Seewölfe - Piraten der Weltmeere 139. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 139

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394630

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СКАЧАТЬ wehrte den Säbel mit einer einfachen Parade ab. Noch zweimal benutzte er seine Waffe, um die Klinge des Berbers zu blockieren, dann fintierte er, stieß nach und schickte El Bayad in die Reserve.

      Logisch war, daß die Säbelklinge stärker war und Hasards Degen früher oder später zerbrechen mußte. Folglich trieb der Seewolf den Kampf voran und gab die Initiative nicht mehr aus der Hand. Wenn El Bayard auch nur zum Luftholen kam, konnte die Situation für Hasard äußerst kritisch werden.

      Klirrend kreuzten sich die Klingen, bis Hasard El Bayads rechte Hand verletzte und ihm durch eine blitzartige, kreisende Degenbewegung den Säbel aus den Fingern holte.

      Betroffen blickte El Bayad auf seine leere, blutende Rechte.

      Der Säbel war im Staub des Hanges gelandet – für den Berber befand er sich in unerreichbarer Ferne.

      2.

      „Es ist aus, El Bayad“, sagte der Seewolf. „Steig von deinem Pferd und geh zu deinen Kumpanen, die wir gefangengenommen haben. Die meisten von ihnen sind verletzt, aber wir werden sie verarzten …“

      Weiter gelangte er nicht.

      El Bayad hatte unter den sandfarbenen Burnus gegriffen und das gebogene Messer zutage gefördert, mit dem er schon Ferris Tucker hatte zusetzen wollen.

      Ehe Hasard es verhindern konnte, huschte das Messer durch die Luft – auf seine Brust zu. Gedankenschnell ließ er sich vornübersinken, so tief, daß sein Gesicht die Mähne des Braunen berührte. Im selben Augenblick stieß der Bandenführer einen heiseren Schrei aus, ließ sein Pferd unter der Hand herumfahren und trieb es aus dem Stand heraus in einen wilden Galopp.

      Das Messer berührte Hasards Rükken, aber glücklicherweise nicht mit der scharfen Kante, sondern mit der flachen Seite der Klinge. Dennoch riß es eine tiefe Spur in Hasards Hemd und Wams, und der Seewolf spürte ein feines Brennen auf seiner Rückenhaut.

      Smoky wollte auf den davonpreschenden El Bayad feuern. Aber Hasard richtete sich wieder im Sattel auf und rief: „Nicht, Smoky! Den Kerl greife ich mir!“

      Auf Hasards Schenkeldruck hin galoppierte auch der Braune los.

      Dan O’Flynn schrie noch: „Paß auf, Hasard, vielleicht hat der Hund noch mehr verborgene Waffen!“

      Aber das hörte der Seewolf kaum noch.

      Er war nicht versessen darauf, dem Anführer der Strandräuberbande einen Denkzettel zu verpassen, den hatte El Bayad ohnehin weg, nachdem er gut die Hälfte seiner Spießgesellen eingebüßt hatte. Aber ganz ungeschoren sollte der dreiste Hund nach seinem letzten Mordversuch nun auch wieder nicht entwischen.

      El Bayad floh nach Osten.

      Sein hochbeiniger Falbe war ein guter Renner, soviel hatte Hasard sofort gesehen. Aber auch der Braune war nicht zu verachten, wenn er auch äußerlich eher schwerfällig wirkte. Er war ausgeruht, der Seewolf konnte aus ihm herausholen, was in ihm steckte, sofern die Jagd nicht über eine zu große Distanz führte.

      Dies hing in erster Linie von Hasard ab. O ja, er konnte reiten, er hatte es in Cornwall beim alten Killigrew und bei Big Old Shane, seinem väterlichen Freund, gelernt.

      El Bayad brauchte sich nicht einzubilden, daß nur ein Berber richtig reiten konnte. Ein Mann wie Hasard konnte sich auch in dieser Hinsicht durchaus mit ihm messen, wenn er auch etwas aus der Übung war.

      El Bayad wandte sich im Sattel um.

      Zu seinem Entsetzen gewahrte er, wie der Seewolf schon auf dem Hang aufholte. Wütend hieb der Berber auf den Falben ein und trieb ihn zur äußersten Leistung an. Der Weg führte vom Berghang in eine Schlucht, deren Grund mit Geröll übersät war. Hier mußte El Bayad das Tempo wieder verlangsamen. Er riskierte, sich mit seinem Tier zu überschlagen. Es brauchte nur einen einzigen Fehltritt zu tun, zu straucheln, und es war um sie beide geschehen.

