Vergiss, was war, schöne Kollegin: Arztroman. A. F. Morland
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Название: Vergiss, was war, schöne Kollegin: Arztroman

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Эротическая литература

Серия:

isbn: 9783745214741

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СКАЧАТЬ anrief, doch das erwartungsvolle Leuchten in seinen Augen erlosch, als er die Stimme am andern Ende erkannte.

      Es war Lisa Landtmann. Lisa war verrückt nach ihm, aber er wollte von ihr nichts wissen. Er hatte sie vor einem halben Jahr auf einer Party kennengelernt, und sie hatte sich sofort in ihn verliebt. Er hatte den Fehler gemacht, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Wenn er nüchtern gewesen wäre, hätte er das bestimmt nicht getan, aber er war an diesem Abend ziemlich beschwipst gewesen — und seither ließ ihn Lisa nicht mehr in Ruhe. Sie war hübsch, sah wirklich sehr gut aus, machte den allerbesten Eindruck, aber sie war zu impulsiv, zu leidenschaftlich, zu triebhaft, und das stieß Volker ab.

      Keine Spur von sanfter, weiblicher Zurückhaltung. Wenn ein Mann bei ihr auf den richtigen Knopf drückte — was Volker offensichtlich ganz zufällig getan hatte —, warf sie alle Hemmungen ab und ging hoch wie eine Rakete.

      Sie hatte ihn gleich beim ersten Zusammensein mit ihrer Liebe so sehr überschüttet, dass er darunter zu ersticken drohte. Er hatte sich erschrocken zurückziehen wollen, aber das ging bei Lisa Landtmann nicht so einfach. Wenn sie sich für einen Mann entschieden hatte, wollte sie ihn mit Haut und Haaren haben, und es war ihr ziemlich egal, ob er das auch wollte oder nicht. Sie merkte überhaupt nicht, welchen Schaden sie mit ihrer ungestümen Liebe anrichtete. Ohne zu denken, stürzte sie sich kopfüber in jede Beziehung und ließ ihren Partner keine Sekunde zu Atem kommen.

      Sie war sehr anstrengend - und es war noch anstrengender gewesen, sie wieder loszuwerden. Ganz war es Volker ja noch nicht gelungen, aber er hatte es immerhin geschafft, sie davon abzuhalten, mit Sack und Pack bei ihm einzuziehen, wie sie das ganz fest vorgehabt hatte.

      Sie war ja ganz lieb und ganz nett - es war nur unheimlich schwierig - eigentlich so gut wie unmöglich -, freundlich zu ihr zu sein und sie dabei auf Distanz zu halten.

      Volker hatte immer wieder mit ihr schlafen müssen. Lisa hatte ihm keine andere Wahl gelassen. Als er Petra kennengelernt und sich in sie verliebt hatte, war er mit Lisa nicht mehr ins Bett gegangen. Es wäre ihm so vorgekommen, als würde er seine schöne Kollegin betrügen. Tausend Ausreden hatte er sich einfallen lassen müssen, damit es nicht mehr dazu gekommen war.

      Doch Lisa war nicht so einfach abzuschütteln. Volker hätte ihr wehtun müssen, um sie loszuwerden, und das brachte er denn doch nicht übers Herz.

      „Endlich erreiche ich dich”, sagte Lisa. „Ich habe dich heute schon viermal angerufen. Einmal in der Paracelsus-Klinik ...”

      „Du weißt, dass du mich da nicht anrufen sollst!”, sagte Volker Wolff streng.

      „Ja, aber es war wichtig. Hat man dir nicht ausgerichtet, dass du zurückrufen sollst?”

      „Nein”, antwortete Volker. Jedermann in der Paracelsus-Klinik wusste, dass er für Lisa Landtmann nicht erreichbar war. Bitten um Rückruf sollte man einfach ignorieren. Man hielt sich daran. Es klappte wunderbar. Seit zwei Monaten hatte Lisa ihn in der Klinik nicht mehr ans Telefon bekommen, aber sie lernte nichts daraus, wie sich heute wieder einmal zeigte. Sie rief ihn da trotzdem - wenn auch schon seltener - immer wieder an.

      „Du solltest mal Krach schlagen”, riet ihm Lisa. „Die können meinen Anruf doch nicht so einfach vergessen.”

      „Du musst das verstehen”, erwiderte Volker. „Es war mal wieder sehr viel zu tun heute. In diesem Durcheinander kann es schon mal passieren, dass eine telefonische Nachricht nicht weitergeleitet wird.”

