Seewölfe Paket 28. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 28

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399963

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СКАЧАТЬ würde. Also war Schnelligkeit Trumpf – und Hasard hatte es sich in den Kopf gesetzt, den heimtückischen Messerstecher zu stoppen.

      Der Eindringling trug eine Art Kutte und eine Kapuze über dem Kopf, so daß nicht zu erkennen war, ob es sich um einen Mann oder eine Frau, einen Araber oder einen Europäer handelte. Nur eins stand fest – der Mörder konnte geradezu unerhört schnell laufen.

      Bei dem Nebengebäude handelte es sich um eine Abstellkammer, die durch eine Tür mit den Stallungen verbunden war. Hasard hörte etwas poltern, konnte im Dunkel aber nichts Genaues vor sich erkennen.

      Er duckte sich und lief weiter, gelangte an die Verbindungstür und verharrte kurz. Dann schlich er zu den Stallboxen, in denen Rassepferde schnaubten und mit den Hufen scharrten. Sie schienen die Nähe des Unheimlichen zu spüren, die Gefahr, die von ihm ausging.

      Hasard hielt Ausschau nach dem Vermummten – er schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Hinter dem Rücken des Seewolfs waren die Stimmen der Palastwächter zu vernehmen. Sie betraten soeben den Abstellraum. Jemand stolperte über einen Kübel oder einen Eimer und fluchte fürchterlich.

      Hasard pirschte weiter, an zwei Pferdeställen vorbei. Da geschah es: jäh schoß von links, aus der Deckung einer Boxwand, eine Gestalt auf ihn zu. Der Mörder! Er hatte ihm nun doch eine Falle gestellt. Wie besessen stach er mit seinem Krummdolch auf Hasard ein.

      Hasard ließ sich fallen, rollte sich zur Seite ab und entging einem heftigen Stich, der tödlich hätte enden können. Hasard trat mit dem linken Fuß und traf den Angreifer in der Bauchgegend. Der Kerl stöhnte und krümmte sich. Der Seewolf schnellte wieder auf die Beine und streckte seine Pistole vor.

      „Keine Bewegung!“ sagte er auf Spanisch.

      Aber der Unheimliche lachte nur dumpf. Er zog den Kopf ein und rannte davon. Hasard legte auf ihn an, ließ die Waffe aber wieder sinken. Er riskierte es, eins der Pferde zu treffen.

      Es gab nur noch eine Möglichkeit. Mit einem langen Satz warf sich der Seewolf auf den Maskierten. Er packte ihn an der Kutte, landete hart auf dem gepflasterten Boden und zog den Kerl zu sich heran. Doch eine ruckartige Bewegung genügte dem Mörder, und er war wieder frei. Ein reißender Laut erklang. Hasard hielt einen Fetzen der schwarzen Kutte in der rechten Hand.

      Hasard rappelte sich wieder auf und stellte dem Mörder erneut nach. Aber dieser war in einer der Boxen verschwunden. Hasard lief an den Ställen entlang. Er entdeckte den Maskierten nicht. Er stoppte ab, kehrte wieder zu seinem Ausgangspunkt zurück. Vergebens. Dieses Mal war der Eindringling wirklich verschwunden.

      Die Wächter waren heran. Sie blieben keuchend stehen.

      „Wo ist der Hund?“ schrie einer von ihnen.

      Nun trafen auch der Sultan, Mustafa und die Zwillinge ein. Hasard zeigte ihnen den Fetzen schwarzen Stoffes.

      „Fast hätte ich ihn erwischt“, sagte er und berichtete in knappen Zügen, was sich zugetragen hatte. Mustafa übersetzte alles ins Arabische.

      Der Sultan deutete auf die Fenster über den Pferdeboxen. „Er muß durch eins der Fenster entwischt sein.“

      „Ich hätte es gesehen“, sagte der Seewolf.

      „Hast du nicht am Boden gelegen?“ fragte der Sultan.

      „Trotzdem hätte ich es bemerkt.“

      „Wo soll er dann sein?“ fragte Mustafa.

