Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 464
Автор: Roy Palmer
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere
isbn: 9783954398720
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Die „Wappen von Kolberg“ und die „Pommern“ schieden ebenfalls aus, weil sie gerade in Havanna gewesen waren und Bauhölzer und Zubehör für den Schiffsbau geladen hatten. Offiziell waren sie nach Deutschland unterwegs, es hätte also für ihr neuerliches Auftauchen keinerlei plausible Erklärung gegeben.
Bereitwillig hatte Jean Ribault den Auftrag angenommen. Arne von Manteuffel mußte so schnell wie möglich unterrichtet werden. Unter anderem ging es auch darum, daß die Brieftauben auf die neue Position der Insel Great Abaco getrimmt werden mußten.
Sie waren nach wie vor auf die nicht mehr existierende Schlangen-Insel ausgerichtet und mußten nun von Jussuf entsprechend umgeschult werden. Die Brieftauben waren die einzige Verständigungsmöglichkeit zwischen dem Handelshaus von Manteuffel in Havanna und dem Stützpunkt des Bundes der Korsaren.
Bisher war die Fahrt der „Golden Hen“ ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Am frühen Nachmittag dieses Tages jedoch war es Jonny, der als Ausguck im Großmars der Karavelle stand und Backbord voraus etwas sichtete.
„Mastspitzen!“ rief er. „Drei Schiffe!“
„Spanier?“ fragte Jean Ribault.
„Es sieht so aus! Drei Dreimaster!“ erwiderte Jonny.
Wenig später konnten die Männer die Schiffe durch den Kieker klar erkennen.
„Fein“, sagte Karl von Hutten. „Es sind spanische Kriegsschiffe. Zwei Galeonen und eine mit Lateinersegeln getakelte Karavelle. An denen können wir uns bestimmt nicht so einfach vorbeimogeln.“
„Damit rechne ich auch nicht“, sagte Jean Ribault. „Trotzdem haben wir keinen Grund, uns zu sorgen. Das weißt du.“
Renke Eggens grinste. „Wie gut, daß wir ein paar ordentliche Papiere für unsere ‚Goldene Henne‘ vorbereitet haben.“
„Ja, das war eine gute Idee“, pflichtete Jean Ribault ihm bei.
Renke hatte sich bei der „Ausfertigung“ der Papiere große Mühe gegeben. Aus diesen „Frachtbriefen“ und „Zertifikaten“ ging eindeutig hervor, daß die „Henne“ samt ihrer Besatzung zum Handelshaus von Manteuffel in Kolberg gehörte.
Begegnungen mit spanischen Schiffen, deren Kapitäne neugierig und argwöhnisch waren, hatten sie also von vornherein mit eingeplant. Aus diesem Grund hatte Renke Eggens nicht nur die Papiere gefälscht, sondern auch ein Schiffstagebuch geführt, das bewies, daß die „Goldene Henne“ Anfang März ihren Heimathafen Kolberg mit Ziel Havanna verlassen und die Nordroute über die Bermudas genommen hatte.
Die „Goldene Henne“ führte im Großmasttopp die Flagge mit dem roten Greif auf silbernem Feld – das Wappen Pommerns – und an der Besanroute die Flagge von Kolberg mit der Bischofsmütze, den drei Stadttürmen und den beiden Schwänen. Man mimte also nach Kräften auf gut Deutsch. Dazu gehörte natürlich auch korrekte, biedere Handelsfahrerkleidung. Und die Pistolen und Entermesser hatten Jean Ribault und seine Mannen abgelegt.
Man gab sich als braver Handelsfahrer mit „sauberer“ Crew aus. Dieser Tarnung entsprechend hatten die Männer keine Veranlassung, den drei Kriegsschiffen auszuweichen oder gar die Flucht zu ergreifen – was wiederum das Mißtrauen der Spanier erregen würde.
Jean Ribault ließ den bisherigen Kurs beibehalten. Sie segelten auf die beiden Kriegsgaleonen und die Kriegskaravelle zu. Karl von Hutten war trotzdem skeptisch. Er traute dem Ganzen nicht. Daß seine Bedenken nicht unbegründet waren, sollte sich bald herausstellen.
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