Seewölfe - Piraten der Weltmeere 139. Roy Palmer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Seewölfe - Piraten der Weltmeere 139 - Roy Palmer страница 5

Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 139

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394630

isbn:

СКАЧАТЬ Bayad“, sagte der Seewolf. „Steh auf und gehe nach Osten, immer in Richtung Mekka. Verschwinde, ehe ich es mir anders überlege.“

      „Töte mich.“

      „Nein. Es wäre der einfachste Weg, aber ich verachte es, mich mit deinesgleichen auf die gleiche Stufe zu stellen. Ich bin kein primitiver Totschläger, der alle seine Probleme mit brutaler Gewalt lösen zu können glaubt“, erwiderte Hasard in seinem fehlerfreien Kastilisch.

      „Gib mir ein Messer.“

      „Das könnte dir so passen.“

      „Ich töte mich selbst …“

      „Sieh mich an“, sagte der Seewolf. El Bayad tat es und gewahrte die doppelläufige Radschloßpistole, die auf seine Brust gerichtet war. „Ich lasse dich tanzen, wenn du nicht verschwindest“, fuhr Hasard fort. „Das wird dich endgültig davon überzeugen, daß es für dich besser ist, das Feld zu räumen.“

      „Warum verschonst du mich?“

      „Ich verschone dich nicht“, antwortete Hasard. „Ich schicke dich barfuß und nahezu unbekleidet in Richtung Mekka, und das ist eine große Schande für einen gläubigen Muselmanen. Vielleicht greift man dich irgendwo auf, vielleicht schlägst du dich auch durch. Mir ist nicht daran gelegen, dich den Spaniern auszuliefern. Sie würden sich gewiß sehr darüber freuen, aber ich kann die Dons nicht leiden.“

      El Bayad blickte an sich herab.

      Es stimmte, Hasard hatte ihn seines sandfarbenen Burnus’ und der aus Dromedarleder hergestellten weichen Schuhe beraubt. El Bayad hatte nur noch eine kurze Hose aus brüchigem weißen Stoff auf dem Leib. Er hatte keine Waffen mehr, keinen Einfluß, kein Geld – er war ein hilfloser Narr.

      Hasard trat einen Schritt zurück, hob die Pistole und zielte auf El Bayads Beine. „Geh. Versuche nicht, zur Berberburg zurückzukehren. Meine Männer und ich bleiben eine Weile dort. Wir bereiten dir einen heißen Empfang, wenn du es wagst.“

      „Mein Burnus – meine Schuhe …“

      „Die Sachen nehme ich mit. Vielleicht vergrabe ich sie. Möglich auch, daß ich sie ins Wasser der Bucht werfe. Ich weiß es noch nicht, El Bayad.“

      „Tu mir diese Schande nicht an.“

      „Weißt du, welche Schande du meinen fünf Männern zugefügt hast?“

      „Ich bereue es …“

      „Geh“, sagte Hasard noch einmal.

      El Bayad las die Entschlossenheit in den eisblauen Augen und zog es vor, es auf einen Versuch nicht ankommen zu lassen. Sein Leben und seine Gesundheit waren ihm nicht nur lieb, sondern auch heilig, und wenn der Seewolf auf seine Beine feuerte, würde er, El Bayad, zumindest einen schmerzhaften Streifschuß davontragen.

      Der Bandenführer erhob sich, ging nach Osten, beschleunigte seinen Schritt und wandte sich nicht mehr zu Hasard und den beiden Pferden um.

      „Gut“, sagte Hasard. „Du scheinst es begriffen zu haben, El Bayad.“

      Am Südhang vor der Berberburg ließ der Seewolf die Leichen der getöteten Banditen bestatten. Die Überlebenden, die von Jeff, Luke und Bob verbunden worden waren, jagte er ohne Waffen nach Westen davon. Diejenigen, die wegen ihrer Blessuren nicht mehr laufen konnten, durften ein Pferd mitnehmen.

