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СКАЧАТЬ Hand drauf hat.“

      Jug Barton kicherte. Die Banditen wandten sich zur anderen Seite.

      „Zuerst den Bengel“, sagte Harry Koster. „Der soll uns kein zweites Mal an der Nase herumführen.“

      Aber auch die Kammer von Chalk Kimball war leer.

      „Verdammt!“, fauchte der Narbige. „Sieht ganz so aus, als hätte der Halunke sich verdrückt. Der ist auf und davon, wenn du mich fragst.“

      „Oder der Rote hat ihn erledigt.“

      „Oder umgekehrt.“

      „Oder! Oder!“ Jug Barton war wütend. „Hoffentlich ist wenigstens die Alte da. Ich werde noch rasend, wenn ich nicht gleich jemanden vor die Kanone kriege.“

      Er drückte die dritte Tür auf, und sein Gesicht strahlte. Diesmal hatten sie Glück. Die Frau lag ahnungslos in dem breiten Bett. Der Platz neben ihr war leer. Randolph Kimball erhielt gerade draußen am Schuppen sein Nachtessen: Heiße Bohnen mit Feuersoße.

      „Nimm lieber das Messer!“, warnte Harry Koster leise. „Vielleicht treibt sich Chalk noch irgendwo in der Nähe herum. Er braucht nicht gewarnt zu werden.“

      „Hast recht.“ Jug Barton steckte den Revolver zurück und zückte ein breites, schweres Wurfmesser, das er aber diesmal nicht aus der Hand ließ. Ella Kimball lag zu verdreht im Bett. Es war unmöglich, sie aus der Distanz mit einem Wurf tödlich zu treffen.

      Der Killer schlich heran, während Harry Koster an der Tür stehenblieb und aufpasste, dass sie nicht gestört wurden. Jug Barton ließ ein triumphierendes Zischen hören, bevor er den Arm zu dem tödlichen Hieb hob.

      In diesem Moment schoss die Frau in die Höhe. Sie fing die Faust mit dem Messer ab und landete einen heftigen Schlag in die Magengrube des heimtückischen Angreifers. Der stieß ein erstauntes Gurgeln aus und bückte sich blitzschnell nach der Waffe, die ihm entfallen war. Ein zweiter Schlag riss ihn in die Höhe, auch der nächste landete an seinem Kinn.

      „Verdammt!“, schrie er laut. „Der Bastard!“

      Erst jetzt wurde Harry Koster an der Tür aufmerksam. Er hatte die Geräusche für den verzweifelten Todeskampf der wehrlosen Frau gehalten. Jetzt sah er, dass es sich völlig anders verhielt. Sie waren in eine raffinierte Falle gestolpert. Jedenfalls handelte es sich bei dem Kerl, der wie ein Rasender über Jug herfiel, nicht um Ella Kimball, sondern um den Halbindianer, von dem sie sicher gewesen waren, dass er sich nicht im Hause befand.

      Die Schusslinie war nicht frei. Er lief Gefahr, den Kumpel zu erwischen, wenn er jetzt abdrückte. Aber er konnte ihn auch nicht im Stich lassen. Er musste ihm zu Hilfe eilen.

      Jug Barton konnte sich recht gut selbst helfen. Das Überraschungsmoment hatte er schnell überwunden. Im Nu stellte er sich auf den neuen Gegner ein, und er erkannte sofort, dass Chaco nur mit den Fäusten arbeitete. Der Boss hatte offenbar recht, der Bursche scheute das Blutvergießen.

      Nun, dann sollte sein eigenes vergossen werden. Mit einem gewaltigen Sprung setzte Jug Barton über das breite Bett hinweg und warf sich drüben sofort in Deckung. Gleichzeitig riss er den Revolver aus dem Holster und ließ die Waffe in die Dunkelheit hämmern. Ein erstickter Aufschrei zeigte ihm, dass er auch bei diesem spärlichen Licht zu treffen verstanden hatte. Allerdings hatte er den Burschen nicht voll erwischt, denn er hechtete nun als Schatten auf ihn zu und ließ gleichfalls seinen Peacemaker sprechen.

      Chaco war keineswegs verletzt. Er hatte den Aufschrei hinter sich gehört und ahnte, dass der Bandit seinen Kumpel getroffen hatte, der ihn offenbar gerade von hinten hatte angreifen wollen.

      „Danke für den Dienst, Halunke!“ Seine Stimme klang siegessicher.