      „Ich komme seit vielen Wochen nicht mehr zu dir durch”, beschwerte sich Lisa.

      „Das tut mir leid”, sagte Volker.

      „Manchmal glaube ich fast, die schirmen dich in der Klinik ab.”

      „Wenn ich bei einer Operation assistiere, kann ich nicht ans Telefon kommen, das musst du einsehen”, erwiderte Volker.

      „Ach”, seufzte Lisa, „ich sehe es ja ein, ich sehe alles ein, Liebster. Du hast einen sehr verantwortungsvollen Beruf - und ich habe nur meine Liebe im Kopf.”

      „Was hätte es denn so Wichtiges gegeben, dass du mich in der Klinik sprechen wolltest?” erkundigte sich Volker.

      „Hat sich erledigt. Eine Freundin hat mir Theaterkarten für heute Abend geschenkt. Ich habe sie inzwischen weitergegeben.”

      „Konntest du keinen anderen Begleiter finden?”, fragte Volker Wolff.

      „Oh, das wäre kein Problem gewesen. Hubert Pretterebner oder Franz Schindler wären überglücklich gewesen, wenn ich sie gefragt hätte ...”

      „Warum hast du’s nicht getan?”

      „Weil ich mit dir gehen wollte”, sagte Lisa. „Mit dir und mit keinem andern. Weil ich dich liebe. Bist du allein?”

      Er beging den Fehler, ja zu sagen.

      „Ich komme zu dir”, erklärte sie sofort.

      „Nein!” Er schrie es förmlich heraus.

      „Warum nicht?”

      „Ich … ich war gerade im Weggehen begriffen, als das Telefon läutete.”

      „Wohin wolltest du?”, erkundigte sich Lisa.

      Er machte den nächsten Fehler.

      „Ich bin hungrig und habe nichts im Haus.”

      „Ich habe auch noch nichts gegessen”, sagte Lisa sofort. „Wir könnten zusammen - irgendwo ... Hast du schon von der neuen Churrascaria gehört?”

      „Nein, was ist das?”

      „Ein brasilianisches Restaurant”, erklärte Lisa sachkundig. „Ein ganz bestimmter Lokaltyp. Kommt sehr gut an bei den Leuten. Du bezahlst vierzig Mark und kannst essen, so viel du willst. Die Kellner servieren das Fleisch auf langen Spießen - Lamm, Rindfleisch, Schweinefleisch, Roastbeef, Spareribs, Rindfleisch mit Parmesankruste, Hähnchen, Würstchen ... dazu gibt es köstliche Salate und eine Menge Beilagen ... Ich rufe sofort an und bestelle einen Tisch.”

      Ehe er sich versah, war er mit Lisa Landtmann verabredet. Ihm war, als würde er Petra Graf hintergehen, als er mit Lisa ausging, und er hatte den ganzen Abend ein schlechtes Gewissen.

      Lisa hatte ihre blonde Lockenpracht zu einer wilden Löwenmähne frisiert. Sie trug ein superkurzes, hautenges Kleid, das gewagt dekolletiert war. Mit ihren Reizen hatte sie noch nie gegeizt. Aber sie wusste sie so zu präsentieren, dass es niemals ordinär wirkte. Sie sah begehrenswert wie immer aus, aber sie war dennoch leider nicht die Richtige für Volker. Er konnte es nicht ändern. Es war nun einmal so.

      Der dunkelhäutige Kellner brachte Chili, gebackene Zwiebelringe, Reis, Pommes frites und eine gebackene Banane. Den Salat hatten sich Lisa und Volker selbst geholt, und nun wurde das Fleisch serviert. Es steckte an degenähnlichen Spießen, und die Brasilianer schnitten mit großen scharfen Messern laufend kleine Stücke von den verschiedenen gut gewürzten Fleischgerichten ab.

      Lisa Landtmann griff nach Volkers Hand, sah ihn schmachtend an und sagte „Ich bin sehr glücklich, mit dir hierzu sein, Liebster. Wir haben uns in letzter Zeit nicht oft gesehen. Ich weiß, ich weiß, du bist Arzt und hast viel zu tun. Ich beklage mich auch nicht. Ich versuche irgendwie damit fertig zu werden. Ich sage mir immer, dass du für die kranken Menschen zuerst СКАЧАТЬ