Название: Sprachgewalt
Автор: Группа авторов
Издательство: Автор
Жанр: Социальная психология
isbn: 9783801270308
isbn:
21J. Albright: Welcome to the era of fake news, in: Media and Communication (5), 2017, Nr. 2, S. 87, (aus dem Englischen übersetzt).
22HLEG (2018): A multi-dimensional approach to disinformation. Report of the independent High level Group on fake news and online disinformation. ‹https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/final-report-high-level-expert-group-fake-news-and-online-disinformation›. S. 10, (aus dem Englischen übersetzt).
23C. Wardle: Fake news. It‘s complicated, 2017, ‹https://medium.com/1st-draft/fake-news-its-complicated-d0f773766c79›, (aus dem Englischen übersetzt).
24siehe auch J. Habgood-Coote: Stop Talking About Fake News!, in: Inquiry 62 (9-10), 2019, S. 1033-1065.
25Baym, 2005.
26M. Carlson: Introduction: The Many Relationships of Journalism, in: M. Carlson/S. C. Lewis (Hg.), Boundaries of journalism: Professionalism, practices and participation, London 2015, S. 1-26.
27Baym, 2005.
28Carlson, 2015, S. 8, (aus dem Englischen übersetzt).
29M. Carlson: Fake News as an Informational Moral Panic: The Symbolic Deviancy of Social Media During the 2016 US Presidential Election, in: Information, Communication & Society (19), 2018, Nr. 13, S. 1879-1888.
30J. Farkas/J. Schou: Fake News as a Floating Signifier: Hegemony, Antagonism and the Politics of Falsehood, in: Javnost – The Public (25), 2018, Nr. 3, S. 298-314.
31S. van der Linden/C. Panagopoulos/J. Roozenbeek: You are fake news: political bias in perceptions of fake news, in: Media, Culture & Society (42), 2020, Nr. 3. S. 460-470.
32J. Brummette/M. DiStaso/M. Vafeiadis/M. Messner: Read All About It: The Politicization of »Fake News« on Twitter, in: Journalism & Mass Communication Quarterly (95), 2018, Nr. 2, S. 497-517.
33Als Advertorials bezeichnet man eine Form der Werbung, welche so aufgemacht ist, dass sie den Eindruck vermittelt, es handle sich um redaktionelle Nachrichtenartikel.
34R. K. Nielsen/L. Graves: »News you don’t believe«: Audience perspectives on fake news, Reuters Institute for the Study of Journalism, 2017.
35Siehe Egelhofer et al., 2020.
37Albright, 2017.
38T. Bale/S. van Kessel/P. Taggart: Thrown Around with Abandon? Popular Understandings of Populism as Conveyed by the Print Media: A UK Case Study, in: Acta Politica (46), 2011, Nr. 2, S. 111-131.
39Siehe Egelhofer et al., 2020.
41Siehe z. B. Ladd, 2012.
42A. Guess/B. Nyhan/J. Reifler: »You’re Fake News!« The 2017 Poynter Media Trust Survey, ‹https://poyntercdn.blob.core.windows.net/files/PoynterMediaTrustSurvey2017.pdf›.
43E. Van Duyn/J. Collier: Priming and fake news: The effects of elite discourse on evaluations of news media, in: Mass Communication and Society (22), 2019, Nr. 1, S. 29-48.
44Ebd.
45Ebd.
46Für weiterführende Informationen zur Verwendung des Fake News-Begriffs siehe Egelhofer et al., 2020.
Populismus
Brian Klug
Am 29. November 2017 gab das Cambridge Dictionary sein Wort des Jahres bekannt: Populismus.1 Man wählte diesen Begriff nicht nur wegen der Gesamtzahl an Suchanfragen auf der Webseite des Cambridge Dictionary im Jahr 2017, sondern auch wegen der Häufigkeit von Anfragespitzen: also momentanen Höhepunkten in der Zahl der Suchanfragen nach dem Wort Populismus. In einem Kommentar zu dieser Wahl wurde eine Spitze besonders hervorgehoben: die vom 22. Januar 2017. Zwei Tage zuvor war Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt worden, und Papst Franziskus gab der spanischen Zeitung El Pais ein Interview, in dem er nach der gegenwärtigen Zunahme des Populismus gefragt wurde. Zwei unzusammenhängende Ereignisse an einem Tag, verbunden durch ein einziges Wort, das die Menschen im Laufe von zwölf Monaten angezogen hat wie Motten das Licht. Aber was war es, das sie bei diesem Wort so anzog?
Wort des Jahres klingt wie Fußballer des Jahres: eine Auszeichnung für herausragende Verdienste. Viele stellen sich vor, dass jedes Wort des Jahres auf die eine oder andere Weise alle anderen Wörter übertreffen müsse. Vielleicht hilft es, über ein komplexes Thema genauer nachzudenken. Vielleicht ermöglicht uns das, präziser zu werden. Komplexität und Klarheit – das wären verdienstvolle Eigenschaften eines Wortes. Aber besitzt das Wort Populismus diese Eigenschaften, und sind sie es, deretwegen die Menschen auf die Website des Cambridge Dictionary strömten? Oder liegt es daran, dass die Bedeutung des Wortes so verschwommen ist, dass die Leute nicht wissen, was sie davon halten sollen? Ich vermute, dass die meisten, die das Wörterbuch konsultierten, hofften, eine Definition zu finden, die den Nebel, der das Wort umgibt, lichten würde.
Ich fürchte jedoch, dass sie enttäuscht wurden, was eher am Wort als am Wörterbuch liegt. Denn der Populismus ist, wie der Planet Venus, ständig in Wolken gehüllt. Wenn es einen Preis für die verrückteste Auszeichnung des Jahres gäbe, so wäre es diese Wahl des Cambridge Dictionary.
Dennoch ist das Wort Populismus alles andere als ein leeres Gefäß. Es ist ein wichtiger Begriff in unserem politischen Lexikon. Wir brauchen ihn, um bestimmte politische Persönlichkeiten und Bewegungen zu identifizieren, die heute in der westlichen Welt eine große Rolle spielen und die die Idee einer gerechten, offenen und demokratischen Gesellschaft in vielfältiger Weise bedrohen. Diese aktuellen Bedrohungen, in Europa und in den USA, sind der Kontext, den ich für diesen Aufsatz gewählt habe.
Und auf den Kontext kommt es an: Denn die Bedeutung des Wortes Populismus ist nicht in Raum und Zeit eingefroren. Von El Pais darauf angesprochen, bemerkte Papst Franziskus, der in Buenos Aires aufgewachsen ist, dass Populismus »ein zweideutiger Begriff« sei. Der Interviewer hatte von »einer Botschaft voller Fremdenfeindlichkeit und Hass auf Ausländer« gesprochen und dies mit Trump veranschaulicht. Dem Pontifex aber kamen andere Assoziationen in den Sinn. Er wies darauf hin, dass in Lateinamerika Populismus etwas anderes bedeutet. Er bedeute, »dass die Menschen – zum Beispiel die СКАЧАТЬ