Название: Jesus-Manifest
Автор: Leonard Sweet
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783955781620
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Dietrich Bonhoeffer stellt einmal fest, dass Jesus „Mitte der menschlichen Existenz, Mitte der Geschichte und … Mitte der Natur“ ist.1 Die Geschichte ist seine Geschichte.2 Diese Zusammenhänge hat der britische Autor H. G. Wells folgendermaßen kommentiert: „Ich bin Historiker und nicht gläubig. Dennoch muss ich als Historiker bekennen, dass jener mittellose Prediger aus Nazareth unwiderruflich die Mitte der Geschichte ist. Zweifellos ist Jesus Christus die beherrschende Gestalt der gesamten Geschichte.“3
Doch lässt sich Christus nicht nur in der Mitte finden, sondern auch in den Winkeln und an den Rändern, so, wie die Sonne den ganzen Erdkreis erleuchtet. Ja, Jesus ist nicht nur Herr über das Zentrum und die Außenbezirke – er ist der Gott von allem, was ist. Als der helle Morgenstern erleuchtet er alles Existierende (vgl. Offb 22,16).
Nach zweitausend Jahren leuchtet Jesus heller als je zuvor, und die Strahlen seines Lichts dringen bis in die Schattenreiche der Finsternis. Christus in der Tiefe und tatsächlich zu kennen, ist das vorrangige Ziel des Christseins. Der Herr wünscht sich mehr als alles andere, dass wir ihn erkennen.4 Wir sind „in die Gemeinschaft seines [Gottes] Sohnes berufen worden“.5
Gottes Interesse gilt weniger der Reparatur all dessen, was in unserem Leben schiefgegangen ist; weit mehr möchte uns Gott in unserer Zerbrochenheit finden und mit Christus beschenken. Wenn Christus nicht die Mitte und das Höchste unseres Lebens ist, gerät alles aus der Bahn und aus dem Gleichgewicht. Deshalb ist es die erste Aufgabe jedes Christen, Jesus zu erkennen. Aus solcher Erkenntnis erwächst dann Liebe zu ihm und, damit verbunden, der Wunsch, Christus zu verehren, ihn zu bezeugen und ihn zum Ausdruck zu bringen.
Womit die himmlischen Räume erfüllt sind
Die gesamten himmlischen Welten – der Vater, der Heilige Geist mitsamt den Engelscharen – sind von Christus durchdrungen. Die zweite Person der Dreieinigkeit ist kein nachträglicher Einfall Gottes: Dem Sohn galt die ganze Aufmerksamkeit der Gottheit von Anfang an. An nur wenigen Stellen in den Evangelien spricht Gott der Vater hörbar, und jedes Mal gilt sein Reden seinem Sohn:
Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Mt 3,17 LUT).
Während er noch redete, kam plötzlich eine leuchtend helle Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke sprach eine Stimme: „Dies ist mein geliebter Sohn. An ihm habe ich Freude, und auf ihn sollt ihr hören!“ (Mt 17,5 NGÜ).6
Einmal sagte Jesus: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12,34 ELB). Immer wenn Gott der Vater spricht, redet er von seinem Sohn, da Christus in seinem Herzen den ersten Rang einnimmt. Das Brot des Lebens lässt sich in „jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“ schmecken (vgl. Mt 4,4). Ja, wenn Gott sich selbst zum Ausdruck bringt, kommt Christus hervor. Zu Recht lässt sich daher behaupten, dass Gott sich in der Person des Herrn Jesus ins menschliche Leben hineingesprochen hat. Deshalb bezeichnet Johannes Christus als den Logos, als das lebendige Wort Gottes.7 Gottes Wort ist eine Person. Der eine wahre Gott hat sich umfassend und endgültig in Jesus offenbart: „Niemand hat Gott je gesehen. Doch sein einziger Sohn, der selbst Gott ist, ist dem Herzen des Vaters ganz nahe; er hat ihn uns [offenbart].“8
Auf ähnliche Weise offenbart auch der Heilige Geist, der große Offenbarer, Christus. Und Christus ist das Einzige, was der Geist offenbart, denn er hat nichts anderes zu enthüllen. Der Geist macht uns mit Jesus bekannt – gewöhnlich auf eine neue Weise.9
Wenn der Helfer kommen wird, wird er mein Zeuge sein – der Geist der Wahrheit, der vom Vater kommt und den ich zu euch senden werde, wenn ich beim Vater bin (Joh 15,16).
Doch wenn der Helfer kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen. Denn was er sagen wird, wird er nicht aus sich selbst heraus sagen; er wird das sagen, was er hört. Und er wird euch die zukünftigen Dinge verkünden. Er wird meine Herrlichkeit offenbaren; denn was er euch verkünden wird, empfängt er von mir. Alles, was der Vater hat, gehört auch mir. Aus diesem Grund sage ich: Was er euch verkünden wird, empfängt er von mir (Joh 16,13-15).
Man mag einwenden: „Hat Jesus nicht gesagt, dass der Heilige Geist die Welt der Sünde, der Gerechtigkeit und des Gerichts überführen würde?“ Gewiss. Doch Jesus erklärt sich selbst zum Bezugspunkt dieser Dinge (vgl. Joh 16,8-11). Folglich lautet die Frage: Wie überführt der Geist die Welt?
Er tut dies, indem er der Welt Christus vor Augen stellt.10 Der Heilige Geist ist gekommen, um den Herrn Jesus Christus zu offenbaren, zu verherrlichen, vorzustellen, groß zu machen und zu erhöhen. Er nimmt das, was auf Christus zutrifft, und macht es im Leben der Menschen real und lebendig. Dazu ist der Geist berufen, das ist seine Lebensaufgabe und sein Beruf.
Aber da ist noch mehr: Der Vater war so sehr von Christus eingenommen, dass es ihm gefiel, die ganze Fülle der Gottheit in ihm wohnen zu lassen:
Es ist doch Christus, in dem die ganze Fülle von Gottes Wesen in leiblicher Gestalt wohnt (Kol 2,9).
Gott hat beschlossen, mit der ganzen Fülle seines Wesens in ihm zu wohnen (Kol 1,19).
Und schließlich existieren all die Engelscharen, um den Herrn Jesus anzubeten und ihm zu dienen. Auch sie sind ganz von Christus eingenommen und mit ihm beschäftigt. In Hebräer 1,6 (ELB) heißt es:
Wenn er [Gott] aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: „Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten.“11
Mit einem Wort: Jesus ist sowohl die Leidenschaft des Himmels als auch das, womit der Himmel erfüllt und beschäftigt ist.
Womit die Schöpfung erfüllt ist
Von Paulus erfahren wir, dass das gesamte Universum von Christus, durch Christus, für Christus und auf Christus hin erschaffen wurde. Mehr noch: Alle Dinge im Himmel und auf der Erde werden in Christus zusammengehalten und eines Tages in ihm unter einem Haupt zusammengefasst werden. Folglich ist die Schöpfung von Christus erfüllt und mit ihm beschäftigt.
Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn (Kol 1,16-17 ELB).12
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