Seewölfe - Piraten der Weltmeere 232. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 232

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954395682

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СКАЧАТЬ ist das ein Befehl?“

      „Ja.“

      Smoky schwieg und beobachtete nur noch aus den Augenwinkeln, wie Hasard und der Kutscher sich entfernten und zu den Kojen von Bob Grey, Stenmark und Pete Ballie hinübergingen.

      Bob Grey hatte eine Wunde am linken Unterschenkel. Stenmark hatte einen Eisensplitter in den rechten Oberschenkel erhalten, als die Backbordculverine in die Luft und den Männern, die sich in der Nähe befunden hatten, buchstäblich um die Ohren geflogen war.

      Pete Ballie war ebenfalls ziemlich schwer verletzt worden, denn während des Gefechts war ihm das Ruderhaus über dem Kopf zusammengestürzt.

      Um die übrigen Mitglieder der Crew, die Blessuren davongetragen hatten, war es nicht so schlimm bestellt. Hasard sprach mit ihnen allen und mußte Luke Morgan, der um jeden Preis schon jetzt an Deck zurückkehren wollte, regelrecht zusammenstauchen, um ihn in seiner Koje zu halten.

      Schließlich verließ er das Logis, trat durchs Vordecksschott auf die Planken der Kuhl, die durch die Sonnenstrahlen erwärmt wurden, und wartete auf den Kutscher.

      Lange ließ der Kutscher nicht auf sich warten. Er blieb dicht vor seinem Kapitän stehen und sah ihn an.

      „Weiß schon, was du mich fragen willst, Sir“, sagte er. „Aber ich kann dich beruhigen. Für keinen der Männer besteht akute Gefahr. Smoky hat tatsächlich keinen Schädelbruch erlitten. Bobs Wunde sah anfangs schlimmer aus, als sie in Wirklichkeit ist. Übler hat es Stenmark erwischt, aber Gott sei Dank ist sein Knochen unversehrt.“

      „Und Pete?“

      „Jede Menge Schrammen und Beulen, und auch zwei oder drei Rippen sind angeknackst. Aber das kriegen wir rasch wieder hin, keine Angst.“

      „Glaubst du, daß du die Männer jetzt allein versorgen kannst?“ fragte Hasard.

      „Ohne die Hilfe von Arkanas Mädchen?“

      „Ja, das meine ich.“

      „Vielleicht könnten mir die Zwillinge noch ein bißchen Unterstützung leisten“, sagte der Kutscher. „Wenigstens für die Zeit, in der ich mit dem Zubereiten und Austeilen der Mahlzeiten beschäftigt bin.“

      „Das veranlasse ich. Die Kriegerinnen können von Bord gehen, sonst passiert im Logis noch weiß der Teufel was.“

      Der Anflug eines Lächelns, glitt über die Züge des Kutschers. „Sir, wie geht’s deinem Kiefer?“

      „Ich schätze, er wird mir nicht abfallen.“

      „Und die Brandwunde?“

      „Die wird eine feine Narbe hinterlassen“, erwiderte der Seewolf. „Zufrieden?“

      „Im großen und ganzen schon.“ Der Kutscher wollte noch etwas hinzufügen, aber in diesem Augenblick ertönte über ihnen die Stimme von Bill.

      „Deck! Siri-Tong und der Wikinger setzen zur ‚Isabella‘ über! Mister Brighton, Mister Carberry, würden Sie das bitte dem Kapitän melden?“

      Ferris Tucker war wieder unter Deck verschwunden, der Profos stand bei Hasards Erstem Offizier und Bootsmann, nicht weit von der Kuhlgräting entfernt. Beide schauten zu Bill hoch, der als Ausguck in den Großmars aufgeentert war. Carberry stemmte beide Fäuste in die Seiten und verzog zornig das Gesicht.

      „Du Stint!“ brüllte er. „Der Kapitän ist bereits an Deck, kannst du das nicht sehen? Sperr gefälligst deine Klüsen auf, du triefäugiger Bohrwurm, oder du kannst was erleben! Wisch dir den Schlick aus dem Gesicht!“

      „Aye, Sir!“ gab Bill pflichtschuldigst zurück.

