Die Reize der Untreue. Valentin Krasnogorov
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Название: Die Reize der Untreue

Автор: Valentin Krasnogorov

Издательство: ЛитРес: Самиздат

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      ER. Und deshalb liebe ich dich wie verrückt.

      SIE. Und ich dich. Das ist ein Küchenset: Gabeln, Löffel, Kellen…

      ER. Sehr praktisch. Ich sage dir jetzt eine altmodische Wahrheit…

      SIE. Und eine Schürze noch dazu.

      ER. Eine ausgezeichnete Schürze. Man darf nicht ohne Liebe heiraten.

      SIE. Wieso ohne Liebe? Er liebt mich.

      ER. Das ist nicht wichtig.

      SIE. Gerade das ist die Hauptsache.

      ER. Binde dich nicht an einen Fremden.

      SIE. Was heißt Fremder? Er ist mir wie ein naher Verwandter.

      ER. Wie dein Bruder.

      SIE. Wie mein Mann. Ich gehe schon zwei Jahre mit ihm.

      ER. Du wirst mit ihm nicht glücklich

      SIE. Wenn ich dich nicht kennengelernt hätte, vielleicht.

      ER. Liebst du ihn?

      SIE. Er passt zu mir.

      ER. Liebst du ihn?

      SIE. Ich liebe dich.

      Pause. Sie tut so, als ob sie die Schachteln ordnet.

      ER. Vielleicht hörst du mal auf, dich mit den Schachteln abzugeben.?

      SIE. Entschuldige, ich mache das ohne zu denken. (Gibt ihm ein gerahmtes Bild.)

      ER. Das nächste Geschenk?

      SIE. Ja. Hänge es an die Wand, wenn es nicht zu schwierig ist.

      ER. Also morgen Nacht bist du mit ihm zusammen?

      SIE. Ja.

      ER. Und alle Nächte danach auch?

      SIE. Ja.

      ER. Das ist widerlich und gemein.

      SIE. Und was schlägst du vor?

      ER. Nichts. (Hängt das Bild auf.) Guck mal. Ist es gerade?

      SIE. Hebe es an der linken Seite etwas an. Ja, so. Gut. Nehmen wir an, ich heirate nicht. Was dann?

      ER. Ich weiß nicht.

      SIE. Wie du es sagst, so mache ich es. Punkt.

      ER. Du musst selbst entscheiden.

      SIE. (Traurig.) In diesem Fall habe ich schon entschieden.

      ER. Na das ist wunderbar.

      SIE. Kein schlechtes Bild, stimmt´s?

      ER. Einfach super.

      SIE. Nimm es bitte ab.

      ER. Wieso?

      SIE. Ich bitte dich.

      Er nimmt das Bild ab.

      SIE. Und jetzt nehmen wir die Vorhänge ab.

      ER. Wieso?

      SIE. Es muss sein. Ich habe einfach vergessen, dass wir in diesem Zimmer nicht wohnen können.

      ER. Wer ist „Wir“?

      SIE. Du kannst nicht und ich auch nicht.

      ER. Und warum du nicht?

      SIE. Mutter möchte nicht, dass wir hier wohnen.

      ER. Er mag deine Mutter nicht oder deine Mutter mag ihn nicht?

      SIE. Verstehst du, Mutter ist ein sehr guter Mensch…

      ER. Und er?

      SIE. Er ist auch ein guter Mensch.

      ER. Aber diese guten Menschen wollen nicht zusammen wohnen.

      SIE. Aber es geht nicht um sie. Ich möchte auch allein leben.

      ER. Du möchtest dein eigener Herr sein?

      SIE. Ja. Ist das schlecht?

      ER. Nein, das ist gut.

      SIE. Was rätst du mir?

      ER. Zieht auseinander.

      SIE. Hilfst du mir, eine Wohnung zu suchen?

      ER. Natürlich. Aber warum willst du das nicht zusammen mit ihm machen?

      SIE. Er ist sehr unpraktisch.

      ER. Ich auch.

      SIE. Du weigerst dich?

      ER. Nein.

      SIE. Wohnt deine Schwiegermutter bei euch oder woanders?

      ER. Woanders.

      SIE. Und wie sind deine Beziehungen zu ihr?

      ER. Gut.

      SIE. Und mit deiner Frau?

      ER. Mit der sind sie auch gut.

      SIE. Lebt ihr auch getrennt?

      ER. Nein, zusammen.

      SIE. Schade.

      ER. Mir tut es auch leid.

      Pause.

      SIE. Also los, nehmen wir die Vorhänge ab.

      Sie klettern auf die Stühle und nehmen den Vorhang ab.

      Es ist gleich ungemütlich geworden, stimmt´s?

      ER. Ja.

      SIE. Es muss aufgeräumt werden. Meine Mutter kommt bald.

      ER. Schon?

      SIE. (müde.) Wie schnell ist der Tag verflogen.

      ER. Ja.

      SIE. Steck alle die Schachteln irgendwo hin.

      ER. Warum versteckst du das Telefon im Kühlschrank?

      SIE. (Verstört.) Mechanisch.

      ER. Übrigens, es hat lange nicht geklingelt.

      SIE. Ach, ich habe ja vergessen, dass es abgeschaltet ist. (Schaltet das Telefon ein. Sofort klingelt es. Sie nimmt den Hörer ab.) Ja, ja, Schatz. Nein, komm heute nicht. Ich bin sehr müde. Sei nicht traurig. Wir haben das ganze Leben vor uns. Nein, geh nicht zum Friseur: Die verschandeln dich. Na gut, komm abends vorbei. Ich werde dir selbst die Haare schneiden. (Legt den Hörer auf.)

      ER. Du schneidest ihm selbst die Haare?

      SIE. СКАЧАТЬ