Название: Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Автор: Lenelotte Möller
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: marixwissen
isbn: 9783843803809
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Das Nationalkomitee »Freies Deutschland« und BDO
6. Widerstand in den besetzten Staaten
7. Widerstand in Deutschland 1944/45
Der Staatsstreich vom 20. Juli 1944
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Die Rache der Nationalsozialisten
Umgang mit dem Thema »Widerstand« nach 1945
Vorwort
Dieses Buch soll einen Überblick über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus bieten. Im Mittelpunkt stehen Personen und Personengruppen und Selbstzeugnisse von ihnen. Der Schwerpunkt liegt auf den frühen und auf den sonst, etwa in Schulbüchern, knapper behandelten Gegnern Hitlers, während die berühmten Beispiele wie die »Weiße Rose«, über die der Marix Verlag dieses Jahr bereits einen Titel herausgegeben hat, oder der militärische Widerstand und die großen Widerstandskreise um Carl Friedrich Goerdeler und Helmut von Moltke, die in vielen Darstellungen den größten Raum einnehmen, kürzer behandelt werden.
Mein Dank gilt dem Marix Verlag und meinem Lektor Herrn Dietmar Urmes.
Speyer, am 20. Juli 2013 | Lenelotte Möller |
Meiner Mutter in Dankbarkeit
1. Einleitung: Formen von Widerstand
Begriffsbestimmung
Der Begriff des Widerstands gegen den Nationalsozialismus ist nicht leicht zu fassen. Menschen, die die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze der NS-Ideologie nicht einhielten, die sich gegen Hitler, seine Partei oder die Verbrechen des Regimes stellten, taten dies unter sehr verschiedenen Bedingungen, auf unterschiedliche Weise, aus verschiedenen Gründen und mit unterschiedlichen Folgen:
Sie kamen aus höchst unterschiedlichen sozialen Schichten, waren Adlige, Bürger, Bauern oder Arbeiter, Offiziere oder Soldaten, und hatten höchst unterschiedliche Weltanschauungen, waren Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten, Liberale und Demokraten, Katholiken, Protestanten, Juden, Pazifisten und Patrioten und konnten in einer Person auch mehreren der hier bezeichneten Gruppen angehören. Ihre Kritik am Nationalsozialismus bezog sich entweder auf die Partei und ihre Herrschaft als Ganzes, oder sie lehnten einzelne Verbrechen besonders ab wie die Abschaffung von Demokratie und Grundrechten, den Staatsterror, den Antisemitismus, die Tötung Behinderter, die Kriegsvorbereitungen bzw. den Krieg oder nur die katastrophale Kriegsführung, Übergriffversuche auf Institutionen, denen sie angehörten, oder die Rivalität um den Einfluss auf die Bevölkerung und ihre Lebensbereiche im Vordergrund; manche verteidigten ihre Existenz und die ihrer Schicksalsgenossen, andere nur ihre eigenen Interessen, ja manche gerieten sogar durch eine einmalige, vielleicht sogar zufällige Situation in Gegensatz zum nationalsozialistischen Regime und setzten dann erst den ohne ihr bewusstes Wollen begonnenen Widerstand konsequent fort. Danach hing die Frage, ob jemand Widerstand leistete oder sich den Gegebenheiten anpasste, sehr von der Fähigkeit ab, unter den gegebenen Zwängen die eigenen Handlungsmöglichkeiten zu erkennen.1
Zum Teil in Abhängigkeit davon waren auch die Ziele all der Maßnahmen, die sich gegen den Nationalsozialismus richteten, höchst unterschiedlich: Während es den einen darum ging, die eigene Unabhängigkeit und Freiheit oder die einer Institution zu bewahren, ihr eigenes überfallenes oder verratenes, jedenfalls unterdrücktes Volk zu befreien, setzten sich andere für die Rettung mehrerer oder auch nur einzelner Menschen ein, wieder andere für die Beseitigung Hitlers und des Regimes mit oder ohne Überlegungen für eine anschließende Ordnung Deutschlands, manche schließlich setzten um den Preis des eigenen Lebens nationalsozialistischem Zwang und Terror eine Grenze, indem sie ein anderes retteten.
Auch hinsichtlich des Zeitpunktes unterschieden sich die Aktionen gegen die NS-Herrschaft: СКАЧАТЬ