Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 46

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ gibt es nicht viel ...« Tolden berichtete von seiner Festnahme und dass der Gleiter, in dem er sich befand, wegen eines Triebwerkschadens notlanden musste. »Ich konnte meine Wachen überwältigen, ihnen die Waffen abnehmen und fliehen. Hier ...«, er warf Aksuum einen Strahler zu. »Dass sie mich nicht mehr gefunden haben, siehst du.«

      Aksuum nickte bedächtig. Irgend etwas, das spürte er intuitiv, stimmte nicht, obwohl alles logisch klang. Er dachte an den ersten Gleiter, der abgestürzt war. Sollte es wirklich eine derartige Häufung von Zufällen geben?

      Besonders ausgeprägte Mutantenfähigkeiten wären eine Erklärung gewesen. Aber glaubte Tolden wirklich, dass er, falls er zu den Verbannten gehörte, auf Dauer unerkannt bleiben würde? Er war zumindest verwirrt, schien sich in einem Zustand zu befinden, in dem Kurzschlusshandlungen nicht auszuschließen waren. Aksuum hätte einiges klarstellen können, hätte nur zu sagen brauchen, dass er Mutanten gegenüber keine Vorurteile hegte, aber er war überzeugt davon, dass Tolden ihm nicht glauben würde. Das Misstrauen, das Mutanten und »Normale« gegeneinander hegten, saß längst zu tief, als dass ein paar freundliche Worte genügt hätten, alle Ressentiments vergessen zu lassen. Selbst gutgemeinte Vorschläge wurden oft als Provokation empfunden.

      Für Aksuum stand fest, dass er sich von der Wahrheit überzeugen musste.

      In der kommenden Nacht lag er lange wach und lauschte Toldens gleichmäßigen Atemzügen: Irgendwann, obwohl er sich dabei vorkam, als würde er Tolden in den Rücken fallen, erhob er sich leise und öffnete dessen Rucksack. Nur das Tagebuch nahm er heraus und verließ damit die Höhle, die sie als Schlafplatz hergerichtet hatten, um den Gefährten nicht durch das Licht der Taschenlampe aufzuschrecken.

      Was er las, war im Grunde eine Bestätigung seiner Vermutungen.

      Vorsichtig schob er die zusammengehefteten Blätter an ihren Platz zurück, als Tolden sich plötzlich herumwälzte und sein Handgelenk umklammerte.

      »Was hast du gelesen?«

      »Genug, um dich nun besser zu kennen als zuvor.«

      Schlaftrunken richtete Tolden sich auf. »Soll ich gleich verschwinden, oder hat das wenigstens bis zum Morgen Zeit?«

      »Du kannst bleiben, solange du willst.«

      »Schöne Worte«, spottete Tolden. »Noch dazu von einem, der dem Obersten Rat angehört. Ich hätte wissen sollen, dass ich dir nicht trauen darf. Was wirst du unternehmen?«

      »Nichts. Wenn du willst, kannst du mich nach Aklard begleiten.«

      Tolden begann zu lachen. Es klang nicht echt. »Spare dir deinen Zynismus«, stieß er hervor.

      *

      Siebte Woche

      Ich kann es immer noch nicht glauben, aber Aksuum scheint es tatsächlich ehrlich zu meinen. Er wirft alles über den Haufen, was ich je über uns Daila gelernt habe. Sollte wirklich eine neue Zeit angebrochen sein? Ich werde abwarten müssen. Zum Glück weiß Aksuum nicht, dass ich auch die Teleportation beherrsche. Zumindest diese Fähigkeit konnte ich vor ihm geheim halten.

      Die Rettungskapsel haben wir unversehrt vorgefunden. Für Aksuum ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Ligriden noch längst nicht aufgegeben haben. Wahrscheinlich lauern sie irgendwo im Tirspun-System darauf, dass ein dailanisches Schiff auftaucht, um ihn abzuholen. Trotzdem bin ich zuversichtlich.

      Zehn Tage später

      Auch wenn meine präkognitive Gabe durch die neuen Fähigkeiten überlagert wurde, muss mir doch ein Teil davon erhalten geblieben sein. Ich hätte schwören können, dass ich Recht behalte, und heute morgen fing Aksuum erstmals verschlüsselte Symbolgruppen auf, die die Annäherung eines dailanischen Schiffes vermuten lassen.