      Selbst wenn der Berber dann seinen Hals rettete, ohne sein Pferd war er endgültig geliefert.

      Hasard gab gleichfalls darauf acht, sein Tier nicht zu gefährden. Er war aber immer noch so schnell, daß der Abstand zu dem Banditen weiterhin schrumpfte.

      Hinter dem Ausgang der Schlucht ging es über einen kurzen, nicht sonderlich steilen Hang auf ein Plateau hinaus, und auf dieser Ebene setzte das eigentliche Wettrennen ein.

      El Bayad trieb seinen Falben voran, bis diesem der weiße Schaum vor dem Maul und vor den Nüstern stand. Hasard hielt mit, achtete aber darauf, daß sich der grobknochige Braune nicht bis zum äußersten verausgabte. Er registrierte jetzt, daß der Braune die größere Ausdauer von den beiden Tieren hatte.

      Dies führte die Entscheidung herbei, als der Falbe kurz vor dem Ende des ausgedehnten Plateaus etwas zurückfiel. Immer rascher verringerte sich der Abstand von Reiter zu Reiter. El Bayad schickte wieder einen Blick über die Schulter zurück. Seine Züge waren eine einzige Grimasse. Er wußte keinen Ausweg mehr. Waffen hatte er jetzt tatsächlich nicht mehr, er konnte sich dem Seewolf nur mit den bloßen Fäusten stellen.

      Kurz vor ihrem unweigerlichen Zusammentreffen trachtete der Berber, nach rechts auszuweichen. Er wollte Hasard verwirren und in der Gegend, die er bis ins Detail kannte, durch eine Reihe von Tricks den Abstand wieder vergrößern, ja, den Feind sogar abhängen.

      Hasard reagierte jedoch sofort auf das Manöver. Er zog ebenfalls nach rechts, fing El Bayad ab und hechtete zu ihm hinüber.

      Sie wirbelten aus dem Sattel des Falben auf den harten, trockenen Untergrund. Hasard glaubte sämtliche Knochen im Leib knacken zu hören. Als er auf seinem Rücken landete, nahm der Schmerz höllisch zu. El Bayads Messer hatte wohl doch eine tiefere Wunde geschnitten, als er anfangs angenommen hatte.

      Sie balgten sich und gerieten an den Rand des Plateaus. El Bayad versuchte, Hasard die Faust ins Gesicht zu schmettern, doch Hasard stoppte sein Vorhaben im Ansatz. Er packte den Arm des Berbers und drückte ihn nach unten. El Bayad wälzte sich aufstöhnend über den Seewolf und riß ihn mit. Sie erlangten beide das Übergewicht und kollerten den Hang hinunter, der im Osten an das Plateau anschloß.

      Am Fuß des Hanges kämpfte Hasard sich frei. Er war als erster auf den Beinen und landete einen Schwinger unter El Bayads Kinn, als dieser sich anschickte, ebenfalls aufzustehen.

      El Bayad streckte sich auf dem Felsboden aus. Hasard näherte sich ihm vorsichtig. Als er ihn fast erreicht hatte, nahm der Berber eine Handvoll Staub auf und schleuderte ihn nach dem Gesicht des Gegners.

      Hasard war auf der Hut und konnte ausweichen. El Bayad unternahm wieder einen Versuch, sich aufzurappeln, aber plötzlich war der Seewolf sehr dicht vor ihm und rammte ihm noch einmal die Faust unters Kinn. Es dröhnte in El Bayads Kopf, er sah sein Ich losgelöst von seiner Gestalt und verfolgte aus einiger Distanz, wie die Felsen sich auftaten, um seine sterbliche Hülle in finstere Schlünde hinabzureißen, dorthin, wo der Scheitan hauste. Ein schwarzer Vorhang fiel, und alles versank in bodenloser Finsternis.

      El Bayad kehrte ins Diesseits zurück und wünschte sich sofort, wieder in die düsteren Schluchten tauchen zu können. Dort gab es keinen Schmerz – hier jedoch war das quälende Pochen, das sich von seinem Kinn durch den ganzen Kopf und auch durch den Oberkörper zog.

      El Bayad schlug die Augen auf.

      Hasards СКАЧАТЬ