Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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СКАЧАТЬ sobald ich kann.“

      „Du willst seinen Stamm niedermetzeln?“ fragte Mangusto. Auch er duzte den Kommandanten, wenn sie unter sich waren. Nur vor den anderen Offizieren und der Mannschaft bedienten sie sich des reservierteren „Sie“, um nicht an Autorität zu verlieren.

      „Ich schwöre, daß ich es tun werde“, sagte Sabreras.

      Über ihnen erscholl ein Ruf. Der Mann, den Sabreras als Fockmastausguck in den Vormars hinaufgeschickt hatte, meldete: „Die Karavelle! Sie kehrt zurück. Ich sehe sie Steuerbord voraus segeln!“

      De Vargas hatte das Spektiv ans Auge gehoben. „Der Kapitän gibt Lichtsignale. Verdammt – das darf nicht wahr sein.“

      „Was, zum Teufel, ist jetzt wieder los?“ Sabreras entriß seinem Ersten das Fernrohr und schaute selbst hindurch.

      De Vargas fluchte. „Der Dreierverband, unsere Patrouille – er ist beinahe zusammengeschossen worden und brennt. Der Seewolf und die Rote Korsarin haben zwei große Schiffe, und sie halten auf uns zu.“

      „Feuer im Süden!“ schrie der Mann im Vormars.

      „Du Narr, das siehst du jetzt erst?“ rief Lopez Mangusto. „Das sind unsere Galeone und die beiden Karavellen.“

      „Die halten auf uns zu!“ brüllte der Ausguck.

      „Das heißt, der Feind segelt vor den brennenden Schiffen und hinter der Zweimast-Karavelle“, stieß de Vargas ziemlich verdattert hervor.

      Sabreras wirbelte herum. „Nach Westen abfallen, am Wind bleiben! Wir bieten ihnen einen heißen Empfang!“

      De Vargas entzifferte die nächste Meldung der Zweimast-Karavelle. „Eine schlanke, große Galeone mit drei Masten und ein schwarzer Viermaster in ihrem Kielwasser!“ schrie er. „Mangusto, die Männer sollen zu unserer zweiten Galeone und der Dreimast-Karavelle signalisieren, daß sie ebenfalls manövrieren und dem Feind die Breitseiten zeigen.“

      „Si, Senor“, erwiderte Mangusto. Der sarkastische Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören. Von de Vargas nahm er nicht gern Befehle entgegen. Überhaupt hätte er ihn gern ausgebootet, denn er wäre gern Kommandant des Kriegsschiff-Konvois geworden.

      Da er aber einsah, daß Widerrede in diesem kritischen Augenblick wenig Sinn hatte, hastete er auf die Kuhl der „Esperanza“ hinunter und sorgte dafür, daß die Zeichen an die Nachbarschiffe weitergegeben wurden.

      „Sie kommen!“ schrie der Mann im Vormars. Seine Stimme überschlug sich fast. „Sie sind dicht hinter der zweimastigen Karavelle – por Dios, was für riesige Schiffe, Comandante!“

      „Der Hund übertreibt“, zischte Sabreras.

      „Ich kann sie jetzt auch sehen“, meinte de Vargas, der das Spektiv die ganze Zeit über nicht abgesetzt hatte. „Es sind wirklich ausgesprochen große Segler. Ich nehme an, daß sie überragend bestückt sind. Kein Wunder, daß sie unseren Dreier-Verband außer Gefecht gesetzt haben. Überhaupt – mit der Patrouille brauchen wir nicht mehr zu rechnen. Bis die Mannschaften den Brand gelöscht haben und wieder kampfbereit sind, ist hier bereits alles entschieden.“

      „Wir haben vier vollwertige Schiffe!“ schrie Sabreras ihn an. „Vier! Doppelt so viele wie El Lobo del Mar! Wir werden ihn zerreißen; diesen elenden Bastard!“

      „Natürlich“, entgegnete Aurelio de Vargas, aber es klang nicht sehr überzeugt. Seine Skepsis wuchs von Minute zu Minute.

