Seewölfe - Piraten der Weltmeere 196. Roy Palmer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Seewölfe - Piraten der Weltmeere 196 - Roy Palmer страница 3

Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 196

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954395323

isbn:

СКАЧАТЬ abentern, um Mister Carberry meine Meinung zu sagen?“

      „Abgelehnt!“ rief Ben zurück. Er wandte sich dem Decksältesten zu und sagte: „So weit, so gut, Smoky, aber du hast eine meiner Fragen noch nicht beantwortet. Warum seid ihr nicht alle zur ‚Isabella‘ zurückgekehrt?“

      „Befehl von Hasard“, erwiderte Smoky. „Al und ich haben die ausdrückliche Order, den Profos, Ferris und Batuti zu holen und mit ihnen in die Berge aufzusteigen. Der Rest der Crew bleibt an Bord und hält sich bereit, um einen eventuellen Angriff der Maoris auf unsre alte Lady zurückzuschlagen. Ferris, du sollst so viele Hämmer und Äxte wie möglich mitnehmen. Batuti, vergiß deinen Morgenstern nicht.“

      „Was, wie?“ sagte Carberry. „Sollen wir vielleicht die Felsen zertrümmern?“

      Fast alle grinsten, aber Smoky blieb ernst.

      „Genau das“, erwiderte er. „Es gilt, in einer Moa-Höhle, die Jonny genau kennt, ein Stückchen Schwerarbeit zu leisten. Aber Hasard meinte, dazu würdet ihr wohl gern bereit sein.“

      Ben Brighton verzog ärgerlich das Gesicht. „Jetzt hör aber endlich auf, uns so auf die Folter zu spannen, Smoky. Es muß doch einen triftigen Grund dafür geben, sonst hätte Hasard euch nicht mit einer solchen Order losgeschickt.“

      „Ja. Es gibt einen sehr triftigen, handfesten Grund.“

      „Und der wäre?“

      „Auf Neuseeland liegt Gold“, sagte Smoky. „Man braucht es nur dem Berg abzugewinnen.“

      Die Unterkiefer der Männer klappten nach unten. Sprachlos starrten sie ihren Decksältesten an.

      2.

      Erst kurz vor dem Anbruch der Mittagsstunde erreichten Smoky, Al Conroy, Carberry, Ferris Tucker und der Gambia-Mann das Ziel hoch oben in den Bergen. Der Weg war nicht mehr so mühselig wie beim erstenmal, denn Smoky und Al hatten sich genau eingeprägt, wie man die Geysire, die Schlammlöcher, die Schwefelgasquellen und die wassergefüllten Kieselsinterterrassen trokkenen Fußes hinter sich brachte. Aber zeitraubend war der Aufstieg immer noch.

      Vor der Höhle, in der die Zwillinge mit ihrem Beschützer Jonny die Nacht verbracht hatten, wurde die fünfköpfige Gruppe bereits von Hasard, Shane, dem alten O’Flynn, Bill, Blacky, Pete, Jonny und den Zwillingen erwartet. Sir John hob krächzend von der Schulter des Seewolfs ab, flatterte zum Profos hinüber und ließ sich mit einem Laut auf dessen Schulter nieder, der beinah wie ein wohliges Schnurren klang.

      „Du blinde Schnepfe“, sagte Carberry mit verdrießlicher Miene. „Hab ich dich vielleicht gerufen?“

      Sir John knabberte zutraulich an dem großen Profos-Ohr herum. Carberry war das zwar wieder mal peinlich, aber nach einigen erfolglosen Versuchen, den Vogel wegzuscheuchen, ließ er ihn gewähren.

      „Da seid ihr ja endlich“, sagte der Seewolf. „Wir haben uns schon gefragt, ob ihr wohl in eine heiße Quelle gefallen seid. Los, wir wollen keine Zeit mehr verlieren.“

      Ferris Tucker bedachte den Sumatra-Jonny beim Nähertreten mit einem höchst argwöhnischen Blick. Wie kann man so einem Kerl vertrauen? fragte er sich. Herrgott, was für eine Jammergestalt!

      Jonny bemerkte die Blicke, die nicht nur der rothaarige Riese, sondern auch der Profos und der schwarze Herkules auf ihn abschossen, und er begann wieder, verlegen an seiner total zerlumpten, schmutzigen Kleidung herumzuzupfen.

