Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane - Alfred Bekker страница 28

Название: Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783956179884

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СКАЧАТЬ noch verstärkte Last begrub.

      Ein Schwall der ätzenden Flüssigkeit kam aus dem Maul des zerquetschten Vielbeiners und fraß sich in das Gewebe des Thermoanzugs und die Außenverkleidung des Antigravs.

      Der Schnee zischte, wann immer das lädierte Rückenteil seiner Thermokleidung mit ihm in Berührung kam.

      Nirat-Son wusste, dass er nun um sein Leben kämpfte, denn ohne funktionsfähige Thermokleidung war er in dieser Umgebung verloren.

      Seine Arme und Beine zitterten unkontrolliert. Einen Augenblick lang war er unfähig sich zu bewegen, was zweifellos eine Folge der elektrischen Schläge war, die er erlitten hatte.

      Von allen Seiten näherten sich die Vielbeiner dem nahezu hilflosen Qriid.

      Der Augenblick des Triumphs schien für diese gefräßigen Jäger gekommen zu ein. Sie rieben die Beißwerkzeuge aneinander, ließen dabei die Funken sprühen und spuckten kleinere Mengen der ätzenden Substanz, die sich in ihren Maulhöhlen ständig von neuem bildete.

      Nirat-Son spürte ein unangenehmes Kribbeln seinen Körper durchlaufen. Sein Kopf drohte zu zerspringen. Ein stechender Schmerz raubte ihm beinahe die Sinne. Er nahm alle Kraft und alle Konzentration, zu der er fähig war, zusammen und rollte sich auf dem Boden um die eigene Achse. Das waren Bewegungen, die man ihm während des Nahkampftrainings der Tanjaj beigebracht hatte. Er war konditioniert darauf, sie anzuwenden. Ein automatischer Ablauf, der blitzschnell von statten ging und keiner weiteren, bewussten Kontrolle bedurfte, zu der er im Augenblick auch nur bedingt in der Lage war.

      Er sah den Ellipsoiden.

      Der Tanjaj riss mühsam den Hand-Traser empor, den seine Klaue die ganze Zeit krampfhaft festgehalten hatte. Langsam kehrte die Kontrolle über seine Gliedmaßen zurück. Er konzentrierte sich auf die Betätigung des Trasers und feuerte die Vielbeiner in seiner unmittelbaren Umgebung der Reihe nach nieder.

      Sein Rundumblick verriet im sofort, dass er von den kleinen Ellipsoid-Monstern eingekreist war. Sie krallten sich mit ihren Armen in das Eis hinein, was ihnen Stabilität gegen die Windböen gab.

      Aber sie näherten sich auch und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann diese vielen Jäger den Tanjaj zur Strecke gebracht haben würden.

      Nein, ich denke gar nicht daran, euch Bestien als Nahrungsergänzung zu dienen! Meine Knochen nagt ihr nicht ab, sodass am Ende nur ein Kalkrückstand von der weltlichen Existenz eines gläubigen Individuums bleibt, während die Höllegeschöpfe triumphieren!

      Noch auf dem Boden liegend, feuerte Nirat-Son erneut mit seinem Traser. Mehrere Vielbeiner äscherte er dadurch ein, aber es gab Dutzende von weiteren Stellen, an denen das Eis aufplatzte und weitere von ihnen an die Oberfläche kamen.

       Was ist es, das sie anlockt? Können Sie meine Wärme spüren? Haben sie einen Infrarotsinn?

      Die kleinen Bestien krochen von allen Seiten auf ihn zu. Es gab keinen Fluchtweg. Einige von ihnen setzten jetzt erneut zu Sprüngen an und sofern dies mit der Windrichtung geschah, waren sie sehr gefährlich dabei. Einem wich Nirat-Son gerade noch aus, bevor er auf seinem Körper landen konnte.

      In einem Akt purer Verzweiflung nahm der Qriid schließlich den letzten Fluchtweg, der ihm noch blieb.

      In vertikaler Richtung!

      Er veränderte die Einstellung des Antigravpaks und wurde im nächsten Moment förmlich vom Boden weggerissen, während die vier Vielbeiner genau dort landeten, wo Nirat-Son sich gerade noch befunden hatte.

