Название: Perry Rhodan 16: Die Posbis (Silberband)
Автор: Clark Darlton
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan-Silberband
isbn: 9783845330150
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Eric horchte in den Raum hinein. Es war alles still.
Er vergewisserte sich, indem er die einzelnen Stationen der Reihe nach anrief. Niemand meldete sich. Die Geräte dagegen schienen alle noch in Ordnung zu sein.
Neue Besorgnis erfüllte Eric. Der Aufprall war kräftig genug gewesen, um jemand, der in ungünstigem Winkel von den Beinen gerissen wurde, zu töten. Er musste nachsehen. Er musste vor allen Dingen Doc Johannesson auf die Beine bringen, damit er nach den Verwundeten sah. Und verwundet waren sie wohl mehr oder weniger alle.
An der Wand entlang ging er zum Schott. Er musste wenigstens Johannesson finden und ihn auf die Füße stellen. Was danach kam, war ihm egal. Er fühlte sich nicht einmal mehr dafür verantwortlich, dass die JOANN Bescheid bekam.
Die Gefahr war vorüber. Er war sich dessen bewusst, dass er selbst die endgültige Katastrophe verhindert hatte. Und er meinte, dass Nike Quinto ihm das ruhig zugute halten konnte.
Das Schott fuhr vor ihm zur Seite. Er trat auf den Gang hinaus. Im Innern der Station war es beängstigend ruhig.
Trotzdem hatte Eric das Gefühl, dass irgendwo in der Nähe sich jemand bewegte.
In der Funkstation war Art Cavanaugh gerade dabei, die Augen aufzuschlagen, als Eric Furchtbar ihn fand.
Im Funkraum hatte der Zusammenprall sich stärker ausgewirkt als in der Zentrale. Gerissenes Glassit lag auf dem Boden herum, ein paar Geräteskalen waren dunkel, die Lichtzeiger erloschen. Aber die wichtigsten Instrumente, davon überzeugte Eric sich mit einem Blick, waren noch betriebsbereit.
Ken Lodge und Warren Lee lagen bewusstlos vor dem Telekomaggregat. Kens Stirn war aufgeplatzt und hatte heftig geblutet. An Warren war zunächst keine Verletzung zu erkennen. Er atmete, das war die Hauptsache.
Art Cavanaugh lag etwa in der Mitte des Raumes. Eric fragte sich, wie er dahingekommen war. Denn er war bewusstlos, und das Bewusstsein konnte er schließlich nur bei einem Anprall gegen eine der Wände verloren haben.
Art Cavanaugh wusste ziemlich schnell, wo er war. Er erkannte Eric und fuhr in die Höhe. Die Bewegung schien ihm nicht gut zu bekommen. Er schloss die Augen für ein paar Sekunden und verzog das Gesicht vor Schmerz.
»Langsam, Mann«, ermahnte ihn Eric. »Lassen Sie sich Zeit. Wir haben's jetzt nicht mehr so eilig.«
Art kam auf die Knie.
»Danke«, keuchte er. »Aber ich schaffe es schon.«
Er stand auf. Er schwankte ein wenig, aber er konnte sich ohne fremde Hilfe auf den Beinen halten.
»Wie fühlen Sie sich?«, fragte Eric.
Art brachte ein mattes Lächeln zuwege. »Miserabel, wenn ich ehrlich sein soll. Was ist geschehen?«
Eric erklärte es ihm mit kurzen Worten. Er sagte nur: »Die Triebwerke schafften es gerade noch.« Er erwähnte nicht, wer es fertiggebracht hatte, die Korrektoren in weniger als zwei Minuten auf Höchstleistung zu schalten und ihnen noch auf die Bogenminute genau den richtigen Kurs anzugeben.
»Wie haben jetzt zwei Dinge zu tun«, schloss Eric. »Erstens müssen wir den Arzt finden, damit er nach den Männern sieht, und zweitens muss die JOANN Bescheid bekommen. Übernehmen Sie die JOANN, ich suche nach Johannesson.«
»Selbstverständlich«, antwortete Art und wandte sich um, um den Telekom einzuschalten.
Fatalerweise hatte der Zusammenstoß Doktor Johannesson ziemlich übel mitgespielt. Als Eric Furchtbar ihn in einem der Geschützstände fand, war sein Gesicht so voller Schrammen und Blut, dass Eric ihn nur an seinem Rangabzeichen erkannte.
