Seewölfe - Piraten der Weltmeere 553. Roy Palmer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Seewölfe - Piraten der Weltmeere 553 - Roy Palmer страница 3

Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 553

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399604

isbn:

СКАЧАТЬ Sehr gut, mein Freund. Das ist unsere Chance.“

      Die Kerle stießen sich untereinander mit den Ellenbogen an und glucksten und kicherten.

      Philip Hasard Killigrew, der Seewolf, hatte mit seinen Söhnen das Zentrum von Siirt aufgesucht. Hier führten die drei Männer umständliche Verhandlungen mit den Einheimischen. Schließlich wurde man sich einig. Die komplette Crew fand Unterkunft auf einem überdachten Hof. Obendrein konnte Hasard frischen Proviant einkaufen – eine willkommene Abwechslung nach der Kost der vergangenen Tage.

      Später, als sämtliche Ladung vom Ufer des Flusses abgeborgen und die Guffas und Keleks zusammengeklappt und verstaut waren, scharten sich die Mannen auf dem Hof um ein Feuer zusammen.

      „Es ist zwar nicht kalt“, sagte der Kutscher. „Aber irgendwie müssen wir ja das Lammfleisch braten.“

      So wurden große Stücke Fleisch auf Spieße gesteckt und über dem Feuer gegart. Die Männer hockten sich zusammen, aßen und tranken und beratschlagten, wie es weitergehen sollte.

      Die letzte Etappe ihrer Reise war keine leichte Sache gewesen. Sie hatten den Unbilden der Natur trotzen müssen. Obendrein hatte es Ärger mit Banditen gegeben, die sie aus dem Hinterhalt überfallen hatten.

      „Und jetzt geht’s also auf Schusters Rappen weiter“, sagte Edwin Carberry, der Profos, mit grimmiger Miene. „Fein, so habe ich mir das vorgestellt. Wir sind wirklich die reinsten Landwölfe geworden.“

      „Hör auf, Ed“, sagte Big Old Shane. „Das haben wir doch alles schon durchgekaut.“

      „Ich muß es immer wieder erwähnen“, brummte der Profos. „Ich kann es immer noch nicht fassen, daß wir den verdammten Kahn verloren haben.“

      Der „verdammte Kahn“ – das war die „Santa Barbara“, ihr „Leihschiff“, gewesen. Mit der Dreimastgaleone, die sie am Isthmus von Panama den Spaniern abgenommen hatten, waren sie über den Pazifischen Ozean nach China gesegelt. Sie hatten sich die begehrten Brandsätze besorgt und waren weitergetörnt bis in den Indischen Ozean und von dort aus über Madagaskar zum Golf von Persien hinauf.

      Und nun war der Seewolf auf der Suche nach einem neuen, bisher nicht erkundeten Weg. Vom Golf ging es durch das Zweistromland Mesopotamien nach Norden – und irgendwo, noch weiter nördlich als Erzurum, sollte ein Meer sein, von dem aus eine Verbindung zum Mittelmeer existierte.

      Das ging aus den Karten hervor, die die Zwillinge gefunden hatten. Der Wunsch, eine neue Route zu entdecken, war geweckt, aber ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt.

      Weit war der Weg nach Norden. Irgendwo war das Meer ohne Ende, doch es würde noch Wochen oder Monate dauern, bis sie endlich dort eintrafen und wieder Planken unter den Füßen spürten.

      Hasard ergriff das Wort. „Wir werden ein neues Schiff haben, Ed. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf.“

      „Aber über irgendwas muß man sich den Kopf zerbrechen“, sagte Old Donegal Daniel O’Flynn. „Ich zum Beispiel würde gern wissen, wie wir mit den wenigen Kamelen nach Erzurum – oder wie dieses Nest heißt – gelangen sollen.“

      „Den Rest der Last sollst du dir auf die Schultern laden“, sagte Matt Davies grinsend.

