Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ nach zu schließen, hatte lockeres Geröll nachgegeben.

      Das Knistern und Knacken, das die stählerne Zelle durchdrang, wurde zunehmend lauter. Schließlich geriet das Gefährt abermals in Bewegung. Sich überschlagend, polterte es einen Abhang hinunter.

      *

      Die Rettungskapsel war endgültig zum Stillstand gekommen. Von seiner Umgebung wusste Aksuum überhaupt nichts, da der Bildschirm ausgefallen war.

      Mühsam löste er die Gurte, wälzte sich auf den Bauch und schob sich nach vorne in die Spitze der Kapsel – jeden Moment gegenwärtig, erneut inmitten einer Gerölllawine abzurutschen. Aber dann öffnete sich der Ausstieg. Dumpfe, modrige Luft schlug dem Daila entgegen.

      Er war auf der Nachtseite des Planeten niedergegangen. Allerdings kündete die fahle Dämmerung über dem Horizont bereits den nahen Morgen an. Aksuums erster besorgter Blick galt dem Sternenhimmel. Kein Raumschiff zeigte sich.

      Geriag und die anderen waren tot, die kleine Flotte von den Ligriden vernichtet, alle Hoffnungen vorerst vergeblich ... Er ließ sich auf einem kantigen Felsblock niedersinken und vergrub das Gesicht in den Handflächen. Vielleicht war es einem der Schiffe gelungen, einen Notruf abzusetzen. Dann würden über kurz oder lang weitere Einheiten der Daila in diesem Gebiet erscheinen. Sofern ihnen nicht die Ligriden zuvorkamen.

      Aksuum sah sich um. Er hatte Glück im Unglück gehabt. Die Rettungskapsel war am Rand eines Hochplateaus niedergegangen, von dem aus ein relativ flacher, geröllbedeckter Hang bis ins Tal führte. Etwa hundert Meter Höhenunterschied waren es. Auf den anderen Seiten fiel der Fels hingegen nahezu senkrecht ab.

      Es erschien wenig sinnvoll, in der Nähe der Kapsel zu verharren. Falls die Ligriden nach Überlebenden suchten, würden sie das kleine Raumfahrzeug sehr schnell entdecken. Aksuum nahm deshalb die vorhandene Ausrüstung an sich: Kompass, Funkgerät, eine kleine, aber weitreichende Taschenlampe, dazu Nahrungskonzentrate für gut zwei Wochen und einen wasserabweisenden, gegen Kälte isolierenden Umhang. Außer einem Allzweckmesser gab es keine Waffe in der Kapsel.

      Tiefer ins Gebirge hinein wollte er nicht, und wenn er sich von den Bergen entfernte, brachte er sich selbst um die besten Verstecke, falls wirklich die Ligriden über kurz oder lang über Tirspun erschienen. Also blieb er in dem Tal, in dem mannshohe Felsblöcke ihm immer wieder die Sicht versperrten.

      Aksuum hatte sich noch nicht weit von der Kapsel entfernt, als er Geräusche vernahm. Irgendwo schräg vor ihm kullerte Geröll einen Hang hinab. Für Sekundenbruchteile zeichnete sich ein fahler Schatten vor dem heller werdenden Hintergrund ab. Zu flüchtig allerdings, als dass mehr zu erkennen gewesen wäre.

      Aksuum huschte in die Deckung eines Felsens und lauschte. Ein leises, verhaltenes Knirschen drang an sein Ohr. Jemand – oder etwas – schlich näher.

      Der Oberste Rat ließ das Messer aufschnappen. Immerhin war er nicht gänzlich wehrlos. Bemüht, möglichst lautlos aufzutreten, schob er sich weiter. Eigentlich konnte er es nur mit einem Ligriden zu tun haben. Aksuum verwünschte die Tatsache, dass er keine Strahlenwaffe bei sich trug.