Er versuchte, ihn zum Bewusstsein zurückzubringen. Aber bevor ihm das gelang, war die Hälfte der Mannschaft von selbst wieder auf die Beine gekommen. Johannesson brauchte eine geraume Weile, bevor er verstand, was eigentlich passiert war. Aber als er es endlich begriffen hatte, machte er sich willig an die Arbeit, obwohl seine eigenen Schmerzen heftiger sein mussten als die der meisten anderen Männer. Die Erschütterung hatte ihn gegen den Strahlschutzverschluss des großen Desintegrators geschleudert, und die aus dem Verschluss herausragenden Strahlungsmessgeräte hatten ihre Spur in seinem Gesicht hinterlassen. Als Johannesson sich in einem Spiegel betrachtete, murmelte er lakonisch: »Muss später operiert werden. Gibt beachtliche Narben.«
Dann ließ er sich seine Instrumente reichen und machte sich an die Arbeit.
Es stellte sich heraus, dass niemand an Bord der BOB-XXI wirklich ernsthaft zu Schaden gekommen war. Ein doppelter Beinbruch war der schlimmste Fall von Verletzung. Die Mannschaft konnte von Glück sagen, dass sie einen Kommandanten hatte, der im Augenblick der höchsten Gefahr so blitzschnell und zielbewusst zu reagieren verstand.
Die JOANN war inzwischen verständigt. Art Cavanaugh berichtete, er hätte Nike Quinto vor Erleichterung seufzen hören.
»Das kann zweierlei heißen«, meinte Eric daraufhin ungerührt. »Entweder wir haben ihn die ganze Zeit über falsch eingeschätzt, oder er hat vor lauter Aufregung den Verstand verloren.«
Eric selbst fühlte sich im Augenblick nicht mehr so miserabel wie in den ersten Minuten. Er kehrte zum Hauptschaltraum zurück und traf dort wieder auf Doc Johannesson, der eben dabei war, Leutnant Hynes' Arm zu behandeln. Ed Hynes saß aufrecht in einem Sessel.
»Schmerzen?«, fragte Eric.
Ed Hynes lachte. »Keine Spur. Der Doc hat mir ein halbes Dutzend Spritzen gegeben, und in einer muss wohl eine kräftige Dosis Alkohol gewesen sein. Ich fühle mich wie nach dem fünften Glas.«
Eric lachte mit. Dann ging er an seinen Platz. Ed Hynes sah ihm hinterdrein und dachte, dass der alte Furchtbar so furchtbar eigentlich gar nicht war.
Eric fokussierte die Ortereinrichtung neu. Im Augenblick war er noch auf sich selbst angewiesen. Die meisten Männer waren auf Anordnung des Arztes dabei, sich auszuruhen und die Wunden zu pflegen. In den Beobachtungsräumen wurde nur ein Notdienst versehen. Eric hatte gezögert, dazu seine Zustimmung zu geben, aber da im Augenblick von Gefahr keine Spur zu erkennen war, hatte er schließlich eingewilligt. Er drehte so lange an den Stellknöpfen, bis er den Bildpunkt des fremden Schiffes wieder ins Blickfeld bekam.
Eric erschrak im ersten Augenblick. Aber dann sah er, wie der hellgrüne Lichtpunkt auf seinem Schirm hin und her hüpfte, und begriff, dass er von dem Objekt dort draußen keine Gefahr mehr zu fürchten brauchte. Das fremde Schiff war mittlerweile vollständig aus der Kontrolle geraten. Die Antigravgeneratoren feuerten willkürlich nach allen Richtungen. Nur die Endgeschwindigkeit, die es nach dem Beinahezusammenprall gehabt hatte, gab dem sinnlosen Umherhüpfen eine gewisse Vorzugsrichtung – nämlich von der BOB-XXI fort. Bei dem Beinahezusammenprall schien das Schiff beträchtlich an Fahrt verloren zu haben, sonst wäre es jetzt schon weiter entfernt gewesen.
Wie mochten die Wesen aussehen, die an Bord des Schiffes gelebt hatten? Wo waren sie hergekommen?
Warum waren sie gekommen?
Und mit wem hatten sie sich dort draußen herumgeschlagen?
In Gedanken verloren starrte Eric vor sich hin. Er sah die Knöpfe und Hebel an seinem Schaltpult nicht in Wirklichkeit. Aber er zuckte zusammen, als ihm bewusst wurde, dass sich da eben etwas bewegt hatte.
Er СКАЧАТЬ