Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954396757

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СКАЧАТЬ siegen, denn sie hatten bei ihrem Angriff eindeutig das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.

      So malte Callaghan sich die ganze Sache aus, aber es sollte sich doch alles anders entwickeln, als er sich das vorgestellt hatte. Norman Stephens, Henrietta Burke und die Söldner waren nämlich bereits gewarnt worden – von dem Seewolf und dessen Kameraden.

      Das Flußboot war nahe genug heran. Callaghan, Cohen, Friedkin, Kilkenny und Malone glitten an einer Stelle, an der die Büsche hart bis ans Wasser reichten, lautlos in die Fluten und tauchten sofort. Sie hatten sich kurze Schilfrohre zurechtgeschnitzt, durch die sie jetzt, während sie dicht unter der Wasseroberfläche dahinschwammen, Luft holten. Es war nicht das erste Mal, daß sie auf diese Weise tauchten, sie hatten das Verfahren bei anderen Gelegenheiten bereits erprobt.

      Jim, Arnoldo und die anderen Rebellen blieben im Ufergestrüpp zurück und hielten ihre Musketen schußbereit.

      Callaghan und seine vier Begleiter waren nur mit Säbeln und Messern bewaffnet, die sie jedoch bei ihrem plötzlichen Überfall blitzschnell einzusetzen gedachten – so flink, daß die wenigen Passagiere des Bootes gar nicht erst dazu kamen, auf sie zu feuern.

      Geschickt tauchten sie bis zur Mitte des Corrib River, Callaghan hatte den Zeitpunkt richtig berechnet: Genau in dem Moment, als das Boot auf gleicher Höhe mit dem Uferversteck war, schoben sich die fünf Rebellen längsseits und hoben ihre Köpfe gerade so hoch aus dem Wasser, daß man sie von oben nicht entdecken konnte. Sie tasteten sich an der Bordwand entlang, gelangten zum Heck – und dann enterte Callaghan katzengewandt als erster auf.

      Cohen folgte ihm, dann erschienen Friedkins Kopf und Oberkörper über dem Heck. Callaghan wollte sich gerade auf den einen Söldner stürzen, der ihm den Rücken zuwandte, da geschah etwas ebenso Unerwartetes wie Erstaunliches.

      Ein Pfiff ertönte. Norman Stephens, das Mädchen, die beiden Vermummten und die Söldner fuhren geistesgegenwärtig herum – und vom Deck des Bootes wuchsen Gestalten hoch, die sich eben noch auf die Planken gekauert hatten. Die eine von ihnen – Dan O’Flynn – hatte den Pfiff ausgestoßen.

      Callaghan stieß einen Fluch aus. Die Überraschung war geplatzt, alles war ein abgekartetes Spiel, ein Trick, um ihn und seine Leute hereinzulegen. Aber das begriff er zu spät. Friedkin war nun auch an Bord, Kilkenny ebenfalls, Malone kletterte eben über die Bordwand, ein Zurück gab es nicht mehr.

      Henrietta Burke warf mit einem einzigen Ruck ihres Kopfes und Körpers die Haube, das Kopftuch und den bodenlangen Umhang ab, den sie trug – und jetzt stellte sich heraus, daß sie gar nicht Henrietta Burke war, nicht einmal ein anderes Mädchen, das ihren Platz eingenommen hatte. Sie entpuppte sich als jener Kerl mit der Eisenhakenprothese, der Callaghan schon im Gefangenen-Außenlager angegriffen hatte: Matt Davies.

      Auch die „Dienerschaft“ entledigte sich ihrer Vermummung. Hasard, der „Bucklige“, richtete sich zu seiner vollen Größe auf, Big Old Shane, der dicht neben ihm stand, riß sofort mit wölfischem Grinsen seinen schweren Schiffshauer hoch. Norman Stephens zückte seinen Degen, die Söldner hatten ebenfalls ihre Waffen in den Händen, und mit Dan O’Flynn erhoben sich Batuti und Gary Andrews aus ihren Verstecken.

      „Ihr Hurensöhne!“ brüllte Callaghan und stürzte sich mit seinem Säbel auf den Söldner, der ihm am nächsten stand.

      Dan O’Flynn stellte ihm jedoch ein Bein, und Batuti hieb mit beiden Fäusten zu. Er traf Callaghans Halspartie, Callaghan brach auf den Planken zusammen und rollte zur Reling.

      „Verrat!“ schrie Cohen und riß seinen Säbel und sein Messer gleichzeitig hoch.