      Doch nun hämmerten die Colts von zwei Seiten auf ihn ein. Harry Koster hatte zwar eine Kugel abgekriegt, aber das hatte seine Wut nur noch gesteigert. Sie galt zwar auch Jug Barton, der so ungeschickt gewesen war, den eigenen Mann über den Haufen zu schießen, in erster Linie jedoch dem verhassten Halbblut, das sich geschmeidig wie ein Puma bewegte und ständig seinen Platz wechselte.

      Aber auch Chaco traf keinen der Banditen. Als er seinen Revolver leergeschossen hatte, trat gespenstische Stille ein. Dann ertönte die Stimme von Jug Barton: „Bist du okay, Harry?“

      „Es geht, Jug. Der Doc flickt das schon wieder zurecht.“

      „Wollen’s hoffen. Den Bastard flickt allerdings keiner mehr zusammen. Der Ärmste hat seine Kanone ausgeleert. Jetzt sieht es aber traurig für ihn aus, findest du nicht?“

      „Ich finde, dass du ihm schnellstens eine von deinen Kugeln rüberwerfen solltest, Jug. Sonst kommt er noch auf den Gedanken, sein Schießeisen nachzuladen.“

      Jug Barton sah, dass sich der Halbindianer in eine Ecke drängte. Wahrscheinlich glaubte er, dort nicht entdeckt zu werden. Doch der Bandit hatte die Augen einer Katze. Er sah auch im Finstern ganz leidlich. Und hier war es nicht finster. Höchstens dämmrig.

      Er erhob sich, beobachtete grinsend den Mann in der Ecke, der hilflos seinen unbrauchbaren Peacemaker anstarrte. Dann zielte er sorgfältig. Auch er hatte nur noch eine einzige Patrone in der Trommel.

      Chaco reagierte schneller. Der Mündungsblitz seines Revolvers, den er in der Hand hielt, erhellte sekundenlang seine Ecke. Gleichzeitig warf er sich nach vorn und entging dadurch der Kugel, die hinter ihm einschlug, ohne nennenswerten Schaden anzurichten.

      „Schon mal was von einem zweiten Revolver gehört, du Schlauberger?“, fragte er. Als er sich hier auf die Lauer legte, hatte er damit gerechnet, dass sechs Kugeln zu wenig sein könnten, wenn vier Killer sich nach seinem Befinden erkundigten. Deshalb hatte er für eine Ersatzwaffe gesorgt.

      Jetzt musste er sich noch um Harry Koster kümmern, bevor er nachsah, wie die Schießerei unten vor dem Haus ausgegangen war. Dass Jug Barton tot war, darüber gab es keinen Zweifel.

      Er sah, dass der zweite Bandit versuchte, die Tür zu erreichen. Offenbar hatte er begriffen, dass er in Nachteil geraten war. Chaco dachte nicht daran, dem Fliehenden in den Rücken zu schießen. Das hatte er noch nie getan, und dafür sah er auch jetzt keine Berechtigung. Er jagte hinter Harry Koster her, der schon die Treppe erreicht hatte und mit riesigen Sprüngen hinunterhetzte.

      Unten im Zimmer prallte der Killer fast mit Ella Kimball zusammen. Seine Augen blitzten auf. Er schaltete augenblicklich, riss die Frau an sich und setzte ihr seinen Revolver an die Schläfe.

      Chaco zuckte zusammen. Warum war die Frau nicht dort geblieben, wo er sie versteckt hatte? Warum hielt sich keiner an seine Anordnungen? Randolph hatte nichts Klügeres zu tun gewusst, als allein nach draußen zu gehen, und war vermutlich dem Rest der Bande direkt in die Arme beziehungsweise die Kugeln gelaufen. Wenn jeder auf seinem Platz geblieben wäre, hätten sie die Shadows mit einem Schlag ausschalten können, ohne sich unnötiger Gefahr auszusetzen. Dass er selbst sein Leben eingesetzt hatte, zählte für Chaco nicht. Daran war er gewöhnt. Jetzt sah er nur die hilflose Frau und den Mörder hinter ihr, der nicht zögern würde, seine Drohung wahrzumachen. „Du bist verdammt schlau gewesen, Bastard. Fast wäre es dir gelungen, uns zu überlisten. Aber zu deinem Pech spielen deine Partner anscheinend auf unserer Seite mit.“ Er hatte bei dem Kampf oben im Zimmer seine Maske verloren. Die Narbe über seinem Gesicht glühte blutigrot. Er sah wie der Teufel aus. Und teuflisch waren auch seine Absichten.

      „Trenne dich СКАЧАТЬ