Название: Die erste Durchquerung Australiens
Автор: Ludwig Leichhardt
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги о Путешествиях
Серия: Edition Erdmann
isbn: 9783843803113
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Am 30. Oktober wurden wir aus dem Busch von Eingeborenen angerufen; aber mit einer Ausnahme ließen sie sich nicht blicken. Dieser Mann kannte einige englische Worte und sprach den Dialekt der Darling-Dünen. Er schien mit der Gegend um Jimba bekannt zu sein und bat um die Erlaubnis, in unser Lager kommen zu dürfen. Diese gab ich ihm indes nicht. Sie liefen, als sie uns unsere Gewehre ergreifen und zwei Pferde aus dem Lager bringen sahen, in den Busch zurück.
Am 3. November besuchten sie uns wieder und unterhielten sich mit uns auf sehr freundschaftliche Weise, zeigten uns in einem der nächsten Baumstämme Honig, unterstützten uns beim Ausschneiden desselben, aßen auch etwas davon und baten uns um Tabak. Es war uns indes nicht möglich, ihnen Geschenke zu machen, da wir in jeder Hinsicht sparsam sein mussten. Besonders bewunderten sie unsere roten Decken. Beim Erblicken eines Degens wurden sie von Schrecken ergriffen und baten zitternd, ihn in die Scheide zu stecken. Sie erstaunten über das Ticken der Uhr und die Bewegung ihrer Räder. Größtenteils waren es junge Männer von freundlicher Gemütsart und gefälligem Äußeren. Die Kinder blieben in einiger Entfernung; Frauen sah ich nur zwei.
Ein Eingeborener
Ihren Angaben zufolge erstreckt sich der Busch bis zu dem Condamine.
Der Busch war in allen Richtungen von Spuren der Kängurus durchkreuzt, von denen wir indes keines zu Gesicht bekommen konnten.
Zur Erinnerung an unsere Beschäftigung nannte ich den Creek Dried Beef Creek.
November 5. – Nahe an unserem Lager bemerkten wir das Grab eines Eingeborenen. Es war ein einfacher, konischer Sandhügel, der über dem von den Wilden wahrscheinlich in einer hockenden Stellung zusammengedrückten Leichnam errichtet war. Da es aber unser Zweck und Vorteil erheischten, ruhig und ohne den Eingeborenen zu Ärgernissen Anlass zu geben, zu reisen, zerstörten wir es nicht. Bemerkenswert ist es indes, dass wir während unserer ganzen Reise mit Ausnahme eines Schädels, den ich in einem späteren Abschnitt erwähnen werde, nie wieder Gräber oder auch nur Überreste von Schwarzen antrafen. In der Nachbarschaft unseres Lagers befanden sich mehrere isolierte konische Hügel.
November 6. – Die Anordnung, nach der unsere Ladungen verpackt waren, setzte mich in den Stand, stets einen meiner Begleiter, dem es besonders viel daran lag, reiten zu lassen. Im Sommer, als es regelmäßig schön war und kein Gewitter die Atmosphäre abkühlte, wurden, als wir den Condamine verließen, die Beschwerden des Wanderns während des Tages sehr drückend. Von Jimba waren wir mit wenigen unbeladenen Pferden aufgebrochen, die uns nur erlaubten, abwechselnd zu reiten; als sich aber der Bestand unserer Vorräte nach und nach verringerte, bestieg einer nach dem anderen sein Pferd, und an diesem Tag hatte ich die Freude, jeden von uns beritten zu sehen.
Feuerbestattung
Wir setzten längs des Flusstals ungefähr zehn Meilen unsere Reise fort. Buchsbaum- und Apfelbaum-Ebenen lagen zu beiden Seiten des Creeks, der nun die Bezeichnung ›Fluss‹ verdiente und von mir Dawson genannt wurde, in Anerkennung der freundlichen Unterstützung, die ich von R. Dawson Esq. erhalten hatte.
November 7. – Die Gegend war außerordentlich schön, das Tal von zwei oder drei Meilen Breite mit üppigem Gras, hier und da mit Apfelbäumen, Wassergummi und Bastard-Buchsbäumen bewachsen.
Wild war sehr zahlreich. Herr Gilbert trieb ein großes Känguru auf, eins von denen unter dem Namen »Alter Mann« bekannt, das in einem Wasserloch Zuflucht suchte und dort erlegt wurde, leider aber mit dem Verlust von zwei oder drei Känguruhunden, die tödlich verwundet worden waren. Als wir uns zum Mittagessen gesetzt hatten, kam ein halb ausgewachsener Emu langsam auf uns zu, als habe er wissen wollen, was wir an seinem einsamen Aufenthaltsort zu tun hätten. Unglücklicherweise wurde er durch das Bellen unseres kleinen Dachshundes erschreckt und entkam in das nächste Dickicht.
