Seewölfe - Piraten der Weltmeere 464. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 464

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954398720

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СКАЧАТЬ sagte einer der anderen Männer.

      Tores wandte den Kopf und spuckte wütend aus. „Ich denke dauernd daran. Wir sind auf einem höllischen Kriegsschiff mit einem Kommandanten, der sich einen Dreck um die Mannschaft und seine Soldaten kümmert und alles dem elenden Teniente überläßt.“

      „Nicht so laut“, sagte Lombardez. „Er könnte es hören.“

      „Ist mir doch egal“, entgegnete Tores. „Der soll mal wagen, mir was zu sagen.“

      „Dazu hat er gar nicht das Recht“, warf El Rojo ein. „Er kann seine Seesoldaten rumkommandieren, aber nicht uns.“

      „Ihr wißt, daß es nicht so ist“, sagte ein Seemann, dem der linke Arm fehlte. „De Zavallo hat freie Hand. Er kann tun und lassen, was er will. Legt euch nicht mit ihm an.“

      Tores stieß einen verächtlichen Laut aus. „Die meisten von euch haben die Hosen voll, was? Ich möchte mal wissen, wo ihr abbleibt, wenn uns wirklich die Kanonenkugeln um die Ohren fliegen.“

      „Achte darauf, was du sagst“, warnte Lombardez. „Ich war dabei, als St. Augustine überfallen wurde.“

      „Ja, das hast du oft genug erzählt“, sagte El Rojo. „Wir können’s schon nicht mehr hören.“

      „Wer weiß, ob es alles stimmt“, sagte Tores. „Gib’s zu, du hast ganz schön übertrieben, was, Lombardez?“

      Lombardez schnitt eine ärgerliche Miene. „Denk doch, was du willst. Und macht, was ihr wollt – aber ohne mich.“ Er stand auf, ging zu seiner Koje und setzte sich auf den Rand.

      „Oh, der Herr ist beleidigt!“ El Rojo kicherte wieder. „Beim Donner, er ist empfindlich! He, man darf ihm nicht zu nahetreten!“

      „Laßt Lombardez in Ruhe, ihr beiden“, sagte der Einarmige drohend. „Und tragt nicht so dick auf. Ich habe mehr Seegefechte miterlebt als ihr. Was meint ihr, wo ich meinen Arm gelassen habe?“

      „Ja, schon gut“, sagte Pedro Tores. „Das ist auch bekannt.“

      „Zur Zeit ist es hier ruhig“, fuhr der Einarmige fort. „Aber das täuscht. Es kann ganz plötzlich anders werden. Hier finden sonst die meisten Überfälle auf spanische Schiffe statt, ob ihr’s nun glaubt oder nicht.“

      „Herrgott, es ist ja gut“, sagte Tores. „Aber mir stinkt’s trotzdem.“ Er griff nach der kleinen Flasche Rum, die herumgereicht wurde, hob sie an den Mund und nahm einen Schluck daraus. Er setzte sie wieder ab, gab einen schmatzenden Laut von sich und fuhr El Rojo an: „Los! Hast du keine Lust mehr?“

      El Rojo warf die Würfel auf die Planken. Sie rollten auseinander und blieben liegen. Der Einarmige stieß einen Pfiff aus.

      „Drei Sechsen“, sagte er.

      „Ich hab’s ja gewußt!“ jubelte El Rojo.

      „Augenblick mal“, sagte Tores. „Du hast sie so hingelegt.“

      „Ich habe was?“ fragte der Baske. Seine Augen verengten sich.

      „He!“ sagte Lombardez. „Fangt jetzt keinen Streit an, ihr beiden.“

      „Du hast gemogelt“, sagte Tores. „Ich hab’s gesehen.“

      „Was redest du denn da für einen Quatsch?“ zischte El Rojo.

