten zu holen (Neh 8,15). Wohl auf die Festzeiten bei Lev 23,40 geht der Einzug Jesu in Jerusalem und seine Begrüßung mit Palmzweigen zurück (Joh 12,13). Darstellungen von Palmen finden sich auch in literarischen Beschreibungen des Jerusalemer Tempels, um den Leben spendenden Aspekt darzustellen (1 Kön 6; Ez 40). Bei der Erwähnung des Schmuckes im Inneren des salomonischen Tempels in Jerusalem werden Palmen genannt, welche die Wände und die Türflügel des Allerheiligsten und den Langraum schmücken (1 Kön 6,29.32.35; vgl. Ez 40,16–41,26). Gleichfalls als mit Palmen verziert wird der Kesselwagen beschrieben (1 Kön 7,36). Man darf mit großer Gewissheit davon ausgehen, dass sie entweder als sti lisierte Lebensbäume oder als Palmetten, flankiert von Kerubim, dargestellt waren, wie sie ähnlich im Alten Orient zu finden sind (Ez 41,18.20.25f.). So oder so, das Palmenmotiv ist auch hier mit der Erinnerung an den Weltenbaum verbunden. Die Palme war aber schon in vorbiblischer Zeit ein wichtiges Lebensbaum-Symbol. Beispielsweise stand die ägyptische Baumgöttin mit ihr in enger Beziehung, und ein Verstorbener wünschte sich im Schatten einer Palme von der Göttin Hathor bzw. Nut gelabt zu werden. Insbesondere die Palm wedel galten als Symbol des Lebens. Auch im Alten Orient (Syrien-Palästina und Mesopotamien) sind zahlreiche Abbildungen von Palmen und Göttinnen zu finden, die als Symbol des Lebens anzu sehen sind.
11 Literatur
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