      Danach hielt er eine kurze Lagebesprechung ab. Gary und Batuti schickte er als Boten zur „Isabella“. Ben Brighton, der jetzt das Kommando an Bord hatte, mußte darauf brennen, Einzelheiten über den Ausgang des Landunternehmens zu erfahren. Er hatte die strikte Anweisung, bis zum Einbruch der Dunkelheit damit zu warten, eventuell eine Nachhut zur Burg der Banditen zu schicken.

      Verstärkung war jetzt aber nicht mehr nötig, Ben sollte nur den Kutscher und ein paar andere zur Festung in Marsch setzen – mit Fässern, in denen Süßwasser an Bord der „Isabella“ gemannt werden sollte. Im nördlichsten Burghof hatte der Seewolf einen Brunnen entdeckt, aus dem sich das für die Weiterreise erforderliche Naß schöpfen ließ.

      „Damit wäre ein Problem gelöst“, sagte er, nachdem Gary und der Gambia-Mann gegangen waren. „Bliebe noch die Sache mit dem Stück Holz, das du zum Reparieren des Ruders brauchst, Ferris.“

      Sie standen unweit des Steineichen- und Zedernwaldes, und Ferris Tucker wies sofort grinsend auf die mächtigen Bäume. „Hier werden wir wohl einen guten Ast schlagen können. Ich suche jetzt das richtige Stück aus, und wenn wir die Sache mit dem Wasser hinter uns gebracht haben, habe ich auch mein Holz zur Bucht geschleppt.“

      „Gut. Shane!“

      „Sir?“

      „Hast du die Burg nach Waffen und sonstigen, hm, brauchbaren Gegenständen durchsucht?“

      „Aye, Sir. Ich habe das, was die Hunde uns abgenommen hatten, in einem der Räume aufgestöbert – unsere Pistolen, Messer und Schiffshauer. Fagar, der hagere Bandit, hatte sich Eds Entermesser zugesteckt.“

      „Ich habe es mir bereits wiedergeholt, falls du es noch nicht gemerkt hast“, entgegnete der Profos. Er klopfte dabei auf das Heft der Waffe.

      „Sonst noch was, Shane?“ wollte der Seewolf wissen.

      „Ein paar Araber-Flinten, die wir mitgehen lassen konnten. Und etwas Gold in Münzen und Schmuck, aber sehr wenig Zeug. Viel hat dieser El Bayad nicht zusammengerafft. Er hoffte wohl, mit dem Angriff auf unsere ‚Isabella‘ den Schlag seines Lebens zu landen.“

      „Sicher. Shane, du vernichtest die Waffen, die es nicht wert sind, mitgenommen zu werden. Dan, die Pferde benutzen wir als Packtiere, um die Wasserfässer und das Holz zur Bucht zu transportieren. Später lassen wir sie dann frei.“

      „Aye, aye, Sir.“

      „Hasard“, sagte Blacky plötzlich. „Du bist ja verletzt – am Rücken.“

      „Nicht der Rede wert“, erwiderte der Seewolf. „Das ist nur ein Kratzer, auf den der Kutscher nachher eines seiner wundstillenden Mittel pinseln wird. Ed, wie geht es deinem Arm?“

      „Schon bedeutend besser.“

      „Trotzdem kriegst du von mir Ruhe verordnet, sobald wir wieder an Bord sind“, sagte Hasard. Er trat auf seinen Profos, auf Dan O’Flynn, Blacky, Ferris und Shane zu. „Und jetzt erzählt mir mal, wie es geschehen konnte, daß El Bayad und seine Halunken euch zu überrumpeln vermochten. Na los, ’raus mit der Sprache.“

      Ferris Tucker räusperte sich. „Also, es ist wohl meine Sache, die Angelegenheit zu erklären. Das war so. Wir – also, wir waren gerade mit dem Boot gelandet und wollten den Küstenstreifen ein wenig inspizieren, da – Hölle und Teufel, an allem ist doch nur die blöde Wette schuld.“

      „Unsinn“, warf Big Old Shane sofort ein. „Das wäre uns auch so passiert. Diese Bastarde waren einfach zu viele – und sie hatten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.“

      „Kann schon sein“, murmelte Carberry, dem das Ganze überhaupt nicht geheuer war.

      Hasard musterte seine Männer aus schmalen Augen. „Wette? Darf man erfahren, СКАЧАТЬ