      Der Alte warf im einen vernichtenden Blick zu. „Ha, ha! Warum tragen wir nicht gleich die Kamele?“

      „Gute Idee“, sagte Blacky. „Dann bleiben sie immer frisch und brauchen nicht zu rasten.“

      „He, habt ihr keine besseren Witze auf Lager?“ fragte Ferris Tucker.

      „Wir werden noch ein paar Tiere kaufen“, sagte der Seewolf. „Der Verkauf der Gewürze hat uns genug eingebracht. Wir brauchen also nicht geizig zu sein.“

      Ben Brighton drückte den Zeigefinger gegen die Lippen. „Nicht so laut. Es könnte sein, daß die Wände Ohren haben.“

      „Hier versteht doch keiner unsere Sprache“, sagte Smoky.

      „Wir wissen es nicht“, sagte Hasard. „Ben, du hast recht. Es ist besser, wenn wir etwas leiser reden und über unsere Gelder nichts verlauten lassen.“

      „Was mag hier so ein Kamel kosten?“ brummte der Profos.

      „Keine Ahnung“, erwiderte Hasard. „Aber einen Silberling bestimmt.“

      „Kamele sind die dümmsten Viecher der Welt“, sagte Mac Pellew. „Sie haben nur ein Büschel Kabelgarn statt des Hirns im Kopf.“

      „Hast du schon mal reingeschaut?“ fragte Higgy.

      „Nein, wieso?“

      „Dann frage ich mich, wie du sicher sein kannst, daß sie mit dir verwandt sind“, erwiderte der Ire mit fröhlicher Miene.

      Mac fletschte die Zähne und griff nach einem abgenagten Knochen. „Wie soll ich denn das verstehen, Mister?“

      „Nicht ganz so wörtlich“, sagte Higgy einlenkend.

      „In Ordnung.“ Mac schnitt eine Grimasse, die ein Lächeln darstellen sollte. „Aber was die Kamele betrifft – ich finde, die sind höchstens ein paar Kupfermünzen wert.“ Um seine Verachtung zu unterstreichen, blickte er zu den Kamelen und stieß einen spöttischen, geringschätzigen Laut aus.

      Die Höckertiere glotzten aus trüben Augen zu den Mannen, ihre Kiefer bewegten sich unablässig. Sie schienen auch im Schlaf noch zu kauen.

      Die Männer lachten.

      Hasard sah auf und bemerkte, daß einer der beiden Wachen, die er am Tor postiert hatte – Jeff Bowie und Stenmark –, zu ihm kam. Stenmark, der Schwede.

      „Sir“, sagte er. „Wir haben Besuch.“

      „Vom Kalifen?“ fragte Don Juan de Alcazar.

      „In Siirt gibt’s keinen Kalifen“, sagte der Seewolf. „Höchstens einen Sultan. Der wird sich kaum herablassen, uns mit seinem Besuch zu beehren.“

      „Es ist ein Junge“, erklärte Stenmark. „Knapp zehn Jahre alt, schätze ich.“

      „Und was will er?“ fragte Hasard.

      „Wir verstehen kein Wort von dem, was er sagt.“

      „Laß ihn eintreten“, sagte der Seewolf.

      Der Schwede rückte wieder ab, und im nächsten Augenblick stand ein vergnügt grinsendes Kerlchen zwischen den Arwenacks. Er verbeugte sich tief, richtete sich wieder auf und sagte etwas.

      „Könnt ihr das verstehen?“ fragte der Seewolf seine Söhne.

      „Ungefähr“, erwiderte Jung Philip. „Aber warte mal.“ Er wandte sich an den Jungen und erkundigte sich auf Türkisch: „Ist das dein Name?“

      Das Kerlchen wiederholte, was er soeben gesagt hatte. „Achmed Farek Osman Ben Nahid Jussuf Delem – ja, Herr, das bin ich. Allahs treuer Diener. Euer Freund.“

      „Was willst du?“ fragte Hasard junior.

      „Euch СКАЧАТЬ