Название: Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western
Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745204001
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»Wieso?«
»Weil Sie es geschafft haben, die Herde mit so wenigen Leuten bis hierher zu bringen.« Cannon hängte die Tasche ans Sattelhorn und saß auf. »Meine Empfehlung an Mister McLean.«
»Wir werden es ausrichten«, versprach Ves Barn gepresst.
Die Herde zog nach Osten.
»Sehen wir uns noch in der Stadt?«, rief Cannon zurück.
»Kaum«, erwiderte Barn.
Sie schauten den Reitern nach.
»Fünfzehntausendsechshundert Bucks.« Dunn kicherte und rieb sich die Hände. »Die müssten uns gehören, Ben, was?« Er schlug dem Cowboy auf die Schulter.
Ben fuhr herum. »Fass mich nicht an!«
»Du möchtest vielleicht gar nicht mit uns reiten, was?«, fragte Barn schleppend.
»Doch. Ich will dabei sein, wenn McLean sein Geld kriegt.«
»Was soll denn das heißen?«
»Dass ich euch nicht traue.«
»Du meinst, wir könnten mit den Bucks verschwinden?« Dunn trat weiter zurück.
»Ja, das meine ich.«
Dunn schaute Barn an. »Sollen wir uns das gefallen lassen?«
Barn blickte auf einige Reiter, die sich noch in der Nähe befanden, ging zu den Pferden, saß auf und ritt nach Süden.
»Darüber reden wir noch!«, drohte Jed Dunn. Dann folgte er Barns Beispiel.
Ben schloss sich den beiden an.
9
Sie ritten durch die Nacht und befanden sich ungefähr zehn Meilen südlich von Collinsville. Ben hielt sich etwas abseits der beiden, aber immer so nahe, dass er jedes Wort verstand, das sie wechselten.
»Der geht mir auf den Geist«, knurrte Dunn. »Man kommt sich wie ein Sträfling unter Bewachung vor.«
Ves Barn grinste nur. Er zügelte sein Pferd bei einer Buschgruppe. »Ich glaube, für diese Nacht reicht es.«
Dunn stieg sofort ab. Die beiden anderen ebenfalls. Ben musste sich nun doch zu ihnen gesellen, damit er sein Pferd mit den anderen zusammenbinden konnte. Sie warfen die Sättel und ihre Decken auf den Boden, bauten sich Lager und legten sich nieder. Ben hielt wieder Abstand.
»Stell dir vor, der ganze Zaster würde uns gehören«, murmelte Dunn. »Was man damit anfangen könnte!«
»Bilde dir nicht ein, ich könnte nicht verstehen, was ihr redet!«, zischte Ben.
Dunn reagierte nicht darauf. »Was würdest du tun, wenn der Querkopf nicht dabei wäre, Ves?«
»Ich würde das Geld vergraben.«
»Was?« Dunn richtete sich wieder auf. »Was würdest du?«
»Du hast richtig gehört. Ich würde es vergraben, dann zurückreiten und behaupten, die Banditen hätten uns noch mal angegriffen.«
»Was denn, drei Überfälle?«
»Nein, zwei natürlich. Beim zweiten Kampf ging der Küchenwagen flöten, Bob wurde erschossen, und die wieder verstärkte Bande trieb das Vieh ab. Wir drei konnten von Glück reden, mit dem Leben davongekommen zu sein.«
»Und weiter?«
»Nichts weiter.«
»Meinst du, der alte Esel auf dem Rancho würde uns glauben?«
»Er würde ziemlich wild werden. Möglicherweise mit der Peitsche nach uns schlagen, wie er es früher mit seinem Sohn getan haben soll. Und ich würde noch nicht mal den Revolver ziehen und ihn abknallen. Ich ließe das über mich ergehen, würde zum Teufel gejagt, und könnte danach nichts anderes tun, als wegzureiten.«
»Hast du das gehört, Ben? Wie findest du die Idee?«
Ben antwortete nicht.
Barn fuhr fort: »Dann könnten wir das Geld ausgraben und damit verschwinden. Kein Mensch würde uns verfolgen.«
»He, Ben, sag’ doch was dazu!«, verlangte Dunn.
»Schweine seid ihr!«
Barn schlug die Decke zurück, stand auf und schob die Sicherheitsschlaufe vom Hammer des Revolvers. »Das nimmst du auf der Stelle zurück!«
»Ich denke nicht daran.«
»Dann steh auf und zieh deinen Revolver. Oder ich schieße dich wie einen räudigen Köter über den Haufen!«
Dunn erhob sich ebenfalls und trat etwas zur Seite. »Du musst jetzt was tun, Amigo. Ich glaube nicht, dass Ves Spaß macht. Am besten, du entschuldigst dich in aller Form.«
Ben war auf den Knien. Sein Gesicht sah weiß aus, und die Augen leuchteten wie Sterne in der Nacht.
»Also, ich warte!« Ves Barn stand breitbeinig etwa sieben Schritte von dem Cowboy entfernt.
»Ihr wolltet von der Stadt weg, weil es dort zu viele Zeugen gegeben hätte!«, stieß Ben hervor.
»Du kannst dich doch entschuldigen, Kleiner!« Dunn grinste breit. »Oder kannst du das nicht?«
»Ich warte immer noch!«, erinnerte Barn schroff. »Aber nicht mehr lange!«
Dunn kicherte und rieb sich die Hände.
Ben stand ganz auf, schwieg aber mit zusammengepressten Lippen.
»Dann zählt Jed bis drei. Damit es ganz fair zugeht!«
Ben schwieg immer noch verbissen. Schweiß trat ihm auf die Stirn.
»Eins ... zwei ... drei ...«, zählte Dunn.
Er hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, da hielt Ves Barn den Colt schon in der Hand und feuerte.
Ben hatte ebenfalls СКАЧАТЬ