      „Tut mir leid, daß ich so ein schlechtes Bild abgebe“, sagte er. „Aber was Besseres als meine alte Seemannskluft hab ich hier nicht auftreiben können. Zwar habe ich mir den Federmantel und die Gesichtsmaske genäht, um die Maoris zu täuschen und ihnen als Dämon zu erscheinen, aber – nun, darin sehe ich auch nicht viel besser aus.“ Er kratzte sich am Hinterkopf. Sehr überzeugend war seine Rede nicht ausgefallen.

      Ferris, der Profos und der Gambia-Mann betrachteten den Fremden, der einen verfilzten Bart und kleine, gerötete Augen hatte, nach wie vor mit einer Mischung aus Mißtrauen und Geringschätzung. Der Mensch, der sich ihnen da als der „Schutzengel“ der Zwillinge präsentierte, sah nicht nur unglaublich verwahrlost aus, er war auch von exemplarischer Häßlichkeit. Unter seiner fleischigen, roten, verwachsen wirkenden Nase klaffte ein viel zu großer Mund mit schadhaften Zähnen. Unter seinem langen, schmuddeligen Bart wölbte sich ein enormer Bauch, der in keiner Proportion zum Rest des seltsamen Körpers stand. Krumme kurze Beine, um deren Füße Lappen von undefinierbarer Farbe gewickelt waren, trugen die gesamte unglückselige Konstruktion, aber sie erweckten den Eindruck, als würden sie das Mannsbild jeden Moment umkippen lassen.

      Der Seewolf lachte und trat zu den soeben Eingetroffenen. „Keine Sorge, Männer, Jonny ist in Ordnung. Er ist eine ehrliche Haut, soviel verrät mir meine Menschenkenntnis. Und er hat meinen Söhnen aus der Patsche geholfen. Wenn das nicht zählt!“

      „Aye, Sir“, sagte Ferris Tucker und streckte dem Zerlumpten seine klobige Hand entgegen. „Hallo, Jonny, ich bin Ferris Tucker. Der Zimmermann der ‚Isabella‘.“

      Jonny drückte die ihm dargebotene Hand und begann zu grinsen. „Freut mich, Mister Tucker. Wir werden schon gut miteinander auskommen. Du wirst dich an Bord nicht über mich beklagen.“

      „Was denn?“ stöhnte der Profos. „Wie denn? An Bord? Heißt das etwa, daß wir diesen … Ich meine: Heuert dieser Jonny jetzt etwa bei uns an?“

      „Na, hör mal“, sagte Old Donegal Daniel O’Flynn. „Du willst ihn doch wohl nicht hierlassen, unter Tausenden von Kannibalen?“

      „Hol’s der Teufel“, stieß Carberry hervor. „Sie sind also doch Menschenfresser, diese Maoris. Hab ich’s mir doch gedacht.“

      „Sie verzehren ihre Gefangenen aber nur aus rituellen Gründen“, sagte Philip junior und gab damit zum besten, was er und sein Bruder Sumatra-Jonnys Erzählungen entnommen hatten.

      Carberry grinste freudlos. „Das beruhigt mich aber, Junge. Verdammt, und wie mich das beruhigt.“

      Der Seewolf sagte: „Ed, ich habe Jonny genehmigt, mit uns weiterzusegeln. Aber ich habe ihm auch erklärt, daß er bei uns wie jeder andere Decksmann zu arbeiten hat und bedingungslos unserer Borddisziplin unterworfen ist.“

      Carberry stieß einen schnaubenden Laut aus und rieb sich die Nase. „Ja, die Disziplin. Die wird bei uns auf der ‚Isabella‘ ganz groß geschrieben. Denn gerade bei so einer Weltumsegelung und der weiten Heimreise nach England können an Bord die wüstesten, haarsträubendsten Dinge passieren.“

      „Mich zieht zwar vieles nach Merry Old England zurück“, sagte Sumatra-Jonny. „Aber ich habe beschlossen, mich noch ein oder zwei Jahre auf Sumatra und in Malakka umzusehen. Wer weiß, wann ich jemals wieder dorthin gelange. Deshalb würde ich auf das nächste Schiff, dem wir begegnen und dessen Kurs zu den Sunda-Inseln hinaufführt, überwechseln.“

      „In dieser Ecke Welt herrscht ja ein reger Schiffsverkehr“, brummte der Profos. „Jeden Tag läuft ein dicker Rahsegler vorbei, was?“

      Jonny lachte. „Das nicht gerade, aber ich habe bestimmt Glück. Wenn wir keine Engländer treffen, können es von mir aus auch Holländer oder Franzosen sein, die mich mitnehmen. Ja, vielleicht sogar Spanier oder Portugiesen.“

      „Die sind besonders gut auf unsereins СКАЧАТЬ