Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman. Helga Torsten
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Название: Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman

Автор: Helga Torsten

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkinder

isbn: 9783740980245

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      »Ich denke«, sagte er dann leise, »ich kann meinen Dank noch einmal mit der Tat abstatten.«

      Jasmine wollte noch etwas sagen.

      Sie stand völlig übermüdet in der Haustür. Im Treppenhaus vor ihr war schon das Licht angegangen.

      In ihrer Hand pendelte das Harlekinchen.

      Draußen auf der Straße war der Motor der schweren Limousine angesprungen.

      Schnee knirschte.

      Hoffentlich ist es nicht glatt, dachte Jasmine.

      Hoffentlich… hoffentlich?

      Was eigentlich hoffte sie?

      In ihrem Zimmer zog sie das Ballkleid aus und die Schuhe. Dann warf sie sich aufs Bett.

      Im Arm hielt sie das Harlekinchen.

      Jasmine weinte sich an diesem frühen Morgen in den Schlaf.

      *

      Prima fand Stoffel es, daß er und Vronli noch ein wenig in der Klinik von Professor Ringling bleiben durften. Noch niemals war Weihnachten so schön gewesen wie hier.

      »Die haben sich richtig um uns gekümmert«, behauptete Stoffel, der noch ein bißchen blaß war, aber sonst in nichts an einen Patienten erinnerte.

      Der gütige Professor Ringling hatte in diesen Wochen nicht nur als Freund des Hauses Bassarow Masern behandelt, sondern er hatte auch einen sehr guten Einblick in manches aus diesem Haus erhalten.

      Wahrhaftig – diese reichen Kinder waren zu bedauern.

      An diesem Heiligabend aber gab es auch Menschen um sie. Nicht nur der gütige Professor Ringling saß plaudernd eine volle Stunde bei den kleinen Patienten, sondern, als es dunkel wurde, kam auch die so geliebte Jasmine.

      Sie war ein bißchen außer Atem, weil sie in der Kinderaufführung am Mittag noch hatte tanzen müssen. Aber sie hatte etwas Herrliches mitgebracht: ein kunterbuntes Kleid für das Harlekinchen.

      Aus vielerlei wirkungsvoll glitzernden Fetzchen hatte Jasmine es genäht, und daneben noch ein Kleidchen, das ganz genau nach dem Kostüm der Schneekönigin gearbeitet war.

      »Das hab’ ich aber nicht selbst genäht«, erklärte Jasmine ehrlich. »Das hat die Kostümbildnerin von der großen Oper gemacht.«

      Vronli war selig über die Bereicherung der Garderobe von Harlekinchen.

      Ganz stumm aber war Stoffel.

      Auf seinem Platz lag ein von Jasmin gearbeitetes Halsband für den Kater Julius.

      Es schloß ab mit ein paar Glöckchen, aber beileibe keine beliebigen Glöckchen, sondern einem richtigen kleinen in sich abgestimmten Glockenspiel.

      »Damit ihn jeder schon von weitem hört«, hatte Jasmine erklärt.

      »Du«, erklärte Stoffel am Heiligabend, der nun schon etliche Zeit zurücklag, »du, bleib immer bei uns!«

      Dabei hatte Stoffel mit seinen dunklen Augen den Vater sehr ernsthaft angesehen, als ob dieser darüber zu bestimmen habe.

      Michail von Bassarow hatte mit den Schultern gezuckt.

      Seit Jahren feierte er den Heiligabend zum erstenmal mit seinen Kindern.

      Und es war seltsam – er fühlte sich innerlich von dieser Stunde auch berührt.

      Er spottete nicht über die Puppenkleider und das Kater-Halsband. Vielleicht, so dachte der Mann, sehe ich nur die strahlenden Augen von Jasmine.

      Ich habe ihr erzählt, daß ich mit Professor Ringling gesprochen habe und daß eine gewisse Aussicht bestehe, diesem Dr. Harald Brockdorff die ausgeschriebene Stelle in der Ringling-Klinik zu vermitteln.

      An diesem Heiligabend mußte Michail von Bassarow es hinnehmen, daß auch Dr. Harald Brockdorff anwesend war.

      Er merkte zwar, daß Stoffel und Vronli ihn ablehnten.

      Aber er merkte auch, daß Jasmines Gesichtchen sich verklärte, als sie dem jungen ehrgeizigen Arzt zuflüsterte, daß seine Bewerbung wahrscheinlich nicht ohne Erfolg sein würde.

      Ja, so war der Heiligabend verlaufen, der nun schon lange zurücklag. Jasmine erinnerte sich vor allem an Harald Brockdorffs glückliches Gesicht.

      Eine Stelle in der Ringling-Klinik! Wem fiel schon ein solches Glück in den Schoß?

      Wem er die Fürsprache zu verdanken hatte, wußte er allerdings nicht. Er glaubte, die schöne Charlotte Ringling habe ein gutes Wort für ihn bei ihrem Vater eingelegt.

      Beziehungen – ja Beziehungen waren eben alles.

      Und sie selber ist auch schön und begehrenswert! dachte der junge Arzt. Ich werde die kleine Jasmine vergessen können, mit der mich einmal für ein paar Wochen so viel verband.

      Aber ist das Vorwärtskommen im Beruf nicht viel wichtiger als die Liebe?

      Harald Brockdorff stellte diese Frage keinem anderen.

      Ja, er wollte Karriere machen! Viel, sehr viel hatte er dafür eingesetzt, hatte auf vieles verzichtet, vieles geopfert.

      Er würde auch noch Jasmine opfern können.

      *

      »Du, Jasmine!« An diesem Wintertag, an dem draußen überall Rutschbahnen von emsigen Kinderfüßen poliert wurden, tippte Stoffel sehr nachdrücklich auf Jasmines Arm, die auf einen Sprung in das Krankenzimmer der kleinen Bassarows gehuscht war.

      Einmal hatte der gütige Professor Ringling sie gefragt: »Geldsorgen sollte man während der Doktorarbeit nicht haben, kleine Kollegin in spe. Ich suche zur Zeit eine Hilfskraft in meinem Labor. Übrigens wäre das gut für Ihre Doktorarbeit. Und nebenbei ist es eine Art Aushilfsstellung. Drei Stunden täglich. Ob das wohl etwas für Sie wäre?«

      Jasmine hatte nicht gezögert.

      Mein Gott, ich habe ja Glück! Du hast mir Glück geschenkt. Ich brauche wirklich noch die Praxis im Labor. Und nun…

      »Ich habe bereits alles veranlaßt«, hatte Professor Ringling gesagt. »Die Geschäftsstelle weiß Bescheid. Also, Fräulein Rasmussen, alles Gute!«

      Dieses Mädchen müßte man als Tochter haben, dachte der gütige alte Mann, der schon frühzeitig seine Frau verloren hatte. Aber man kann vom Schicksal eben nichts fordern.

      *

      »Jasmine, was hat Onkel Ringling gesagt?«

      In diesem Augenblick hörte Jasmine Vronlis zartes Stimmchen an ihr Ohr schlagen.

      »Was soll er gesagt haben?« Jasmine zuckte ein wenig mit den Achseln.

      »Nun, Vronlis große Augen verdunkelten sich plötzlich, »wann wir nach Hause zurück müssen?«

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