Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane. Pete Hackett
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Название: Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745214451

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СКАЧАТЬ Brat war im Begriff, wieder wütend zu werden. Doch dann überlegte er es sich. Der Einwand war nicht so dumm. Wo sollte Chaco um diese Zeit sein? Er war unschlüssig.

      „Verdammt“, sagte er. „Wir müssen ihn erst finden, bevor wir sicher sein können. Wenn dir der Gedanke früher gekommen wäre, hätten wir uns den Umweg sparen können, Jack.“ Er ließ die Gelegenheit nicht aus, in dem anderen den Schuldigen zu suchen, obwohl er eigentlich froh hätte sein müssen, dass er noch rechtzeitig gewarnt worden war.

      Sie schickten sich gerade an, zur Main Street vorzugehen, um von dort den Saloon, einen der möglichen Aufenthaltsorte des Halbindianers, aufzusuchen, als sich die Tür des Kimballschen Hauses öffnete und ein Mann heraustrat.

      Es war Randolph Kimball. Er hielt ein Gewehr in der Hand und lauschte in das Dunkel hinein.

      „Ist dort wer?“, fragte er.

      „Er hat uns gehört“, flüsterte Harry Koster. „Knallen wir ihn ab?“

      „Warte noch!“, sagte Collin Brat. „Das scheint der Beweis zu sein, dass sich das Halbblut nicht im Haus befindet, denn sonst hätte es sicher den Alten nicht hinausgelassen. Ich habe einen Plan. Wir locken ihn noch ein Stückchen vor. Dann könnt ihr beiden ungehindert ins Haus und dort aufräumen. Wir geben dem Alten seine Kugel und suchen dann den Bastard. Der wird sein blaues Wunder erleben.“

      Er hob einen kleinen Stein vom Boden auf und warf ihn in die Richtung, wo die beiden Schuppen standen. Sofort zuckte Randolph Kimball herum. Er nahm sein Gewehr fester in die Hand, drückte sich in den Schatten des Hauses und bewegte sich auf die Schuppen zu.

      Harry Koster und Jug Barton warteten, bis sie ihn nicht mehr sahen, dann sprinteten sie los. Nach wenigen Augenblicken hatten sie die angelehnte Haustür erreicht und verschwanden darin.

      Collin Brat grinste zufrieden.

      „Alles klar!“, sagte er zu Jack Vereen. „Du kannst dich jetzt um den Opa kümmern. Ich werde inzwischen die Pferde holen. Es wäre doch schade, wenn wir die hierließen. Sie haben ja dann sowieso keinen Besitzer mehr.“

      Jack Vereen freute sich.

      „Das wird also heute doch noch ein richtig schöner Abend“, meinte er. Dann zog er seinen Revolver aus dem Holster und schlich auf die Schuppen zu.

      Randolph Kimball strengte seine Ohren an, aber er konnte kein verdächtiges Geräusch mehr wahrnehmen. Dabei war er sicher, zuvor etwas gehört zu haben. Sollte sich ein Halunke an seinem Werkzeug vergreifen? Er trat an das kleine Fenster und äugte in das Innere. Es war nichts zu entdecken. Dafür war es auch zu dunkel. Entschlossen ging der Alte auf die Tür zu, schob sie vorsichtig mit dem Fuß auf und steckte sein Gewehr durch den Spalt. Dann riss ihn eine höhnische Stimme herum: „Kuckuck, Opa! Der liebe Jack steht hinter dir.“

      Randolph Kimball starrte in zwei teuflisch grinsende Augen die durch die Sehschlitze einer Maske flackerten. Er wusste, dass er einen Shadow vor sich hatte. Einen jener brutalen Banditen, die auch nicht zögerten, einen alten Mann über den Haufen zu schießen.

      Er dachte an Ella und den Jungen, die ahnungslos im Haus schliefen, und ein furchtbarer Zorn übermannte ihn. Der Gewehrlauf blickte noch in den Schuppen hinein. Er würde die Waffe nicht schnell genug herumreißen können, um dem Killer zuvorzukommen.

      Jack Vereen ahnte die Gedanken seines Opfers.

