Ein Kommissar läuft Amok: Ein Kubinke Krimi. Alfred Bekker
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Название: Ein Kommissar läuft Amok: Ein Kubinke Krimi

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783956179297

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СКАЧАТЬ das. Mit jedem Wort. Mit jedem Satz, der über deine Lippen kommt und jedes Mal wenn du Wörter wie Scheiße und Schlampe in einem Satz sagst.”

      Der Schlag kam schnell, ansatzlos und hart. Bella taumelte zurück. Blut rann ihr am Kinn entlang. Mit einer Ohrfeige hatte sie durchaus gerechnet. So was kam bei Rustow öfter vor. Er war eben etwas grob. Aber einen Faustschlag hatte sie nicht erwartet.

      Wie ein Hammerschlag hatte dieser Hieb sie getroffen. Ihr war plötzlich schwindelig. Alles drehte sich vor ihren Augen, und sie taumelte zu Boden.

      „Wird anscheinend Zeit, dass dir mal wieder jemand deine Grenzen zeigt”, meinte er.

      Sie kauerte am Boden und sah zu ihm auf. Dann wischte sie sich das Blut vom Kinn.

      In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Jörg Rustow ging an den Apparat.

      „Was gibt es?”, fragte er etwas unwirsch und hörbar schlecht gelaunt.

      Aber seine Stimmung schien sich schon im nächsten Moment sehr aufzuhellen.

      Am anderen Ende der Leitung war Mark Reifer, sein Anwalt. Reifer hatte ihn schon aus unzähligen kritischen Situationen erfolgreich herausgehauen. Jörg Rustow hatte sich immer darauf verlassen können, dass Reifer irgendeine Unregelmäßigkeit im Verfahren oder irgendeinen anderen juristischen Dreh fand, um seinem Mandanten den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

      „Ich habe es geschafft, Jörg”, sagte Reifer. „Die letzten Verfahren, die gegen Sie noch anhängig waren, sind jetzt offiziell eingestellt worden.”

      „Großartig”, stieß Rustow hervor. „Ich hoffe, Sie habe nicht allzu viel an Bestechungsgeldern ausgeben müssen.”

      „Ganz im Gegenteil”, meinte Reifer. „Ich glaube, dieser Marenberg ist genau zum richtigen Zeitpunkt durchgedreht.”

      „Ach, ja?”

      „Niemand ist im Moment daran interessiert, dass dessen alte Fälle noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Das könnte der Justiz, dem BKA und und dem LKA erheblichen Ärger einbringen. Und ich glaube im Schatten dieser Entwicklung war man dann gerne geneigt, den Aktendeckel einfach zuzumachen und nicht mehr so genau hinzusehen.”

      „Hoffen wir, dass der verdammte Aktendeckel auch für immer geschlossen bleibt”, meinte Rustow.

      „Das liegt an Ihnen.”

      „Wieso an mir?”

      „Treten Sie einfach ein bisschen kürzer! Und vor allen Dingen vermeiden Sie in nächster Zeit am besten jeden Ärger. Leben Sie zur Abwechslung mal etwas unauffällig! Gewissermaßen unterhalb des Radars gewisser einflussreicher Leute in unserer schönen Stadt. Dann würde es die Sache mit Sicherheit etwas leichter machen.”

      Jörg Rustow verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen.

      „Wissen Sie was? Machen Sie Ihren Job, Herr Reifer! Und ich mache meinen. Was sagen Sie zu dieser Aufteilung? Ist für uns alle am besten, würde ich sagen.”

      Auf der anderen Seite der Verbindung herrschte jetzt für einen Moment nichts als Schweigen.

      „Wir sehen uns, Jörg”, sagte Mark Reifer schließlich. „Ich muss jetzt weiter. Schließlich habe ich noch andere Termine.”

      „Sicher. Freut mich, dass Sie etwas erreichen konnten.”

      Das Gespräch wurde beendet. Auf Jörg Rustows Gesicht furchten sich jetzt die harten Linien eines breiten Grinsen hinein.

      Vergiss nicht, dass du ohne mich gar nichts wärst, kleiner Anwalt!, ging es ihm durch den Kopf.

      5

      Wir hatten Berlin fast erreicht, da meldete sich unser Chef telefonisch bei uns. Ich nahm das Gespräch über die Freisprechanlage entgegen, so dass Rudi mithören konnte.

      „Harry? Rudi?”, meldete sich Kriminaldirektor Hoch, der Leiter des BKA Berlin zu Wort. „Was haben unsere Kollegen in Quardenburg ermittelt?”

      Ich lieferte einen kurzen zusammenfassenden Bericht dessen, was Dr. Wildenbacher und Dr. Förnheim herausgefunden hatten und welche Spekulationen sich daran knüpften.

      „Ich möchte, dass Sie beide gleich nochmal in mein Büro kommen. Es haben sich ein paar neue Erkenntnisse über Marenberg ergeben.”

      „In welcher Hinsicht?”, fragte ich.

      „Zusammengefasst läuft es auf Folgendes hinaus: Er war nicht der Muster-Chef, den man erwartet. Es gab offenbar massive Schwierigkeiten. Es sind wohl im Verantwortungsbereich der Polizei von Essen eine ganze Reihe von Ermittlungsfehlern begangen worden. Man musste Tatverdächtige freilassen, weil Beweise auf illegale Weise beschafft worden sind. Beweismittel sind unter ungeklärten Umständen verschwunden. Außerdem litt Marenberg wohl seit längerem unter einer Medikamentenabhängigkeit und reagierte zunehmend gereizt und aggressiv. Es liegen mehrere Beschwerden in dieser Hinsicht vor, und es gab deutlich mehr Versetzungsgesuche an dieser Dienststelle, als es dem Mittelwert entsprechen würde.”

      „Wo kommen diese Informationen denn jetzt her?”, fragte ich.

      „Die wichtigere Frage ist, wieso sie erst jetzt an mich herangetragen wurden - und auf welchem Weg das geschah”, gab Kriminaldirektor Hoch zurück. „Einer meiner Kollegen hier im Gebäude hat mich darauf angesprochen. Über all diese Dinge gab es offenbar längst Akten und offizielle Vorgänge. Kurz gesagt: Marenberg stand kurz vor dem Rausschmiss. Seine Bilanz war nämlich keinesfalls so makellos, wie es erst den Anschein hatte. Er war angezählt - bei der nächsten Kleinigkeit und vor allem bei Nichterfüllung seiner Auflagen, wäre er seines Postens enthoben worden.”

      „Was denn für Auflagen?”, fragte ich.

      „Er war verpflichtet worden, die psychischen Probleme zu behandeln, unter denen er wohl zunehmend litt und diese Behandlung fortzusetzen.”

      „Dann ging man davon aus, dass diese Probleme nur vorübergehender Natur waren.”

      „Man hat damit wohl vor allem auf die Tatsache Rücksicht genommen, dass Marenberg in der Vergangenheit tatsächlich großartige Verdienste hatte und wollte ihm eine Chance geben, sich in absehbarer Zeit wieder zu fangen.”

      „Dann hat man uns offenbar mit Vorsatz unvollständig informiert?”, schloss Rudi.

      „Das sieht ganz so aus”, bestätigte Kriminaldirektor Hoch. „Ich möchte, dass Sie gleich noch einmal in mein Büro kommen, damit wir ein paar Einzelheiten durchgehen СКАЧАТЬ