Seewölfe - Piraten der Weltmeere 116. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 116

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394401

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СКАЧАТЬ den er jetzt wie die Pest haßte.

      Sie rangen miteinander, und was sie sich gegenseitig zubrüllten, waren keine Übertreibungen. Khai Wang wollte Wu tatsächlich mit den Händen umbringen. Und auch Wu hatte keinen größeren Wunsch, als seinen einstigen Kapitän ins Jenseits zu befördern.

      Hasard war bei Rudergänger Pete Ballie gewesen und trat gerade aus dem Ruderhaus aufs Quarterdeck, als Matt Davies aus dem Steuerbordschott des Vordecks stürmte. Matt rief Carberry etwas zu, was der Seewolf nicht verstand. Aber Hasard konnte sich auch so denken, um was es ging – es gehörte kein Scharfsinn dazu.

      „Ed, Matt!“ rief er ihnen zu. „Spielen unsere Gefangenen etwa verrückt?“

      „Ja, Sir“, erwiderte der Profos.

      Hasard trat vor und legte die Hände auf die Schmuckbalustrade, die den Querabschluß des Quarterdecks zur Kuhl bildete. „Stenmark und Batuti, ihr schließt euch Matt an und geht als Verstärkung mit zur Vorpiek ’runter. Bringt Khai Wang und Wu zur Vernunft.“

      „Die schlagen sich wie die Irren!“ rief Matt Davies.

      „Vorsicht, das kann auch ein Trick sein“, warnte Carberry. „Diese Bastarde sind zu allem fähig.“

      Der Seewolf schüttelte den Kopf. „Glaube ich nicht. Schon auf der Dschunke haben sie sich in der Wolle gehabt. Wir trennen sie. Der eine bleibt in der Vorpiek, den anderen steckt ihr ins Kabelgatt.“

      Stenmark und Batuti waren zu Matt gestoßen. Alle drei rückten nun auf das Steuerbordschott des Vordecks zu, riefen ihr „Aye, aye, Sir!“ und verschwanden.

      Hasard blieb an der Schmuckbalustrade stehen und blickte zu Carberry. Tiefe Falten standen auf der Stirn des Profos’, seine Augenbrauen waren zusammengezogen. Er traute der Sache nicht.

      Sir John, der karmesinrote Aracanga, streckte seinen Kopf zum Profoswams heraus. Wieder einmal hatte er sich an Carberrys Brust zusammengekuschelt und seinen Mittagsschlaf gehalten. Aber jetzt hatte ihn das Rufen der Männer geweckt. Die Luft roch nach Verdruß. Sir John wollte einen unpassenden Kommentar abgeben, aber da packte der Profos ihn bereits und stopfte ihn ins Wams zurück.

      „Halt den Schnabel, du gerupfter Zwerghahn“, sagte Carberry dumpf. Hölle, er hätte zu gern gewußt, was dort unten lief. Sollte er auch nach dem Rechten sehen?

      Nein. Davies, Morgan, Stenmark und der Gambia-Neger genügten als Ordnertrupp. Wenn er, Carberry, sich da auch noch einmischte, riskierte er glatt, von den vieren angeödet zu werden.

      Also wartete er ab.

      Siri-Tong war vom Achterdeck aufs Quarterdeck hinuntergestiegen und trat neben den Seewolf. Sie warf ihm einen knappen Seitenblick zu, aber Hasard registrierte ihn nicht. Die Korsarin wandte ihr Gesicht nach vorn, dann stand sie völlig reglos da.

      Fong Ch’ang hatte sich auf der vorderen Kuhlgräting niedergelassen und unterhielt sich angeregt mit dem Mädchen Ch’ing-chao Li-Hsia. Als Matt erschienen war, hatten sie beide aufgeschaut und ihre Unterhaltung abgebrochen. Jetzt aber tauschten sie wieder ihre Gedanken aus, weil der Zwischenfall im Vordeck kaum weitere Beachtung zu verdienen schien.

      Matt, Stenmark und Batuti hatten unterdessen den Gang vor der Vorpiek erreicht.

      Luke Morgan trat auf sie zu, grinste ein bißchen und sagte: „Na, dann wollen wir mal, was? Unsere lieben Freunde zerfleischen sich sonst.“

      Gemeinsam schoben sie sich auf das Vorpiekschott zu. Drinnen hatte das Gepolter immer noch nicht ausgesetzt. Matt zerrte den dicken Eisenriegel zur Seite, Luke stand hinter ihm. Stenmark und Batuti flankierten das Schott, bereit, bei Bedarf sofort zuzupacken.

