Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278. Roy Palmer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278 - Roy Palmer страница 5

Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954396757

isbn:

СКАЧАТЬ zurückzukehren.

      Hasard und Shane wollten nun auch Callaghan in die Fluten befördern, doch plötzlich krachten auch am gegenüberliegenden Ufer Musketen und Arkebusen, und die Kugeln pfiffen bedrohlich nah heran.

      Finbar Murphy war da! Er hatte doch einige Zeit gebraucht, um zum Schauplatz des Geschehens zu gelangen, als die ersten Schreie und Schüsse erklungen waren, doch jetzt war er mit über zwanzig Männern zur Stelle.

      Um von Callaghan, Cohen und den anderen nicht entdeckt zu werden – er wollte sie ja heimlich kontrollieren –, hatte er weiter flußaufwärts eine Furt überschritten, noch ehe das Flußboot aus Richtung Smithwick Castle aufgetaucht war. Murphy hatte in etwa gewußt, wo Callaghan sich verstecken würde, und so war auch er mit seinem Trupp weiter flußabwärts gezogen.

      Für diese Taktik gab es noch einen weiteren Grund: In einem der geheimen Verstecke, die Murphy überall im Hinterland von Galway unterhielt, waren an dieser Stelle zwei Flachboote verborgen. Sie lagen in der Mündung eines Bachlaufes, der in den Corrib River floß, und waren vollständig von den Zweigen und Blättern der wildwuchernden Vegetation verdeckt.

      Diese Boote hatte Murphy bemannt. Sie glitten in diesem Moment aus der Bachmündung hervor, und auf Murphys Kommandoruf hin flogen die Musketen und Arkebusen, die Tromblons und die Pistolen hoch und spuckten Feuer, Rauch und Blei aus.

      Sehr schnell hatte Murphy nämlich erkannt, daß weder Callaghan mit seinem Stoßtrupp an Bord des Flußbootes noch Jim, Arnoldo und die anderen am jenseitigen Ufer den Angriff zu ihren Gunsten entscheiden würden. Stephens war gewarnt und gewappnet, und jetzt erkannte Murphy auch, wer sich da an Bord des Burke-Bootes so glänzend hervorgetan hatte: Kein anderer als der schwarzhaarige Bastard mit seiner Handvoll von Teufelskerlen war das, dem sie Nächte zuvor zum erstenmal in dem alten Kornspeicher begegnet waren.

      Entsprechend groß waren der Haß und die Wut, die Murphy gegen die Männer auf dem Flußboot entwikkelte – und entsprechend heftig fiel auch der Angriff aus.

      Hasard, Shane, Dan, Batuti, Gary, Matt, Norman Stephens und die beiden Söldner warfen sich hinter der Reling in Sicherheit, um den Kugeln zu entgehen. Sie griffen jetzt doch zu den Schußwaffen, um sich gegen Murphys Gruppe zu verteidigen.

      Stephens versuchte, seinen Männern an Land ein Zeichen zu geben, damit sie das Boot an den Treideltauen näher zum Ufer zogen. Dadurch wäre man wieder aus der Reichweite der Rebellenkugeln gelangt – doch Stephens’ Söldner waren viel zu beschäftigt damit, das Nest der Gegner im Dickicht zu stürmen, um jetzt auf die Befehle ihres Kommandanten zu achten. Selbst der Lieutenant, der die Attacke auf das Gebüsch führte, blickte kein einziges Mal zur Mitte des Flusses, wo Murphys Boote jetzt in bedrohliche Nähe des Flußbootes geraten waren.

      Hasard, Stephens und die sieben anderen Männer waren also sich selbst überlassen und mußten zusehen, wie sie sich jetzt aus der Klemme halfen.

      Der Seewolf hatte gerade ein Tromblon zu sich herangezogen, das Dan ihm zugereicht hatte, da traf ihn ein brettharter Schlag genau auf die Hand. Callaghan war zu sich gekommen, hatte sich vorsichtig an Hasard herangeschoben und ging jetzt zur Tat über.

      Er hieb noch einmal zu, dann riß er das Tromblon an sich und brüllte: „Stirb, du dreckiger Hund!“

      Hasard konnte nichts dagegen unternehmen, denn seine Hand war wie gelähmt und vorübergehend nicht einsatzfähig.

      Doch er rollte sich blitzschnell auf Callaghan zu und rammte diesem die linke Faust unter das Kinn, ehe der Mann durchzog. Callaghan stöhnte und sank wieder hintenüber. Jetzt war auch Big Old Shane zur Stelle und nahm ihm rasch wieder das Tromblon ab, sonst wäre der Schuß vielleicht doch noch losgegangen, mehr aus Zufall als aus Absicht, jedoch trotzdem ungemein gefährlich wegen der streuenden Wirkung dieser Art von Waffe.