      So froh ich bin, Tirspun endlich den Rücken kehren zu können, so sehr fürchte ich mich vor dem Augenblick, in dem ich meinen Fuß auf den Boden von Aklard setzen werde. Mir wäre wohler, hätte ich Aksuum nicht als Mitwisser. Ausgerechnet ein Mitglied des Obersten Rates. Kann ich ihm wirklich vertrauen? Ich weiß es noch immer nicht. Und wie weit geht seine Macht tatsächlich?

      Aksuum hat versprochen, ein gutes Wort für mich einzulegen. Das ist ein dehnbarer Begriff. Ich glaube, ich sollte das Meine dazutun. Obwohl er meine ganze Habe darstellt, werde ich den Glücksstein wegwerfen. Mit ihm kamen die neuen Kräfte, mit ihm werde ich sie wohl auch wieder loswerden. Dann habe ich auf jeden Fall wesentlich bessere Chancen, als normaler Daila durchzukommen, als in meinem jetzigen Zustand.

      Eigentlich bleibt mir nichts anderes zu tun, als darauf zu warten, dass ein Raumschiff landet. Meine Erregung wird von Minute zu Minute größer. Ist es Einbildung, oder spüre ich wirklich, dass Angehörige unseres Volkes sich bereits im Orbit um Tirspun befinden?

      *

      Sie waren überraschend da. Die drei tropfenförmigen Gebilde kamen scheinbar aus der Mittagssonne, und erst als sie auffächerten und mit heulenden Triebwerken über die Ausläufer des Gebirges hinwegjagten, wurden sie für Aksuum und Tolden sichtbar. Das war der Moment, in dem der Oberste Rat eine Zusatzschaltung an seinem Funkgerät aktivierte und damit einen regelmäßigen Peilimpuls auslöste.

      Zwei der Beiboote gingen in der Nähe der verlassenen Rettungskapsel nieder, das dritte kehrte in einer engen Schleife zurück.

      »Wir empfangen das Signal«, tönte es aus dem Lautsprecher. »Erbitten Identifizierung.«

      Aksuum nannte einen Kode, wie er nur von Regierungsmitgliedern benutzt wurde. Minuten später schwebte das knapp fünfzehn Meter messende Beiboot an der Höhle vorbei und landete, nur von seinen Antigravfeldern getragen, am Fuß des Geröllfelds.

      Seltsam. Jetzt, da es soweit war, verspürte Aksuum keine Erleichterung. Verstohlen musterte er Tolden, der nicht gerade vor Freude überschäumte.

      »Du hältst dein Wort?«

      »Verlass dich drauf. Ich vergesse nicht, wer mich vor den Ligriden bewahrt hat.«

      »Dann ist es gut«, nickte Tolden. Sobald er sich unbeobachtet glaubte, nestelte er an der Kette um seinen Hals, und endlich ließ er sie in einer Tasche seines Overalls verschwinden.

      Täuschte Aksuum sich, oder wirkte Tolden tatsächlich gelöster? Als hätte er etwas hinter sich gebracht, wozu es größter Überwindung bedurfte.

      Zwei Bewaffnete salutierten, als sie das Beiboot erreichten. Aksuum winkte unwillig ab. »Lasst den Unsinn. Welches Schiff steht über Tirspun?«

      »Die USCHRIIN, Oberster Rat.«

      »Ortungen?«

      »Keine.«

      Aksuum zog die Stirn in Falten. »Dann sollten wir so schnell wie möglich verschwinden. Es ist zwar geraume Zeit her, dass wir Besuch von den Ligriden hatten, doch ich traue ihnen nicht über den Weg.«

      »Wir sind über die Bewegungen des Neuen Konzils in diesem Sektor informiert, Oberster Rat. Andernfalls wären wir schon eher gelandet.«

      Tolden, der eben noch die Hände in den Taschen vergraben hatte, verschränkte nun die Arme vor der Brust. Sein starrer Blick stand ganz im Gegensatz zu dem fast schon spöttisch zu nennenden Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte.

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