      Die Zweimast-Karavelle staffelte nach Nordwesten ab und gesellte sich zu der zweiten Transport-Galeone. Die Schiffe hatten ihr Manöver fast beendet und gingen auf Steuerbordbug liegend mit Backbordhalsen an den Wind. Sie hatten jeweils nur Großsegel und Fock gesetzt, und auch die lateinergetakelte Zweimast-Karavelle nahm jetzt Segelfläche weg. Sie dümpelten nur dahin und entboten den anrückenden Feinden ihre vollen Backbordbreitseiten.

      „Auf was warten wir?“ schrie Sabreras de Vargas an.

      „Lassen wir sie näher heran.“ Erschüttert und fasziniert zugleich sah de Vargas zu dem erstaunlich hohen, ranken Rahsegler und dem unheimlichen schwarzen Schiff hinüber.

      „Willst du, daß sie uns zuvorkommen?“ fragte Sabreras. Er hielt die Hände geballt, daß das Weiße an den Knöcheln hervortrat und war äußerst unbeherrscht.

      „Sie sind noch nicht in der Reichweite unserer Kanonen“, erwiderte der Kriegsschiff-Kommandant. „Wir dürfen uns nicht zu voreiligen Handlungen hinreißen lassen. Wir müssen kaltblütig sein.“

      Das saß. Sabreras schwieg.

      Aurelio de Vargas hatte selbst Schwierigkeiten, sich innerlich zu bezwingen. Der kalte Schweiß trat ihm auf die Stirn.

      Hasard blickte vom Achterdeck aus noch einmal zu den brennenden spanischen Schiffen zurück. Sie waren noch zu sehen, doch er wußte jetzt, daß sie ihm nicht mehr gefährlich werden konnten. Zu weit waren sie achteraus zurückgeblieben.

      In dem nun folgenden Gefecht hatte er die Luvposition. Sie wäre ihm genommen worden, wenn sich die angeschossenen drei Gegner wieder an ihn herangepirscht hätten. Aber diese Chance hatten sie zwangsläufig verspielt. Sie konnten nicht aktiv werden.

      Finsteres Grau lag in dunstigen Streifen auf dem Pazifik. Die vier Feindschiffe im Norden waren eine breite Phalanx, die auf den ersten Blick keinen Durchlaß erlaubte. Aber der Seewolf blieb eiskalt.

      Er setzte alles auf eine Karte. An diesem Punkt angelangt, hatte er keine andere Wahl mehr. Sieg oder Niederlage – für einen Korsaren gab es keinen faulen Kompromiß. In jedem Seegefecht warf er alles in die Waagschale, was er hatte: sein. Schiff, seine Beute, sein Leben.

      Dan rief: „Im Osten haben wir eine Dreimast-Karavelle, und der Kahn direkt neben ihr kann nur die ‚Esperanza‘ von Sabreras sein!“

      „Hidduk hat uns das Schiff oft genug beschrieben“, sagte Hasard zu Ben und den anderen auf dem Achterdeck. „Es gibt also keinen Zweifel. Wir halten direkt auf diese gottverdammte Galeone zu.“

      Ben Brighton eilte zu Pete Ballie hinunter, um ihm entsprechende Anweisungen zu geben.

      Wenig später stanzten die Geschütze der Spanier grellgelbe Schlitze in die Dämmerung. Wieder heulten die Kugeln auf die „Isabella“ zu. Sie stoben ins Wasser und wühlten es zu Gischttürmen auf, wenn sie zu kurz angesetzt waren. Sie rasten über das Deck der „Isabella“, wenn sie zu weit gezielt waren.

      Es gab auch zwei, drei Treffer, aber: „Die können uns überhaupt nicht jucken!“ schrie Ferris Tucker im Brüllen und Orgeln der Geschütze. Und jucken konnte ihn so gut wie überhaupt nichts, solange keiner der Kameraden verwundet wurde oder so schwere Schäden am Schiff entstanden, daß sein Zimmermannsgeschick für eine Reparatur nicht mehr ausreichte.

      Hasard steuerte weiter auf die „Esperanza“ zu. Er präsentierte dem Gegner somit nur die Bugpartie der „Isabella“ und damit die geringste Angriffsfläche.

      Siri-Tong trieb ihren schwarzen Segler parallel zur „Isabella“ voran. Sie befand sich fast eine Dreiviertel-Meile nach Westen versetzt auf gleicher Höhe mit Hasard und lief die zweite Galeone und die Zweimast-Karavelle an.

      Und beide warteten sie auf den entscheidenden Moment.

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