Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954396757

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СКАЧАТЬ drängte Eileen. „Auf was warten wir noch?“

      Angst hatten sie nun alle fünf, doch die Sorge um ihre Männer trieb Kathryn und Sally voran, und Eileen, Jade und Tara folgten den Freundinnen, ohne zu zögern. Sie hatten sich geschworen, sich gegenseitig zu unterstützen, und dabei blieb es auch. Sie wären keine hartnäckigen, temperamentvollen Irinnen gewesen, wenn sie schon bei der ersten Schwierigkeit, die auftauchte, aufgesteckt hätten und umgekehrt wären.

      Im Galopp jagten sie durch den Wald von Connacht, die Köpfe tief über die Mähnen der Pferde gebeugt. Der Fluß rückte näher, das Schießen und Schreien wurden zusehends lauter.

      Kathryn, die sich wie vorher an die Spitze des Pulks gesetzt hatte, wollte noch ein Stück dahinrasen, dann das Tier zügeln, es irgendwo verbergen und den Rest der Strecke zu Fuß zurücklegen, doch ihre Pläne wurden durch einen Zwischenfall durchkreuzt, mit dem weder sie noch ihre Begleiterinnen gerechnet hatten.

      Plötzlich strauchelte ihr Pferd über eine Baumwurzel. Es knickte in den Vorderläufen ein und überschlug sich auf dem Boden. Kathryn gelang es gerade noch rechtzeitig genug, sich aus dem Sattel zu werfen, sonst wäre sie unter dem Leib des Tieres begraben und zerquetscht worden. Sie rollte sich ab und landete in einem niedrigen Gesträuch.

      Das Pferd blieb mit einem Wehlaut, der beinah menschlich klang, liegen und rührte sich vorerst nicht mehr. Sally stoppte rechtzeitig ab, damit ihr Tier nicht über das verunglückte Pferd stolperte. Auch Eileen, Jade und Tara handelten geistesgegenwärtig und hielten ihre Tiere an.

      Kathryn wollte sich gerade wieder aufrappeln, da wurde sie von zwei starken Händen, die urplötzlich aus dem Dickicht hervorschossen, gepackt und zurück auf den Untergrund gezerrt.

      „Kathryn“, fragte Sally, „hast du dir weh getan?“

      Norman Stephens’ Frau antwortete nicht. Sie konnte es nicht, denn die eine Hand preßte sich ihr gegen den Mund, die andere hatte sich ihr um den Hals geschlossen. Verzweifelt setzte sie sich zur Wehr und versuchte, das kleine Messer zu ziehen, das sie im Hüftgürtel trug, die einzige Waffe, über die sie verfügte. Aber es gelang ihr nicht.

      Sally war abgesessen und lief zu dem Gesträuch. Kathryn gab einen würgenden Laut von sich, Sally war alarmiert und zückte das Küchenmesser, das sie von zu Hause mitgenommen hatte. Auch Tara, Jade und Eileen sprangen jetzt aus den Sätteln und liefen zu dem Gebüsch.

      Ohne zu zaudern, warf sich Sally auf die Gestalt des Mannes, die sie hinter Kathryn entdeckte, und dann balgten sie sich alle drei auf dem Waldboden. Dank Sallys tapferem Einsatz kriegte Kathryn wieder Luft, und es gelang ihr auch, sich freizukämpfen.

      Sie wollte gerade ihr Messer aus dem Gürtel reißen, da stieß Sally einen verblüfften Ruf aus, und auch der Fremde sagte: „Hölle, das gibt’s doch nicht!“

      „Douglas“, flüsterte Sally. „Herrgott, fast hätte ich dich mit meinem Messer erstochen.“ Sie ließ ihn los und sank auf die Knie.

      „Ich werd verrückt“, sagte Kathryn völlig fassungslos und sah Douglas Middlebar aus geweiteten Augen und mit geöffnetem Mund an.

      „Was – was tut ihr denn hier?“ stammelte er. „Wer hat euch überhaupt die Erlaubnis gegeben, mitten in der Nacht Galway zu verlassen?“

      „Wir selbst“, erwiderte Tara, die mit Eileen und Jade inzwischen hinzugetreten war und so verdutzt wie auch die beiden anderen auf die Szene blickte, die sich ihnen darbot. „Wir sind ganz einfach auf die Suche gegangen.“

      „Nach wem?“ fragte er.