      Hasard begann wieder, bei den Boxen zu suchen. „Vielleicht hat er sich irgendwo verkrochen. Wäre er draußen, dann hätte Plymmie Laut gegeben.“

      „Wer ist Plymmie?“ wollte Quabus bin Said wissen.

      „Unsere Wolfshündin“, erwiderte Philip junior. „Sie hält vor dem Tor Wache. Ich schätze aber, daß sie die Schreie auch gehört hat und um den Palast streift.“

      Der Sultan gab seine Befehle. Die Wächter suchten in den Ställen nach dem Mörder – ohne Erfolg. Er schien im Boden versunken zu sein.

      „Er ist ein Zauberer“, sagte der Sultan. „Er ist in Abgesandter der Mächte der Finsternis.“

      „Er ist ein Mensch aus Fleisch und Blut wie wir“, erwiderte der Seewolf. „Wir finden ihn noch, verlaß dich darauf. Wie geht es der Frau?“

      „Sie ist schwer verletzt“, sagte der Sultan.

      „Ist ein Arzt bei dir?“ fragte Hasard.

      „Mein Leibarzt.“

      „Warum gestattest du nicht, daß mein Bordarzt sie behandelt?“

      „Das habe ich dir bereits gesagt.“

      „Er könnte ihr das Leben retten“, sagte der Seewolf.

      „Kapitän“, sagte der Sultan. „Willst du behaupten, daß deine Ärzte besser sind als die meinen?“

      „Die Erfahrung hat es bewiesen.“

      „Du bist stolz und mutig“, sagte Quabus bin Said. „Jedem anderen Ungläubigen, der es wagt, so mit mir zu reden, hätte ich längst die Zunge abschneiden lassen. Aber du gefällst mir, Kapitän Killigrew. Du hast bewiesen, daß du mein Freund bist, denn du hast wie ein Held mit diesem gemeinen Mörder gekämpft. Er hätte auch dich töten können, wie er den Eunuchen umgebracht hat.“

      „Das wußte ich nicht“, sagte Hasard.

      „Es ist eben geschehen. Er erstach den Eunuchen, um Nabila zu überfallen“, erklärte Quabus bin Said. „Nabila wehrte sich und lief davon. Nur deshalb ist sie noch am Leben.“ Er deutete auf die Wächter. „Diese Kerle sind alle nicht schnell genug. Du hast ihnen bewiesen, wie flink ein Mann sein kann, Kapitän. Ich danke dir dafür. Ich werde nicht vergessen, was du getan hast. Laß deinen Arzt kommen. Ich erteile ihm eine Sondergenehmigung. Vielleicht hast du recht. Ich nehme deinen Rat und deine Hilfe an.“

      „Philip“, sagte Hasard zu seinem Sohn. „Du läufst sofort zum Hafen und alarmierst den Kutscher. Er soll so schnell wie möglich herkommen.“

      „Kann der Junge reiten?“ fragte Mustafa.

      „Ja“, antwortete Hasard.

      Der Sultan nickte und klatschte in die Hände. „Sattelt zwei Pferde! Der Junge reitet mit beiden Tieren zum Hafen, damit auch der Arzt ein Pferd zur Verfügung hat!“

      Die Wächter führten den Befehl aus. In der Zwischenzeit waren sämtliche Boxen abgesucht worden, aber immer noch gab es keine Spur von dem Mörder.

      „Ich habe es gesagt“, murmelte der Sultan. „Er ist ein Hexer.“

      „Er bedient sich eines Tricks“, sagte der Seewolf.

      „Wie meinst du das?“

      „Er kennt sich im Palast aus“, erwiderte Hasard. „Sehr gut sogar. Vielleicht benutzt er einen Geheimgang.“

      „Es gibt keine Geheimgänge“, sagte der Sultan. Er blickte zu seinen Untertanen. „Aber vielleicht ist es einer der Wächter, der sich verkleidet und im geeigneten Moment wieder aus seiner Larve СКАЧАТЬ