Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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      „Wir wollten euch suchen“, sagte der Boston-Mann schlicht.

      „In der Ostsee?“

      „Ja.“

      Schon ging das Gemurmel los.

      „Ruhe!“ sagte Hasard zu seinen Mannen. Und dann: „Ihr wußtet doch gar nicht, daß wir in die Ostsee wollten.“

      „Das nicht“, erwiderte der Boston-Mann, „aber ihr solltet oben bei Skagen die Order öffnen. Skagen deutete auf die Ostsee, sagten wir uns. Außerdem erfuhren wir, daß ihr Göteborg angelaufen hattet und von dort nach Süden gesegelt seid. Das sagte uns der Hafenmeister.“

      „Mann, Mann“, sagte Hasard. „Wenn ihr hier den Hafenkapitän nach uns gefragt hättet, ihr Hirsche, dann hättet ihr nicht zehn Tage im Kasten brummen müssen.“

      „Den wollten wir nicht fragen“, erklärte der Boston-Mann.

      „Und warum nicht?“

      „Ihr wart doch in geheimer Order unterwegs, Sir.“

      „Aber den Hafenmeister von Göteborg habt ihr doch offenbar nach uns gefragt. Oder nicht?“

      „Das ist richtig“, sagte der Boston-Mann, „aber der war ja nicht uniformiert. Und als diese verdammten Dänen auch noch Sundzoll von uns kassieren wollten, hat’s bei uns ausgehakt. Wer sind wir denn? Nein, mit Uniformierten wollten wir nichts zu tun haben.“

      Das war vielleicht eine Logik.

      Na, Schwamm drüber, dachte Hasard und fragte: „Und warum wart ihr auf der Suche nach uns?“

      Der Boston-Mann druckste herum und blickte Eike hilfesuchend an. Aber Eike nuckelte an seinem Becher und war nicht ansprechbar. Oder tat er nur so? Die beiden wirkten überhaupt so, als sei’s ihnen ziemlich unbehaglich.

      Schließlich sagte der Boston-Mann lahm: „Wir – wir brauchen deine Hilfe, Sir.“ Und damit verstummte er wieder.

      „Was heißt wir?“ fragte Hasard.

      „Die Crew des Schwarzen Seglers.“ Wieder Schweigen.

      „Mann, ist das spannend“, sagte Old O’Flynn. Seine Augen funkelten. „Sitz ihr etwa mit dem Arsch im Eis fest?“

      Der Boston-Mann schüttelte den Kopf und preßte die Lippen zusammen. Und Eike beschäftigte sich weiter mit seinem Becher.

      Da hatten sie nun die Seewölfe gefunden, aus purem Zufall, und jetzt hockten sie beide da und kriegten das Maul nicht auf.

      „Was ist los mit euch?“ fragte Hasard. „Ihr wolltet meine Hilfe. Wieso überhaupt meine?“

      „Weil – weil du das am besten kannst.“

      Hasard war am Stöhnen. „Was kann ich am besten?“

      „Na, mit unserem Kapitän reden.“

      Hasard schob den Kopf vor. Seine Augen waren ganz schmal geworden. „Ich soll mit eurem Kapitän reden? Mit Thorfin Njal?“

      „Ja.“

      „Wo steckt er denn? Hat er Thule gefunden?“

      „Nein.“ Der Boston-Mann kippte den Inhalt seines Bechers hastig herunter. Dann hustete er, natürlich. Stenmark, der neben ihm saß, klopfte ihm den Buckel.

      Hasard lehnte sich zurück und ermahnte sich, die Ruhe zu behalten. Die Arwenacks waren am Zappeln und rutschten auf ihrem Hintern hin und her.

      Carberry sagte grollend: „Muß euch unser Kapitän die Würmer einzeln aus der Nase ziehen, ihr Seegurken, was, wie? Mac, schenk den beiden Kerlen nach. Die zieren sich ja wie Jungfern in der Brautnacht!“

      Merkwürdig. Als Carberry „Brautnacht“ sagte, zuckten Eike und der Boston-Mann zusammen.

      Mac füllte ihre Becher voll und sagte: „Hicks!“

      „Dein Wortschatz läßt auch nach, Mac“, knurrte Carberry.

      Hasard drehte Däumchen und tat damit kund, daß er’s aufgegeben hätte, weitere Fragen zu stellen. Der Boston-Mann starrte ihn unglücklich an.

      „Sag’s ihm schon!“ nuschelte Eike und hatte einen roten Kopf.

      „Warum ich denn?“ brummte der Boston-Mann. „Sag du’s ihm doch. Ich hab schon soviel geredet. Mein Mund ist ganz trocken.“ Und – schwupp! – kippte er einen.

      Hasard blickte träumerisch zur Decke der Messe hoch und studierte die Maserung der Eichenholztäfelung.

      Eike kippte auch einen und schnickte den Kopf zurück, um das Wässerchen besser in die Kehle zu kriegen. Der Schluck schien ihn zu ermuntern.

      Mit seiner Nuschelstimme sagte er: „Sir?“

      Hasard löste den Blick von der Decke. „Ja?“

      Eike rührte mit seinem Becher auf der Back herum, das heißt, er zog mit ihm Kreise, und nuschelte: „Thule haben wir nicht gefunden, Sir.“

      „Nein?“

      „Nein.“

      „Hochinteressant.“ Hasard drehte wieder Däumchen.

      „Wie bitte?“ fragte Eike irritiert.

      „Ich sagte: hochinteressant“, erwiderte Hasard. „Hochinteressant, daß ihr Thule nicht gefunden habt. Vielleicht seid ihr nachts aus Versehen dran vorbeigesegelt, eh? Und habt geschlafen, wie? Bei euch Schlafmützen könnte ich mir das schon vorstellen. Ich schlaf auch bald ein. Ihr seid beide so anregend!“

      „Sir, du darfst uns nicht verspotten“, sagte Eike. „Wir wissen doch nicht, was wir tun sollen. Nur du kannst uns helfen. Darum hat die Crew beschlossen, daß der Boston-Mann und ich aufbrechen sollen, um dich zu suchen.“

      „Aha. Weiter! Mein Geduldsfaden ist in den letzten fünf Minuten ziemlich kurz geworden. Die Crew hatte also beschlossen, euch beide auf die Suche nach mir zu schicken. Wieso die Crew? Was ist denn mit eurem Kapitän?“

      „Das ist es ja gerade.“

      „Was?“

      „Es handelt sich um unseren Kapitän, Sir“, nuschelte Eike. Sein Kopf war jetzt beängstigend rot.

      „Das hab ich inzwischen kapiert, da ich ja laut der langwierigen Ausführungen des Boston-Mannes mit ihm reden soll. Meine letzte Frage an ihn lautete, wo euer Kapitän steckt. Auf die Antwort warte ich immer noch. Oder habt ihr das vergessen?“

      „Nein, natürlich nicht.“ Eike schluckte. „Unser – unser Kapitän befindet sich in Isafjord im – im gleichnamigen Fjord, Sir.“

      „Ha-ha!“ Carberry grunzte laut. „Ausgerechnet ‚Isa‘! Oder heißt das Kaff Isabella?“

      „Das war’s doch, Ed“, sagte СКАЧАТЬ