Seewölfe - Piraten der Weltmeere 553. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 553

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399604

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СКАЧАТЬ unter einem Vorwand ein bißchen beklauen?

      2.

      „Hör mal“, sagte Philip junior. „Können wir nicht Achmed zu dir sagen? Das ist einfacher.“

      „Natürlich, bitte.“

      „Ich habe eben Jussuf verstanden“, sagte Shane. „Fragt ihn doch mal, ob er mit unserem Jussuf in Havanna entfernt verwandt ist.“

      „Shane, hast du eine Ahnung, wie viele Jussufs es im Orient gibt?“ fragte Old O’Flynn.

      „Nein, du vielleicht?“

      „Ich auch nicht, aber es sind bestimmt einige Zehntausend“, erwiderte der Alte.

      „Na, soll mir auch recht sein, Sir“, sagte Shane. „Danke für den Hinweis, Sir.“

      Die Zwillinge musterten den Jungen von oben bis unten. Jung Hasard fragte: „Welche Art von Hilfe hast du uns denn anzubieten? Meinst du, wir befinden uns in Gefahr?“

      „Ich stehe euch mit Rat und Tat zur Seite. Seid ihr Spanier?“

      „Nein, Engländer.“

      Achmed blickte zu Batuti. Der Gambiamann entblößte seine perlweißen Zähne. Achmed schluckte, dann sagte er: „Ich bin noch nie in meinem Leben Engländern begegnet. Hocherfreut, euch kennenzulernen.“

      „Du bist aus Siirt?“ erkundigte sich Philip junior.

      „Hier geboren.“

      „Und was machst du?“ wollte Hasard junior wissen.

      „Dies und jenes. Ich kann lesen und schreiben.“ Stolz war in Achmeds Miene zu lesen, als er dies verkündete. „Wollt ihr nach dem Norden? Nach Erzurum?“

      „Ist das wichtig für dich?“ fragte Jung Philip.

      Achmed lächelte. „Ihr braucht nicht mißtrauisch zu sein. Ich will euch nicht hintergehen oder bestehlen. Ich dachte nur – na, ihr habt schon Proviant eingekauft.“

      „Das spricht sich schnell herum“, sagte Jung Hasard grinsend.

      „Ja. Vielleicht braucht ihr auch Tiere, habe ich mir gedacht.“

      „Das könnte sein“, sagte der Seewolf, nachdem er sich von den Zwillingen hatte übersetzen lassen, was Achmed erklärte. „Hat irgend jemand in diesem Ort Kamele zu verkaufen?“

      Achmed nickte eifrig. „Ja, ja. Gute Tiere, nicht so teuer.“

      „Wie teuer?“ fragte der Seewolf.

      „Zwei kupferne Münzen pro Stück“, erwiderte Achmed.

      „Wenn wir mehr Kamele kaufen, wollen wir handeln“, sagte Hasard mit ernster Miene.

      Achmed hob wie beschwörend die Hände. „Ja doch. Ich gebe mein Ehrenwort! Leute von Siirt lassen mit sich handeln! Zum Beispiel mein Vater – er ist der beste und zuverlässigste Kamelhändler in der ganzen Stadt!“

      „Daher weht der Wind“, sagte der Seewolf lächelnd. „Nun, wir lassen uns von dir gern zu deinem Vater führen. Aber das hat Zeit bis morgen früh. Setz dich zu uns. Möchtest du ein Stück Fleisch?“

      Achmed sah voll Heißhunger auf den Braten. „Ich – weiß nicht, ob ich das annehmen darf.“

      „Keine falsche Bescheidenheit“, sagte Philip junior. „Das ist unser Vater – Philip Hasard Killigrew, der Kapitän unserer Mannschaft.“

      „Also ist er ein Sultan?“

      „Etwas Ähnliches“, antwortete der Sohn des Seewolfs.

      Achmed fiel in den Staub und verneigte sich so tief, daß sein Gesicht den Boden berührte. „Ich bitte um Verzeihung für meine lose, voreilige Zunge, hoher Sultan“, murmelte er. „Ich bin dein ergebener Diener. Allah lobe und belohne dich, verlängere dein Leben um tausend Jahre. Befehle, was ich zu tun habe, ich werde es tun.“

      „Das genügt“, sagte Hasard. „Er soll sich setzen.“

      Nachdem die Zwillinge dies Achmed mit Nachdruck auseinandergesetzt hatten, hockte sich der Junge auf seinen Hosenboden. Ehrfürchtig blickte er den Seewolf an. Hasard bedachte seine Söhne mit einem zurechtweisenden Blick.

      „Ihr übertreibt wieder mal“, sagte er.

      Der Kutscher reichte dem Jungen ein Stück Fleisch. Achmed biß hinein und ließ es sich schmecken. Die Männer staunten, wie schnell er den Brocken verputzte. Rasch reichte ihm der Kutscher noch ein zweites Stück.

      „Das mit den Preisen hört sich gut an“, sagte Ben Brighton. „Besser als erwartet. Siirt scheint kein sehr teures Pflaster zu sein.“

      „Um so besser“, sagte Hasard.

      Carberry stieß einen grunzenden Laut der Mißbilligung aus. Achmed starrte ihn entsetzt an. Der Kutscher nickte dem Jungen jedoch aufmunternd zu, und Achmed futterte weiter.

      „Wir sind die reinsten Krämerseelen geworden“, sagte der Profos. „Schlimmer als die Holländer.“

      „Das gehört dazu“, erwiderte der Seewolf grinsend. „Wir sind schließlich im Orient. Hier wird gefeilscht, was das Zeug hält.“

      „Na, meinetwegen. Aber ich fühle mich allmählich wie ein alter Schotte.“

      „Ein alter Schotte ist immer noch besser als ein Ire mittleren Alters“, sagte Mac Pellew mit einem Blick zu Higgy. Dann stieß Mac einen Laut aus, der wie das Meckern einer Ziege klang.

      Achmed spähte zu Mac Pellew – dann zu Batuti und noch einmal zu Carberry. Sollte er lachen oder sich fürchten? Er wußte es nicht.

      Hasard beschloß, den Jungen zu beruhigen.

      „Wundere dich nicht über meine Männer“, sagte er. „Sie haben das Herz auf dem rechten Fleck.“

      Jung Philip übersetzte.

      Achmed lächelte. „Das habe ich auch nicht bezweifelt. Nur – ich habe eben nie zuvor Englischmänner gesehen.“

      „Engländer“, korrigierte Jung Hasard.

      „Ach, ja, Engländer.“ Achmed hatte sein Mahl beendet und deutete wieder eine Verbeugung an. „Wann darf mein Vater euch in seiner armseligen Hütte als Gäste willkommen heißen? Wann darf ich euch hier morgen früh abholen?“

      „Um acht Uhr“, erwiderte der Seewolf.

      „Ich werde pünktlich sein“, versprach Achmed. Er erhob sich, verabschiedete sich wortreich und umständlich – und verschwand so schnell, wie er aufgetaucht war.

      „Netter Bursche“, urteilte Big Old Shane. „Wenn die Kamele seines Vaters so gut sind, wie er behauptet, kommen wir wohl mit ihm ins Geschäft.“

      „Das schätze СКАЧАТЬ