      Tores stieß einen saftigen Fluch aus. „Mit deinen miesen Tricks kommst du bei mir nicht durch, Rojo. Nimm die Würfel wieder auf und wirf sie noch einmal!“

      „Nein! Was liegt, das liegt!“

      „Ruhig bleiben“, sagte der Einarmige. „Tores, du beschuldigst Rojo zu unrecht. Er hat ordentlich gewürfelt, ich habe es gesehen.“

      „Nein! Er hat sie so hingelegt!“

      „Beweise das!“ schrie El Rojo.

      „Du bist ein Betrüger!“ brüllte Tores, dann stürzte er sich unvermittelt auf ihn. Die Rumflasche, die auf den Planken stand, kippte um. Die Würfel rollten unter eine der Kojen. Tores packte El Rojo und schüttelte ihn kräftig durch. Er rammte ihm die Faust gegen die Brust und brüllte wieder: „Du Betrüger! Falschspieler!“

      El Rojo versuchte, sein Messer zu zücken, doch Tores war auf der Hut. Er hieb wieder zu. El Rojo stieß einen Fluch aus. Tores’ Faust hatte sein Gesicht getroffen. Blut lief dem Basken aus der Nase.

      Lombardez, der Einarmige und ein dritter Seemann versuchten, die Streithähne zu trennen, doch Tores und El Rojo wälzten sich inzwischen auf den Planken herum.

      „Du Hurensohn!“ brüllte Tores. „Betrüger!“

      „Dich bring’ ich um!“ schrie der Baske. Wieder versuchte er, sein Messer zu ziehen.

      In diesem Moment betrat der Teniente Don José de Zavallo das Mannschaftslogis. Keiner hatte ihn gehört. Er blieb breitbeinig direkt vor den Kämpfenden stehen. Die Fäuste hatte er in die Seiten gestemmt. Am Gurt trug er eine neunschwänzige Katze. Er griff danach und rollte sie auseinander.

      Lombardez, der Einarmige und die anderen Seeleute wichen zurück. Tores und El Rojo schienen de Zavallo immer noch nicht bemerkt zu haben. Sie droschen weiterhin mit den Fäusten aufeinander ein.

      De Zavallo ließ die Neunschwänzige durch die Luft pfeifen. Die Lederriemen trafen zuerst Pedro Tores, dann den Basken.

      „Aufhören!“ stieß de Zavallo mit schneidender Stimme hervor.

      Schritte näherten sich trappelnd durch den Mittelgang des Vordecks. Drei Seesoldaten rückten an. Der Teniente hatte sie zu sich beordert, als er den Lärm aus dem Logis vernommen hatte. Dann war er sehr schnell im Vordecksschott verschwunden.

      Die Soldaten verharrten im offenen Schott des Logis’. De Zavallo holte zu einem neuen Schlag mit der Neunschwänzigen aus. Tores ließ von El Rojo ab und fuhr zu ihm herum. De Zavallo schlug zu, die Peitsche traf den großen Mann mitten ins Gesicht. Doch Tores verzog keine Miene.

      El Rojo setzte sich auf, wischte sich das Blut aus dem Gesicht und sah den Teniente an.

      „Was ist los?“ fragte er. „Zur Hölle, was soll das?“

      „Wer hat angefangen?“ fragte de Zavallo scharf.

      „Keiner“, erwiderte Lombardez. „Es ist ein Mißverständnis, Señor Teniente, und …“

      „Ich habe Sie nicht gefragt!“ zischte der Teniente. Er war ein sehr junger, sehr karrierebewußter Mann, arrogant und kaltschnäuzig. Er sah Pedro Tores an. „Noch einmal: Wer hat angefangen?“

      „Ich“, erwiderte Tores.

      „Warum der Streit?“

      „Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit“, entgegnete Tores.

      Der Teniente deutete auf die Würfel. „Beim Spiel? Spiel ist Gift. Eine Sünde.“ Er wies mit dem Griff der Neunschwänzigen auf die Rumflasche. „Alkohol und Glücksspiel sind verboten, sie ruinieren Körper СКАЧАТЬ