November 8. – Wir folgten dem Dawson abwärts. Vielleicht vier Meilen von unserem Lager vereinigte er sich von Nord-Ost her mit einer Reihe Weiher. In der Regenzeit ist wahrscheinlich das ganze Tal mit Wasser bedeckt. Wir bemerkten oft die Zeichen der von den Bergen herabfließenden Ströme.
November 10. – Der Fluss teilte sich in einzelne Arme, die mit den seichten Gräben der von den Hügeln hier und da herabkommenden Ströme das ganze Tal mit einem Gewirr von Kanälen durchzogen, aus dem wir uns nur mit der größten Schwierigkeit herauswinden konnten. »Einen solchen Fluss habe ich in meinem Leben noch nie gesehen«, sagte mein schwarzer Charley.
In der Lagune wurden große Fische bemerkt. Muscheln waren immer häufig. Die Gunyas der Eingeborenen sahen wir überall, obgleich sich kein solcher zeigte … Hier war es, wo ich auf den dürren Hügeln zum ersten Mal eine Bauhinia entweder als Strauch oder als kleinen dicht belaubten Baum mit gespreizten Ästen antraf. Ihre Schoten waren flach, von abgestumpfter Form, fast einen Zoll breit und drei bis vier Zoll lang …
Bis zum 14. November folgten wir dem Dawson abwärts … Ich machte es zur unabänderlichen Gewohnheit, das Fleisch, das nach dem Verbrauch der Tageskost übrig geblieben war, zu trocknen. Es trug viel dazu bei, unser vorrätiges Fleisch zu schonen und das Leben unserer Ochsen zu verlängern. Die größte Sparsamkeit war notwendig, denn wir waren beständig Verlusten ausgesetzt, welche durch die Ochsen, die ihre Lasten abwarfen, veranlasst wurden – ein in jener Zeit häufig vorkommender Unfall und Folge der Unruhe der durch Stiche der Hornissen gereizten Tiere, die eine Wiedervergeltung der Beschädigungen waren, die ihren an den Ästen hängenden Nestern von den darunter hinweggehenden Ochsen häufig zugefügt wurden.
November 14. – … Das behagliche Gefühl, das mich überkam, wenn ich aus einem Bricklow-Busch, der noch unentwirrbarer war als gewöhnlich, heraustrat und das frische Grün des Sumpflandes, das einen kleinen See umgab, um den rings umher die einheimischen Reiher einherstolzierten, mit Schwärmen in seinem Wasser spielender Enten, im Hintergrund von offenem Wald begrenzt, in welchem die edle Corypha-Palme sich auszeichnete, sich plötzlich meinen Blicken darbot – war ebenso unbegrenzt wie unbeschreiblich. Voller Freude kehrte ich zu dem Lager zurück, um die ganze Gesellschaft vorwärts zu bringen, was jedoch nicht ohne bedeutende Mühe bewerkstelligt werden konnte. Meiner Berechnung nach kreuzte ich Gilbert’s Range, die Berge, die nach meinem Begleiter Gilbert benannt waren. Das Tal des Palm Creek erstreckte sich ungefähr neunzehn Meilen von West nach Ost. Die Gebirgsketten, die es gegen Süd begrenzten, nannte ich nach meinem Freund R. Lynd Esq. Lynd Range.
November 17. – Die schöne Wasserstelle, die ich für unser Lager auswählte, war nicht nur von herrlichen Corypha-Palmen und blühenden Gummibäumen beschattet, sondern der hängende Callistemon, die Creek-Melaleuca und die Casuarina verliehen ihm den Charakter der Flüsse und Creeks des Moreton Bay Districts. In der Wasserstelle befanden sich Judenfische und Aale im Überfluss; von den Letzteren erhielten wir eine gute Mahlzeit und trockneten noch drei andere, die sich sehr gut aufbewahren ließen … Die Krone der Corypha-Palme schmeckte sowohl in heißer Asche gebacken als auch roh gut. In der Nähe der Sümpfe des Palm Creek bemerkte ich ein Gras, dessen Ähre den größten Samen hatte, den ich je bei einem Gras traf. Auch meine Schwarzen waren über seine merkwürdige Größe erstaunt.
November 18. – … Während des Abends und des ersten Teils der Nacht wurden wir von Sandfliegen und Moskitos sehr belästigt und geplagt. Aber die helle Nacht wurde so kalt, dass diese Hauptfriedensstörer des angenehmen Buschlebens bald erstarrten.
November 20. – … Wir betraten nun eine gebirgige СКАЧАТЬ