Название: Die Reize der Untreue
Автор: Valentin Krasnogorov
Издательство: ЛитРес: Самиздат
Жанр: Драматургия
isbn:
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SIE. Wenn du willst, gebe ich dir das Rezept.
ER. Wozu?
SIE. Du bringst es deiner Frau bei.
ER. Sie bäckt nicht gern.
SIE. Schade.
ER. Mir tut es auch leid.
SIE. (Hält ihm einen Vorhang hin.) Halt an diesem Rand fest.
ER. Wozu?
SIE. Wir hängen sie auf. (Beide klettern auf Stühle und hängen den Vorhang auf.)
ER. Kaufen wir die Wäsche für ihn zusammen oder soll ich das allein machen?
SIE. Besser zusammen.
ER. Dann kannst du mir gleich helfen, für meine Frau eine Tasche zu kaufen.
SIE. Braucht sie eine Tasche?
ER. Ich brauche ein Geschenk für sie.
SIE. Gibt es einen Anlass?
ER. Geburtstag.
SIE. Will sie eine für jeden Tag oder eine zum Ausgehen?
ER. Weiß ich nicht.
SIE. Was ist ihre Lieblingsfarbe?
ER. Weiß ich nicht.
SIE. Dann wähle ich nach meinem Geschmack.
ER. Danke.
SIE. Du kannst wieder heruntersteigen. Ich mache das selbst zu Ende. Ist sie schön?
ER. Ja.
SIE. Und klug?
ER. Ja.
SIE. Und du liebst sie.
ER. Nein.
SIE. Warum?
ER. Das ist eine lange Geschichte.
SIE. Und mich?
ER. Liebe ich.
SIE. Ganz sehr?
ER. Ganz sehr.
SIE. Warum?
ER. Weiß ich nicht.
SIE. Nicht sehr tröstlich.
ER. Dafür ehrlich.
SIE. (Vom Stuhl steigend.) Das war´s. (Zieht die Vorhänge zurecht.).Gefallen sie dir?
ER. Ausgezeichnete Vorhänge.
SIE. Und das Muster?
ER. Einfach bemerkenswert.
SIE. Das Zimmer sieht gleich ganz anders aus, stimmt´s?
ER. Stimmt.
SIE. (Küsst ihn.) Danke, Liebster.
ER. Schnickschnack. Geht ihr schon lange miteinander?
SIE. Zwei Jahre. Du hast mir sehr geholfen.
ER. Schnickschnack. Ich begreife nicht, wie er so lange von dir getrennt leben konnte.
SIE. Ist das etwa sehr schwer?
ER. Ich zum Beispiel kann es auch nur eine Stunde ohne dich nicht aushalten.
SIE. Weil du mich gerade mal eine Woche kennst. In zwei Jahren wirst du ausgezeichnet lernen, ohne mich zurecht zukommen.
ER. Ach Quatsch.
SIE. Ehrlich gesagt, ich hatte es nicht sehr eilig.
ER. Vielleicht solltest du es auch jetzt nicht sehr eilig haben?
SIE. Ich weiß nicht.
ER. Wunderbare Vorhänge.
SIE. Das sagtest du schon.
ER. Und überhaupt, ein sehr gemütliches Zimmer. Nur der Kühlschrank passt nicht her.
SIE. Ein Hochzeitsgeschenk
ER. Warum ist er nicht in der Küche?
SIE. Kein Platz. Dort steht Mutters Kühlschrank.
ER. Und was ist in den Schachteln? Auch Geschenke?
SIE. Ja. Was ist mit dir?
ER. Nichts.
SIE. Du hast irgendwie einen anderen Blick.
ER. Ganz normaler Blick.
SIE. Möchtest du die Geschenke sehen?
ER. Na klar.
SIE. Hier das scheint ein Service zu sein (wickelt das Paket aus.) Ja. Ein Service. (Holt einen Teller heraus.) Na was meinst du?
ER. Ausgezeichnetes Geschirr. Übrigens, was ich dich schon immer fragen wollte: wozu heiratest du?
SIE. Guck mal, was für ein Teller.
ER. Herrliches Porzellan.
SIE. Dänisches. Weißt du etwa nicht weshalb man heiratet?
ER. Ich dachte, weil man sich liebt.
SIE. Hast du aus Liebe geheiratet?
ER. Natürlich.
SIE. Und was ist das Ergebnis?
ER. Ein bemerkenswerter Teller. Und was ist in dieser Schachtel?
SIE. Eine Puppe.
ER. Ich hasse es, wenn zur Hochzeit Puppen geschenkt werden.
SIE. Ich auch. Aber diese Puppe ist einfach ein Märchen. (Sie nimmt sie aus der Schachtel.)
ER. Ja, aber warum heiraten Frauen denn nun?
SIE. Um einen Mann und Kinder zu haben. Guck mal, wie schön.
ER. Eine ausgezeichnete Puppe. Möchtest du Kinder haben?
SIE. Ja, natürlich
ER. Von ihm oder überhaupt?
SIE. Sie schließt die Augen und sagt „Mama“.
ER. Eine herrliche Puppe. Ich habe dich gefragt – von ihm oder überhaupt?
SIE. Weder noch.
ER. Wie denn dann?
SIE. Denk mal nach.
ER. (Hat begriffen, umarmt sie.) Du bist verrückt.
SIE. СКАЧАТЬ