Vergiss, was war, schöne Kollegin: Arztroman. A. F. Morland
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Название: Vergiss, was war, schöne Kollegin: Arztroman

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Эротическая литература

Серия:

isbn: 9783745214741

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      Er wusste, womit sie hinterher rechnete, und er schalt sich im Geist einen Idioten, weil er sich von Lisa hatte überrumpeln lassen.

      Er aß sehr viel, und es schmeckte ihm hervorragend. Wenigstens das, dachte er, während er immer fauler wurde. Als er mehr als satt war, bestellte er zwei Verdauungsschnäpschen. Wenig später verließen sie die Churrascaria.

      Lisa hängte sich bei Volker ein und schmiegte sich leise schnurrend an ihn.

      „Na, wie hat es dir gefallen?”

      „Sehr gut”, antwortete Volker.

      „War eine prima Idee von mir, nicht wahr?”

      „Ja”, sagte Volker.

      „Jetzt habe ich eine noch viel bessere.“ Sie grub ihm ihre spitzen Fingernägel in den Handballen.

      Er räusperte sich verlegen. Die Situation war ihm unangenehm.

      „Du, Lisa, sei mir nicht böse, aber ...”

      „Wir fahren zu mir”, flüsterte sie, und ein begehrliches Verlangen glänzte in ihren Augen.

      „Ich muss morgen sehr früh raus.”

      „Ich habe seit sechs Wochen ein neues Schlafzimmer”, sagte Lisa. „Es ist noch immer nicht gebührend eingeweiht.”

      „Wir holen das nach.”

      „Wann?”, fragte Lisa.

      „Bald.”

      „Du hast so wenig Zeit für mich, Liebster”, seufzte Lisa. „Ich bin fast versucht, zu glauben, dass du eine andere hast. Hast du eine andere, Volker? Bitte, sag es mir.”

      „Nein. Nein, ich habe keine andere.”

      „Wieso sind wir dann so selten zusammen?”, wollte Lisa wissen. „Du musst doch auch den Wunsch haben, mit mir ... Du bist ein gesunder junger Mann.”

      „Wenn man beruflich so viel um die Ohren hat ...”

      „Würdest du es mir sagen, wenn es eine andere Frau in deinem Leben gäbe?”, fragte Lisa.

      „Ja”, antwortete Volker.

      „Das würde mich todunglücklich machen. Ich liebe dich doch so sehr.”

      Volker schluckte „Lisa ...”

      „Ich habe noch nie jemanden so gern gehabt wie dich, Volker, das ist wahr. Wenn - wenn du mich verlassen würdest - ich weiß nicht, was ich dann tun würde. Ich glaube, ich wäre zu allem fähig. Ich würde dann nicht mehr leben wollen.”

      Er schüttelte ernst den Kopf.

      „Unsinn, Lisa ...”

      „Doch, doch, ich würde nicht mehr leben wollen.”

      „Leben bedeutet ständige Veränderung, Lisa. Was heute noch zusammenpasst, lässt sich vielleicht morgen schon nicht mehr zusammenfügen. Nicht einmal mit Gewalt. Menschen begegnen sich, bleiben eine Weile zusammen, gehen wieder auseinander, verlieren sich manchmal aus den Augen, lernen jemand anderen kennen ...”

      „Es gibt aber auch Paare, die bleiben ein Leben lang zusammen. So muss das auch bei uns sein, Volker. Wenn ich heute definitiv wüsste, dass es anders kommt, würde ich ... Es könnte sein, dass ich mir in meiner grenzenlosen Verzweiflung etwas antue.”

      Er war sicher, dass sie nicht bluffte, und er wollte nicht schuld sein an ihrem Tod. Aber er wollte sich auch nicht länger ihre Liebe aufzwingen lassen, die er nicht erwidern konnte. Gott, konnte das Leben manchmal kompliziert sein! Lisa Landtmann liebte ihn, aber er liebte sie nicht. Dafür liebte er Petra Graf, die wiederum ihn nicht liebte.

      Er brachte Lisa nach Hause, aber er ließ sich nicht dazu überreden, noch mit hochzukommen. Weder auf einen Kaffee, noch auf einen Drink. Er weigerte sich auch, sich „nur ganz kurz” das neue Schlafzimmer anzusehen, weil er genau wusste; was daraus geworden wäre. Er redete sich auf eine schwierige Operation aus, die für morgen schon ganz früh angesetzt sei und für die er bestens ausgeruht und topfit sein müsse.

      Traurig gab sie nach.

      „Warum nur musste ich mich ausgerechnet in einen Arzt verlieben?”, seufzte sie enttäuscht.

      5

      Am Mittwochabend kam Dr. Sören Härtling etwas später aus der Klinik nach Hause. Er hatte seine Sekretärin anrufen lassen, dass es heute länger dauern würde, und war dann in den Kreißsaal geeilt, um einer Patientin bei ihrer schwierigen Entbindung beizustehen.

      Er begrüßte Jana und die Kinder mit einem Kuss. Es war gerade noch Zeit, sich die Hände zu waschen, dann servierte Ottilie das Abendessen.

      Josee schwärmte von einer Aushilfslehrerin, die ganz, ganz lieb sei und bei der das Lernen riesigen Spaß mache.

      Tom sah sie verständnislos an.

      „Lernen ist Knochenarbeit”, brummte er. „Wie kann das auf einmal Spaß machen?”

      „Bei Frau Steidel tut es das”, behauptete Josee.

      „So eine Lehrerin hätte ich auch gern mal.”

      „Lass dich in Josees Klasse zurückversetzen”, riet ihm Ben.

      „In den Kindergarten? Nie!”

      Josee warf Tom einen bösen Blick zu, sagte aber nichts.

      Sören Härtling sah Dana an.

      „Wie geht es Heike Meerwald?“

      Dana ließ das Besteck sinken, ihre Stirn kräuselte sich, und sie schüttelte traurig den Kopf. „Nicht besonders. Sie tut mir sehr leid. Sie leidet sehr unter der Spannung, die bei ihr zu Hause herrscht. Sie würde am liebsten ausziehen, aber sie weiß nicht, wohin. Und ihre Mutter will sie eigentlich auch nicht allein lassen. Sie hat es zur Zeit wirklich nicht leicht.”

      „Wirkt sich das nicht nachteilig auf ihre schulischen Leistungen aus?”, fragte Sören Härtling.

      „Natürlich”, antwortete Dana. „Aber wir lassen sie nicht hängen. Die ganze Klasse versucht ihr zu helfen, wo immer es möglich ist. Einen so vorbildlichen Zusammenhalt hat es schon lange nicht mehr bei uns gegeben.”

      „Dass manche Leute nicht abschalten können”, sagte Ben. „In der Paracelsus-Klinik scheint doch bestimmt auch nicht immer die Sonne, Vati, aber du hast deinen Ärger noch nie an uns ausgelassen.”

      „Jeder Mensch ist eben anders”, gab Sören zurück.

      Ben spießte mit seiner Gabel ein Fleischstück auf.

      „Manche brauchen einen Blitzableiter, in den sie einschlagen und sich entladen können — und das ist bei Herrn Meerwald unfairerweise die Familie.”

      „Was ist Herr Meerwald eigentlich von Beruf?”, СКАЧАТЬ