      „Werft sie über Bord!“ rief Norman Stephens. Im nächsten Augenblick stand er neben Hasard und Shane und drängte die Angreifer bis zum Heck zurück.

      Am Ufer peitschten die ersten Schüsse auf. Jim, Arnoldo und die anderen im Dickicht hatten begriffen, was gespielt wurde, und versuchten, ihren Kumpanen so gut wie möglich Beistand zu leisten. Sie zielten auf die Pferde und die Gestalten der Söldner, die jetzt überall am Ufer auftauchten und sich anschickten, das Gebüsch zu stürmen.

      Henrietta Burke, die Zwillinge und Arwenack, der Schimpanse, hielten sich vorläufig im Hintergrund, wie Hasard und Stephens ihnen befohlen hatten. Gleich nach dem Zusammentreffen der Stephens-Truppe mit den Seewölfen war der Plan nach Hasards Vorschlägen geschmiedet und in die Tat umgesetzt worden.

      So hatten sich Hasard, Shane und Matt Davies verkleidet und Henriettas Platz auf dem Flußboot eingenommen, damit sie bei dem bevorstehenden Überfall der Rebellen auf keinen Fall gefährdet wurde. Der größte Teil der Söldner, die sich vorher noch an Bord des Bootes befunden hatten, hatte sich ebenfalls an Land begeben, denn Callaghan und seine Leute sollten glauben, daß man ihnen an Bord keinen großen Widerstand entgegensetzen konnte.

      Der Plan hatte funktioniert, die Rebellen waren in die Falle gegangen. Auf dem Boot herrschte wildes Gebrüll, an Land wurde wie verrückt geschossen, plötzlich war der Teufel los.

      Henrietta Burke, die von den Zwillingen Philip und Hasard beschützt wurde, konnte von ihrem Uferversteck aus nicht allzuviel von dem Kampfgeschehen verfolgen, aber als sie einmal den Hals reckte und auf den Fluß hinausspähte, sah sie, wie die Seewölfe auf dem Boot um sich hieben. Da mußte sie unwillkürlich lächeln und dachte: Hasard, was bist du doch für ein Teufelskerl!

      Sie konnte die Fairneß dieses Mannes nur bewundern. Es war nämlich Hasards Vorschlag gewesen, die Schußwaffen nur im äußersten Notfall einzusetzen, zumindest an Bord des Bootes. Wie leicht wäre es ihm und seinen Helfern gefallen, einfach auf die fünf Angreifer zu feuern! Aber so einfach machte er es sich nicht – lieber steckte er selbst ein paar Verwundungen ein. Callaghan, Cohen und die drei anderen konnten nicht schießen, sie hatten nur ihre Blankwaffen. Darum ließen die Seewölfe ihre Pistolen in den Gurten stecken.

      Auch Norman Stephens und seine beiden Söldner hielten sich daran. Und auch Stephens warf seinem neugewonnenen Freund Killigrew immer wieder Blicke zu und dachte: Mann, Hasard, an dir sollte sich Burke mal ein Beispiel nehmen. Es würde sich lohnen.

      Das aber hätte ein George Darren Burke nie getan. Er war nur auf seinen persönlichen Vorteil aus, und um seine Ziele zu erreichen, bediente er sich jedes Mittels, egal, welcher Art dies war.

      Von dem Kampf, der am Corrib River tobte, vernahm Burke jedoch nichts, denn der Lärm drang nicht ganz bis nach Galway und zu seinem Familiensitz, wo er bequem in seinem Lieblingssessel saß und auf neue Nachrichten wartete.

      Aber jemand anders wurde auf das Krachen der Schüsse und das Schreien der Männer aufmerksam: Kathryn Stephens, Sally Middlebar, Jade, Eileen und Tara.

      2.

      Kathryn, die ganz vorn ritt, zügelte als erste ihr Pferd.

      „Habt ihr das gehört?“ stieß sie hervor.

      Sally brachte ihr Tier neben der Freundin zum Stehen. „Natürlich. Furchtbar klingt das. Mein Gott, was geht da nur vor?“

      „Das können nur die Rebellen sein“, sagte Tara. Ihre Stimme bebte ein wenig, obwohl sie sich darum bemühte, sich ihre plötzlich aufkeimende Furcht nicht anmerken zu lassen.

      Kathryn hob den Kopf und lauschte angestrengt. „Weit entfernt von uns sind sie nicht. Allmächtiger, war das eben nicht die Stimme von Norman?“

      „Das ist unmöglich herauszuhören“, sagte Sally.

      „Das СКАЧАТЬ