      „Nach dir natürlich“, antwortete Kathryn, die sich jetzt halbwegs wieder gefaßt hatte. „Und nach Norman. Weil uns das, was hier geschieht, nicht mehr geheuer ist.“ Sie deutete in die Richtung, aus der immer noch die Schüsse zu ihnen herüberdrangen. „Oder findest du, daß das kein Grund zur Besorgnis ist?“

      „Da findet ein Überfall der Rebellen auf die Söldner statt“, sagte Douglas Middlebar. „Ich habe es eben beobachtet, dann bin ich getürmt.“

      „Getürmt?“ Sally glaubte, nicht richtig gehört zu haben. „Warum bist du denn nicht dabei?“

      „Das erzähle ich dir später. Jetzt müssen wir zusehen, daß wir …“

      „Du bist nicht mehr bei Murphys Leuten, nicht wahr?“ unterbrach sie ihn.

      „Nein.“

      Jäh umarmte sie ihn, küßte ihn und sagte: „Aus welchem Grund auch immer, ich bin froh darüber, Douglas. Und du weißt auch, warum.“

      „Zum Henker, ja“, sagte er rauh. „Irgendwie hatten wir uns in der letzten Zeit auseinandergelebt, das ist mir selbst aufgegangen, und ich habe auch genügend darüber nachgedacht. Sally, der verfluchte Buschkrieg hat ein Ende. Und ich will dir auch noch was verraten: Es kommt nichts dabei heraus, es ist alles zwecklos. Auch Murphy ist im Endeffekt nicht besser als Burke oder Morris-Smithwick.“

      „Was?“ stieß Kathryn aus.

      „Denkt, was ihr wollt“, brummte Douglas. „Ich weiß, was ich sage. Ich habe schließlich mit den Rebellen gelebt und paktiert.“

      „Wir sind dir doch wegen deiner Worte nicht böse“, sagte Sally. „Im Gegenteil.“ Wieder küßte sie ihn.

      „Es ist aber ein starkes Stück, daß du mich angefallen und gewürgt hast, Douglas Middlebar“, sagte Kathryn jetzt. „Was fällt dir eigentlich ein?“

      „Ich brauchte ein Pferd. Ich sah euch heranreiten, erkannte euch aber nicht. Ich nahm mir vor, die letzte von euch zu Boden zu reißen, aber da hattest du mit deinem Tier Pech und fielst mir genau vor die Füße. Bevor du mich verraten konntest, wollte ich dich zum Schweigen bringen.“

      „Und dann abhauen?“ fragte Tara.

      „Natürlich.“

      „Wohin denn?“ erkundigte sich Eileen.

      „Nach Galway, heim zu Sally.“

      „Nun“, sagte Jade. „Sehr rühmlich klingt das nicht, aber ich glaube, die liebe Sally legt wirklich keinen Wert mehr darauf, einen Helden zum Mann zu haben.“

      „Stimmt“, sagte Sally überglücklich und drückte ihrem wiedergefundenen Mann schon wieder ein paar Küsse auf.

      „Turtelt ihr zwei von mir aus weiter herum“, sagte Kathryn Stephens und stand auf. „Ich hole jetzt Norman. Ich habe nämlich auch die Nase voll von der ganzen Holzerei. Ich will ein Kind von ihm, jawohl, und wir wollen als Familie ein glückliches Leben führen.“

      „Wartet!“ stieß Sally aus. „Wir kommen mit.“ Sie erhob sich, zog Douglas vom Boden hoch, und dann begaben sie sich alle sechs zu den Pferden.

      Douglas untersuchte Kathryns Tier, das inzwischen auch wieder aufgestanden war, und sagte: „Gott sei Dank, es hat sich nichts gebrochen. Sonst hätten wir es töten müssen.“

      Sie saßen auf, Douglas nahm bei seiner Sally im Sattel Platz. Sie setzten den Ritt zum Fluß fort, getrieben von dem bangen Gefühl, daß sie bereits zu spät erscheinen und an dem Lauf der Dinge ohnehin nichts mehr ändern würden.

      Cohen, Friedkin, Kilkenny und СКАЧАТЬ