      Der Tanjaj stieg schwerelos in die Höhe. Der Sturm erfasste ihn und schleuderte ihn noch weiter empor. Alles drehte sich vor Nirat-Sons Augen. Für sein empfindliches Gleichgewichtsorgan war das, was er nun erlebte, an der Grenze dessen, was er aushalten konnte, ohne das Bewusstsein zu verlieren.

      Nur das nicht!, durchzuckte es ihn. Sonst bin ich verloren!

      7

      Die Landung war hart. Nirat-Son hatte versucht, so gut es ging, den Fall mit dem Antigrav-Pak abzubremsen, aber das Gerät funktionierte nicht mehr einwandfrei. Vielleicht lag es daran, dass etwas von der ätzenden Flüssigkeit, die aus dem Maul des Vielbeiners herausgetropft war, der ihn von hinten angegriffen und sich für einige Augenblicke auf seinem Rücken festgekrallt hatte, in das Antigrav-Pak eingedrungen war. Außerdem erschwerten die unberechenbaren Böen die Regulierung des Antigravs.

      Die Landung war entsprechend unangenehm.

      Nirat-Son spürte einen Schmerz im linken Bein, kurz nachdem er unsanft aufgesetzt hatte. Die oberste, weiche Schneeschicht hatte nur sehr bedingt eine abbremsende Wirkung. Das Darunter war hart wie Stein.

      Nirat-Son rutschte ein Stück. Er spürte, wie das Ortungsgerät aus der Magnethalterung gerissen wurde, als er über den Boden rutschte.

      Benommen blieb Nirat-Son liegen. Der Kopfschmerz, der ihn während des Angriffs der Vielbeiner geplagt hatte, war wie weggeblasen. Nirat-Son blieb nicht viel Zeit um darüber nachzudenken, was diesen Schmerz nun eigentlich ausgelöst hatte, seinem Gefühl nach hatte es irgendetwas mit den Vielbeinern zutun, aber wie hätten sie einen solchen Schmerz auslösen können? Durch das Erzeugen elektrischer Felder?

      Die Medizin der Qriid verwendete solche Felder zur Peilung verschiedener Krankheiten. Ihr Einfluss auf biochemische Prozesse war durchaus bekannt.

      Er versuchte sich zu bewegen.

      Schließlich rappelte er sich auf und wurde beinahe durch den Sturm umgerissen. Das Antigravgerät auf seinem Rücken befand sich in einem deaktivierten Zustand. Die Schaltung reagierte nicht.

      Allmächtiger! Nur das nicht!, ging es ihm durch den Kopf.

      Immerhin war ihm der Hand-Traser geblieben. Er befestigte ihn an der Magnethalterung an seinem Gürtel.

      Dann bewegte er sich kriechend vorwärts um dem Wind einen geringeren Widerstand zu bieten. Irgendwo, ganz in der Nähe musste sich sein Ortungsgerät befinden. Darauf war er dringend angewiesen.

      Es dauerte eine ganze Weile, ehe er das Gerät endlich entdeckt hatte. Das Bein schmerzte. Er musste es sich beim Aufprall verstaucht haben und konnte nur hoffen, dass nichts gebrochen war.

      Nirat-Son schaltete das Ortungsgerät ein. Es funktionierte zum Glück noch. Er bestimmte seine gegenwärtige Position. Eigentlich hatte der Tanjaj gehofft, durch seinen Flug wenigstens etwas an Geländegewinn gemacht zu haben und seinem Ziel ein Stück näher gekommen zu sein.

      Aber das Gegenteil war der Fall.

      Er war weiter vom Beiboot entfernt als je zuvor.

       Allmächtiger, warum musst du mich dieser Prüfung unterziehen? Habe ich nicht die Tiefe meines Glaubens oft genug bewiesen? Brauchst du mich nicht noch zur Errichtung der Göttlichen Ordnung und als treuen Diener deines Stellvertreters?

      Die Luft drang eiskalt in die Lungen des Qriid ein. So kalt, dass es schmerzte und ihm wurde auf einmal bewusst, dass dieser Schleuderflug in die falsche Richtung, den er hinter sich hatte, beileibe nicht sein einziges Problem war.

      Die Thermokleidung! Sie ist defekt!, СКАЧАТЬ