      „Lass deine Kugelspritze fallen, Alter und drehe dich schön langsam zu mir um! Ich wollte schon längst wieder mal einen Mann von vorn erschießen. Das macht einen so schönen Eindruck, findest du nicht?“

      Der Sattler erkannte, dass er den Teufel vor sich hatte. Wer sich wirklich hinter der Maske verbarg, war ihm unklar. Die Stimme erkannte er nicht. Sie klang unter dem Tuch dumpf und verzerrt. Das war jetzt auch nicht mehr wichtig. Er hatte sich übertölpeln lassen. Diesen Fehler durfte man sich in Gibsonville nicht erlauben. Dafür zahlte man mit dem Leben.

      Er ließ die Remington auf den Boden fallen. Dann drehte er sich ganz langsam um, dass seine Brust sich vor dem Revolver des Banditen spannte. Im selben Moment, als Jack Vereen die Schüsse im Haus hörte, die ihm sagten, dass nun auch Harry und Jug ihre Opfer gefunden hatten, drückte auch er ab ...

      26

      Harry Koster und Jug Barton waren unangefochten ins Haus gelangt. In der geräumigen Wohnküche, in der sie nun standen, brannte eine kleine Lampe. Randolph Kimball hatte sie entzündet, als er draußen die Geräusche zu hören glaubte. Der Gewehrschrank stand noch offen.

      „Ich fürchte, viel Whisky werden wir hier nicht finden“, vermutete Jug Barton, der die ärmliche, wenn auch saubere Einrichtung taxierte.

      „Den holen wir uns bei der alten Roller“, wusste Harry Koster. „Collin hat versprochen, dass wir den Laden demnächst restlos ausräumen. Und die Hexe legen wir flach. Die hat sowieso das Lachen verlernt, seit wir ihren Mitch vor unsere Kanonen geholt haben.“

      „Du hast recht“, feixte der andere, während sie die Treppe hinaufschlichen. „Es ist unmenschlich, eine glückliche Familie auseinanderzureißen.“

      „Diesmal erledigen wir es gleich richtig. Wenn die Kimballs hinüber sind, gibt es keine trauernden Hinterbliebenen und keinen, der uns böse sein kann.“

      „Wer könnte uns schon böse sein, wo wir doch so nett sind.“

      „Vielleicht der Bastard.“

      „Um den kümmert sich der Marshal.“

      Harry Koster glotzte den Kumpel blöde an, bevor er kapierte. Er prustete laut los und hielt sich selbst erschrocken den Mund zu.

      „Marshal Collin Brat!“, stieß er mühsam hervor. „Das ist der schärfste Witz, den sich der Boss bis jetzt geleistet hat. Unter seiner gerechten Faust wird die Schattenbande bestimmt nichts zu lachen haben.“

      „Vielleicht lässt er dich als Nächstes zum Bürgermeister wählen, Harry, und mich zum Richter. Das wäre doch was, oder?“

      „Kann man bei ihm nie wissen. Er ist schon ein toller Bursche. Da können wir froh sein, dass wir ihn haben, wenn er auch manchmal ein bisschen streng ist.“

      „Das muss er wohl sein“, räumte Jug Barton ein. „Dafür ist er der Boss.“

      „Stimmt! Und jetzt erwartet er von uns gute Arbeit.“

      „Die kann er haben. Wo schlafen denn die Alte und unser lieber Chalk, mit dem wir noch ein besonderes Hühnchen zu rupfen haben?“

      „Es müssten die beiden Zimmer auf dieser Seite sein“, vermutete Harry Koster und deutete auf zwei Türen. „Dort drüben schlummert der Bastard, wenn er da ist.“

      „Sollten wir nicht lieber doch noch mal nachschauen?“

      „Das kann jedenfalls nichts schaden und uns vor einer bösen Überraschung bewahren.“

      Ihre Revolver lagen längst in ihren Fäusten. Jetzt drückte der Mann mit der Narbe im Gesicht und den buschigen Augenbrauen leise die Tür auf und warf einen Blick in die Kammer. Das Bett war leer, das Halbblut nicht im Raum.

      „Na СКАЧАТЬ