      „Achtung, Hasard!“ rief Stephens, und reaktionsschnell zog der Seewolf den Kopf ein.

      Schon krachte auf der Seite des Gegners wieder eine Muskete, und die Kugel strich haarscharf über den Seewolf hinweg. Murphy selbst hatte den Schuß abgegeben, aber zum Glück hatte Norman Stephens es noch rechtzeitig bemerkt, wie der Rebellenführer sich im Boot aufgerichtet und auf Hasard angelegt hatte.

      „Hier!“ rief Shane und warf seinem Kapitän das Tromblon zu.

      Hasard fing es geschickt mit einer Hand auf, richtete den Lauf über die Reling auf den Feind, zielte kurz und drückte ab. Donnernd spuckte die kurzläufige Flinte ihre Ladung über dem Fluß aus. Ein mehrfacher Schrei beim Gegner verkündete, daß sie ihr Ziel gefunden hatte.

      Jetzt feuerten auch Stephens und die beiden Söldner, Dan, Gary und Matt. Shane und Batuti hievten Callaghans Körper über die Reling und beförderten ihn ins Wasser. Es gab einen dumpfen Klatscher, dann war der Mann verschwunden.

      Nun griffen auch der Schmied von Arwenack und der Gambia-Mann zu den Waffen und schossen, doch trotz des gemeinsamen, massiven Einsatzes ließen sich die Rebellen nicht zurückschlagen. Vier oder fünf von ihnen waren tödlich getroffen oder schwer verletzt in den Booten zusammengebrochen, doch der Rest des Trupps war immer noch stark genug, um die Besatzung des Flußbootes zu überwältigen.

      „Drauf!“ schrie Murphy. „Klar zum Entern!“

      Seine Männer stimmten ein ohrenbetäubendes, siegessicheres Johlen und Grölen an. Wieder knallten Schüsse, und unter den kräftigen Riemenschlägen der Rudergasten schoben sich die Boote nunmehr ganz nah an den Feind heran.

      Hasard blieb gerade noch die Zeit, sich zu Shane umzudrehen und ihm durch eine Gebärde zu bedeuten, er solle die Flaschenbombe hervorholen. Es war die letzte Wurfgranate, die ihnen geblieben war, und sie konnten von Glück sagen, daß Lord Morris-Smithwick sie ihnen nicht hatte abnehmen lassen.

      Big Old Shane handelte gedankenschnell und hielt die Lunte der Flasche Dan O’Flynn hin, der jetzt rasch Feuerstein und Feuerstahl gegeneinanderschlug. Die Funken sprühten, die Zündschnur fing Feuer und begann zu glimmen.

      „Her damit!“ zischte Hasard dem graubärtigen Riesen zu, der die Flasche mit zusammengepreßten Lippen vor sich hinhielt.

      Norman Stephens und seine beiden Söldner hatten die letzten geladenen Musketen, die sich an Bord des Flußbootes befanden, an sich gerissen und feuerten sie auf die Rebellen ab. Murphy und seine Leute mußten mit dem Pullen aufhören und sich erneut ducken, dadurch trat eine kurze Verzögerung ein.

      Hasard nahm die Wurfgranate mit der knisternden Lunte aus Shanes Hand entgegen, zählte in Gedanken noch bis drei und richtete sich dann hinter der Reling auf. Er bot den Rebellen die ganze Breite seiner Brust dar und riskierte, von einer Kugel erwischt zu werden, doch der Einsatz erforderte dies, denn die Flasche durfte ihr Ziel auf keinen Fall verfehlen.

      Finbar Murphy schob sich gerade wieder hinter dem Dollbord seines Bootes hoch, sah den Seewolf, zückte seine Steinschloßpistole und legte auf den verhaßten Widersacher an.

      „Verrecke, du Hurensohn!“ schrie er mit sich überschlagender Stimme, dann betätigte er den Abzug.

      Es krachte, die Pistole tanzte in seiner Hand, die todbringende Ladung raste auf den Seewolf zu, doch dieser hatte die Flasche geschleudert und ließ sich gerade wieder in Deckung fallen. So verfehlte ihn auch diese Kugel – die Flasche aber senkte sich in taumelndem Flug auf Murphys Boot.

      Aus weit aufgerissenen Augen verfolgte Murphy, wie sie genau zwischen den vorderen beiden Duchten landete. Plötzlich fühlte er sich wieder an die Szene in dem Kornspeicher erinnert, als die СКАЧАТЬ