Seewölfe Paket 18. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 18

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397761

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СКАЧАТЬ Wo ist euer Schatzversteck? Spuck es aus, und es geschieht euch nichts!“

      „Das glaubst du selber nicht!“ brüllte Ferris.

      Sie mußten die Piraten um jeden Preis hinhalten, bis Hasard eine Möglichkeit fand, einzugreifen. Mardengo wollte einiges von ihnen wissen – es war der einzige Trumpf, den sie noch in Händen hatten, anderenfalls hätte die Bande sie längst einen nach dem anderen umgebracht.

      Mardengo wollte sich auf Carberry stürzen. Hasard hatte sich im Dickicht aufgerichtet und hielt sein Messer wurfbereit. Ben, Carberry, Dan und alle anderen Männer der „Isabella“ duckten sich instinktiv. Sie wollten ihre Haut so teuer wie möglich verkaufen.

      Doch genau in diesem Augenblick ertönte ein Knacken und Prasseln, und ein Mann stürzte aus dem Dickicht ins Lager. Mardengo und seine Spießgesellen fuhren zu ihm herum.

      „Was willst du?“ schrie Mardengo ihn an. „Solltest du nicht an Bord der Engländer-Galeone Wache halten?“

      „Gato und die anderen haben die Galeone besetzt“, erwiderte der Kerl. „Aber wir kriegen Besuch. Sieben Galeonen halten auf die Insel zu. Es scheinen die zu sein, die uns bei Daytona zusetzten.“

      „Spanier?“ Mardengo stieß eine ellenlange Verwünschung aus. „Das hat uns jetzt noch gefehlt!“

      „Wer sind diese Spanier?“ kreischte Oka Mama. „Du hast mir nichts von ihnen gesagt! Du hast mir etwas verschwiegen, Mardengo, verfluchter Bastard! Der Teufel soll dich holen!“

      Im Nu herrschte Wuhling, die Meldung hatte wie eine Kanonenkugel eingeschlagen, Ben, Ferris, Roger, Sam, Dan und alle anderen Arwenacks aber atmeten auf. Das Eintreffen der Spanier erfolgte zum richtigen Zeitpunkt und lenkte die Piraten von ihren Gefangenen ab. Das Verhör, das Mardengo die ganze Zeit über angedroht hatte, erfuhr einen Aufschub. Mardengo mußte sich unverzüglich um den Verband kümmern, der sich von Nordwesten der Insel zu nähern schien.

      Darauf hatte auch Hasard nur gewartet. Das unerwartete Auftauchen der Spanier war auch für ihn von Nutzen. Er konnte sich denken, daß es sich um den Verband handelte, der auch hinter der „Isabella“ herjagte, um den Schatz von Fort St. Augustine zurückzuholen. Dennoch war es eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen er über das Erscheinen der „Dons“ erfreut war.

      Die Piraten rannten im Lager hin und her, Oka Mama stieß mit spitzer Stimme die übelsten Flüche aus. Die Chancen, die Arwenacks aus den Händen des Gegners zu befreien, wuchsen.

      Der Aufruhr wollte kein Ende nehmen. Mardengo riß seine Waffen an sich und rempelte dabei Oka Mama an, die um ein Haar zu Boden stürzte. Sie quittierte sein Mißgeschick mit einer neuen Serie von Flüchen und schlug und trat nach ihm.

      Er beachtete sie nicht weiter, winkte dem Korsen und fünf anderen Kerlen zu und stürmte los. Er mußte so schnell wie möglich an Bord der „Isabella“ gelangen, die er bereits zu seinem neuen „Flaggschiff“ erklärt hatte.

      Im Prinzip legte sich Mardengo die gleiche Strategie zurecht wie Gato, der von Bord der „Isabella“ aus in diesem Moment immer noch die Laternen der Schiffe beobachtete. Man mußte abwarten und erst einmal herausfinden, was der Gegner vorhatte. Dann konnte man ihn angreifen und versuchen, ihn auf das Riff zu locken. Wie sonst sollten die Piraten gegen sieben gut armierte Galeonen bestehen, die Pirates’ Cove mit ihren Kanonen mächtig einheizen würden?

      Der Verband mußte um die Hälfte vermindert werden, dann konnte Mardengo ihn angreifen. Die „Isabella“ konnte es mit zwei, vielleicht sogar mit drei Schiffen aufnehmen, den Rest besorgten die „San Carmelo“ und die beiden Einmaster.