      Hasard ließ den Kutscher stehen und ging zu Ben und dem Profos hinüber. Carberry schrie noch ein paar wüste Beleidigungen zu Bill hinauf – die gewohnte Musik an Bord hatte wieder begonnen, die Dinge schienen ins rechte Lot zurückzukehren und bald wieder ihren gewohnten Lauf zu nehmen.

      Hasard trat ans Schanzkleid und blickte zu den beiden Booten, die vom Schwarzen Segler und vom Roten Drachen abgefiert worden waren und jetzt unter dem rhythmischen Schlag der Rudergasten zur „Isabella“ herüberglitten. Schon konnte er die Gestalten von Siri-Tong und Thorfin Njal auf den Duchten erkennen. Die Rote Korsarin erhob sich, beschattete ihre Augen mit der rechten Hand und spähte zur „Isabella“.

      Vorsichtig fuhr sich der Seewolf mit der Hand übers Gesicht. Die Wunde brannte immer noch wie Feuer. Er war nicht sonderlich eitel, aber er konnte sich ausmalen, daß er keinen sehr erfreulichen Anblick bot. Sein Gesicht war verunstaltet, nicht zuletzt auch durch die alte Narbe, die von der linken Stirnhälfte über die Augenbraue auf die linke Wange verlief, und es würde für alle Zeiten gezeichnet bleiben.

      Arkana schien dies nicht als gravierend zu empfinden; sie hatte sich nur große Sorgen um seinen Unterkiefer bereitet. Und Siri-Tong? Würde sie sich abgestoßen fühlen? Nun, sie mußte sich mit den Tatsachen abfinden. Aber irgendwie war es ihm doch unbehaglich, ihr in diesem Zustand gegenübertreten zu müssen.

      Er drehte sich zu Ben und dem Profos um. Sie hatten ihn beobachtet, taten jetzt aber so, als gelte ihre ganze Aufmerksamkeit den nahenden Beibooten.

      Hasard räusperte sich.

      „Wenn Siri-Tong und der Wikinger an Bord sind, halten wir eine Lagebesprechung ab“, sagte er. „Wir müssen uns gegenseitig bei den Reparaturarbeiten helfen und unsere Kräfte so gut verteilen, wie es möglich ist. Ben, sorge du dafür, daß Arkana und Araua mit den Kriegerinnen zusammen so schnell wie möglich die ‚Isabella‘ verlassen.“

      „Aye, aye, Sir!“

      Hasard überlegte, ob sich Arkana durch diese Maßnahme vielleicht brüskiert fühlen würde, aber er verwarf den Gedanken daran gleich wieder. Sie würde es verstehen, wie sie stets alle seine Entscheidungen begriffen hatte. Zu viele Frauen an Bord der „Isabella“ waren auf die Dauer ein Risiko für die Disziplin und Ordnung. Er, Hasard, würde einen anderen, besseren Weg finden, um sich für das zu bedanken, was Arkana und ihre Mädchen für ihn getan hatten.

      2.

      Am zweiten Tag nach der Schlacht waren Luke Morgan, Matt Davies, Sam Roskill und einige andere leicht Verwundete bereits wieder auf den Beinen und begrenzt einsatzfähig. Ferris Tucker und seine Helfer hatten programmgemäß die Frachträume leer gepumpt und sämtliche Lecks abgedichtet, und jetzt nahmen die Arbeiten auf dem Oberdeck ihren Lauf.

      Am dritten Tag hatte die „Isabella“ wieder einen Bugspriet und einen neuen Fockmast, und am Abend stand auch der Besan. Will Thorne, Blacky und Jeff Bowie setzten eine neue Blinde, während Ferris und sein Trupp an den Rahen hobelten und feilten, die die im Gefecht verlorengegangenen Spieren ersetzen sollten. Der Profos, Big Old Shane, die O’Flynns und ein paar andere werkten eifrig am Schanzkleid der Backbordseite.

      Pete Ballie stand am Morgen des vierten Tages aus seiner Koje auf und meldete sich zum Dienst zurück. Bob Grey und Stenmark wollten ihm folgen, aber sie wurden von Hasard energisch ins Logis zurückgewiesen. Die Instandsetzung der „Isabella“ lief auf Hochtouren.

      Gegen Mittag ließ der Seewolf eine der auf den Inselbergen postierten Kanonen an Bord holen, damit er die fehlende Culverine ersetzen konnte. Am Abend СКАЧАТЬ