      Die Schußwaffe zog keiner von ihnen. Auch die Entermesser und Dolche ließen sie in den Gurten stecken.

      Matt zog das Schott auf. Es knarrte und schwang zum Gang hin auf. Batuti, der rechts stand, trat einen Schritt zurück, um nicht durch die Bohlentür verdeckt zu werden.

      Matt und Luke drangen in die Vorpiek ein und sahen die beiden Gestalten, die sich wie Raubkatzen auf dem Boden wälzten.

      „Ich sag’s ja, Menschlichkeit zahlt sich nicht aus“, knurrte Matt. „He, ihr zwei, hört mit der Balgerei auf. Ihr habt sie ja nicht alle. Los, steht auf, klopft euch den Gestank aus den Klamotten und seid wieder brav.“

      „Die verstehen dich nicht“, erklärte Morgan.

      „Tja“, meinte Matt. „Aber gleich kapieren sie bestimmt. Paß mal auf.“ Er trat noch einen Schritt auf die Zankhähne zu, bückte sich und traf Anstalten, sie zu trennen.

      Es stimmte: Khai Wang und Wu waren nur ihrer Muttersprache mächtig, sie verstanden kein Wort von dem, was die beiden Engländer gesagt hatten. Und noch etwas stand fest: Auch die letzte Phase ihres Zweikampfes hatten die beiden keineswegs vorgetäuscht. Nach wie vor war es ihr voller Ernst, sich gegenseitig umzubringen.

      Erst in diesem Augenblick, als Matt Davies über ihnen war, beschlossen die beiden Piraten blitzschnell, die Gelegenheit zu nutzen.

      Matt packte Khai Wangs Arme, hielt sie fest und zog sie langsam zurück, so daß der Kerl nicht mehr auf seinen kleinen, heimtückischen Steuermann einschlagen konnte. Alles in allem war Khai Wang, der sich den Beinamen „Geißel des Gelben Meeres“ erworben hatte, ein stinkendes, zerlumptes Bündel Mensch.

      Wu wollte Khai Wang an die Gurgel, aber jetzt war auch Luke Morgan heran und blockte dessen Attakke ab.

      „Aufhören“, sagte Luke. „He, Batuti und Stenmark! Paßt bloß auf, daß die Kerle uns keine Scherereien bereiten.“

      Der Schwede und der Schwarze rückten daraufhin in die Öffnung des Schotts vor. Ihre mächtigen Körper hatten in der Luke kaum Platz, sie bildeten eine dichte, lebende Barriere.

      Wu riß plötzlich seine Arme nach unten weg. Er gewann etwas Spielraum und schlug seinen Profit daraus, indem er sich herumwarf, die Arme ganz befreite und seinen mageren, aber immer noch energiegeladenen Körper gegen Luke Morgan katapultierte. Luke war auf alles vorbereitet – und doch überrascht.

      Dieser Sekundenbruchteil Verwirrung genügte Wu. Er riß Luke mit sich auf Stenmark und Batuti zu. Der Mann aus Gambia trat mit einem Fluch auf den Lippen vor, packte zu und kriegte Luke zu fassen, weil Wu gedankenschnell nach unten weggetaucht war.

      Stenmark wollte Wu bremsen, geriet aber mit dessen wirbelnden Beinen ins Gehege. Wu schoß wie eine der Ratten, die diesen üblen Raum als ständigen Aufenthaltsort gewählt hatten, quer durch die Piek aufs Schott zu und tat alles, um Luke, Batuti und Stenmark zu Fall zu bringen.

      Schon öffnete sich eine Lücke, durch die Wu schlüpfen wollte.

      Aber Matt Davies tat in diesem Moment genau das Richtige. Er ließ Khai Wang los, fuhr herum und hechtete dem drahtigen chinesischen Piraten nach. Haarscharf schoß Matt an Batuti vorbei, ein kleiner Ruck des Negers nur, und Matt hätte Wu nicht erreicht, sondern wäre mit dem schwarzen Kameraden zusammengestoßen.

      Aber Batuti kippte gerade zur anderen Seite hin und strauchelte über Lukes ausgestrecktes Bein. Im Grunde war es eine glückliche Fügung. Matt landete nämlich mit der ganzen Wucht seines Körpers auf dem aalglatten Wu. Er warf ihn zu Boden, daß es krachte. Wu ächzte unter dem Mann mit der Hakenhand und wurde richtig zusammengestaucht.

      Stenmark СКАЧАТЬ