      Oka Mama hatte aufgehört zu fluchen und drehte sich zu ihren Gefangenen um.

      „Ihr habt uns das alles eingebrockt“, stieß sie hervor. „Macht ihr mit den Spaniern gemeinsame Sache? Sind sie eure Verbündeten?“

      „Nein“, erwiderte Ben. „Wir haben nichts mit ihnen zu tun.“

      „Du sprichst mit gespaltener Zunge, Sohn eines räudigen Hundes und einer Hure“, sagte die Alte. „Wer traut dir schon? Ich ganz bestimmt nicht.“

      „Spanien ist Englands Feind“, bestätigte Big Old Shane Bens Worte. „Wir würden uns niemals mit den Dons einigen. Das gibt es bei uns nicht.“

      „Und wieso sprecht ihr so gut Spanisch?“

      „Ihr bedient euch doch auch der spanischen Sprache“, erwiderte Ben. „Das hat nichts weiter zu bedeuten – oder seid ihr etwa mit den Spaniern verbündet?“

      „Dreh mir nicht das Wort im Mund um!“ schrie sie ihn an. „Ich töte dich!“

      „Oka Mama“, erklärte einer der Piraten. „Was die Hunde sagen, könnte stimmen. Es ist ein reiner Zufall, daß die Spanier hier aufgetaucht sind.“

      „Halt du dein Maul“, sagte sie grob. Dann vollführte sie eine unwirsche Gebärde. „Los, führt dieses Gesindel ab. Ich will sie vorläufig nicht mehr sehen. Nachher beraten wir, was mit ihnen geschieht – ich entscheide es! Sperrt sie in die Hütten, immer acht Mann auf einmal!“

      Die Piraten beeilten sich, den Befehl auszuführen. Oka Mama trat zwischen die Hütten und hob lauschend den Kopf. Noch war kein Kanonendonner zu vernehmen. Wenn die Spanier mit ihren Galeonen auf das Riff liefen, war die Partie halb gewonnen. Wenn einige von ihnen am Nordufer landeten, fanden sie in den Fallen den Tod. Doch wenn es nur einem Teil des Verbandes gelang, nach Osten abzulaufen, die Insel zu runden und in die Ostbucht einzudringen, änderte sich die Lage.

      Oka Mama mußte sich bereit halten. Im schlimmsten Fall mußte sie die Landzunge im Osten aufsuchen und das Katapult bedienen mit dem man die pulvergefüllten Tontöpfe auf die Schiffsdecks des Gegners schleudern konnte.

      Hasard konnte jede Bewegung der Piraten im Schein des Lagerfeuers beobachten. Er hatte gehofft, daß die Alte sich ihm nähern würde – er hätte nicht gezögert, sie gefangenzunehmen. Aber sie stand an der gegenüberliegenden Seite, für ihn vorerst unerreichbar.

      Er mußte handeln und durfte keine Zeit mehr vergeuden, sonst war auch diese Chance vertan. Nur wenige Piraten befanden sich als Wachen im Lager. Sie hatten die Seewölfe jetzt in die Hütten gestoßen und rammten die Türen zu. Riegel wurden vorgeschoben, aber es gab keine Schlösser. Es würde keine Schwierigkeit sein, die Türen wieder zu öffnen.

      Die beiden Negersklaven, die mit furchtsamer Miene hin und her eilten, würden kaum Widerstand leisten, sie wurden ohnehin gegen ihren Willen auf Pirates’ Cove festgehalten. Aber gab es in den anderen beiden Hütten, die nicht als Gefängnis dienten, noch weitere Bewohner des Lagers?

      Hasard stellte sich diese Frage aus einem guten Grund. Er war etwas weiter in südliche Richtung gepirscht und registrierte in diesem Moment, daß sich an der Rückwand einer der beiden Hütten etwas regte. Er verharrte, ließ sich auf den Bauch nieder und robbte im Schutz des Dickichts weiter.

      Jetzt sah er es ganz deutlich: Eins der Bretter, aus denen die Hüttenwände zusammengezimmert waren, wurde von innen her bewegt. Er beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Wer immer in dieser Hütte war, er mußte ein Motiv dafür haben, daß er sie nicht auf dem normalen Weg durch die Tür verließ. Offenbar traf er Anstalten, sich heimlich zu entfernen. Aber warum?

       7.

      Ilaria СКАЧАТЬ