      Er hatte das Ende des Felsens erreicht; der nächste Block ragte erst gut fünf Meter entfernt auf. Aksuum zögerte. Der Gedanke, dass ein Gegner auf der Lauer lag und womöglich auf ihn anlegte, sobald er sich zeigte, behagte ihm herzlich wenig. Aber plötzlich huschte ein Grinsen über sein Gesicht. Der Fels, hinter dem er sich noch verbarg, war rau und ausgewittert. Hinaufzuklettern durfte eigentlich nicht so schwer sein. Von oben würde sich ihm ein besserer Überblick bieten.

      Aksuum fand rasch einen Halt. Vorsichtig, Stück für Stück, zog er sich höher ... und erstarrte förmlich, als er die Stimme vernahm.

      »Wer immer du bist, komm wieder herunter. Und keine dumme Bewegung.«

      Der Fremde bediente sich der dailanischen Sprache, wenngleich mit einem eigenartigen Akzent.

      Aksuum bezweifelte nicht, dass eine entsicherte Waffe auf ihn gerichtet war. Ihm blieb keine andere Wahl, als dem Befehl Folge zu leisten. Kaum berührten seine Füße wieder den Boden, da verspürte er einen spitzen Gegenstand im Rücken. Der andere tastete ihn nach versteckten Waffen ab.

      »Gut, du kannst dich umdrehen. Aber langsam ...«

      Sie starrten einander an. Keiner hatte erwartet, ausgerechnet hier auf einen Angehörigen seines Volkes zu stoßen.

      »Existiert auf Tirspun eine Kolonie Verbannter?«, entfuhr es Aksuum ungläubig.

      Tirspun!, durchzuckte es Tolden. Was er bereits geahnt hatte, wurde schlagartig zur Gewissheit. Kein anderer als Chrrtl konnte diese Welt für ihn ausgesucht haben.

      »Wer bist du?«, sagte er, anstatt auf die ihm gestellte Frage zu antworten.

      Aksuum gab sich als Mitglied des Obersten Rates von Aklard zu erkennen. »Ich weiß immer noch nicht, wie viele Verbannte auf Tirspun leben«, fügte er hinzu.

      »Keine«, winkte Tolden ab. »Ich befand mich auf dem Heimflug, als die Mannschaft des Frachters, auf dem ich angeheuert hatte, meuterte. Als einziger wurde ich auf dieser Welt ausgesetzt. Aber du«, er bedachte Aksuum mit einem forschenden Blick, »hast eine Raumschlacht hinter dir. Ich sah die Glutwolken explodierender Raumschiffe und Stunden später einen winzigen Stern vom Himmel fallen.«

      Und Aksuum berichtete ...

      *

      Sechzehnter Tag

      Aksuum schläft, also kann ich die Zeit für einige kurze Notizen nutzen. Ob mir der Zufall mit ihm einen Trumpf in die Hände gespielt hat, wird sich erst noch herausstellen. Auf jeden Fall habe ich seit gestern keine Ruhe mehr. Wir warten beide darauf, dass Schiffe der Ligriden über Tirspun erscheinen. Was dann geschieht, dürfte unangenehm werden. Vielleicht wäre es doch besser, die Höhle zu verlassen und tiefer in die Berge vorzudringen.

      Man wird von Aklard aus eine Suchexpedition auf die Beine stellen, dessen bin ich mir sicher. Der Oberste Rat will zumindest Gewissheit über Aksuums Schicksal haben. Wenn sie uns finden, werde ich endlich die Heimat wiedersehen. Das heißt, ich muss verhindern, dass Aksuum die Wahrheit über meine Herkunft erfährt; er darf nie herausfinden, dass ich von Mutanten abstamme, geschweige denn, dass ich selbst über Psi-Fähigkeiten verfüge.

      Wenn nur dieser verfluchte Glücksstein endlich seine normale Funktion wieder aufnähme. Aber noch immer erscheint es mir, als würde er von irgendwoher Energien auffangen und an mich weiterleiten. Ich sollte die nächstbeste Gelegenheit nutzen und den Stein fortwerfen. Dann dürfte ich zwar meine neuen Fähigkeiten verlieren, aber die früheren mit Sicherheit für immer behalten. Und damit kann ich zugleich jede Hoffnung begraben, auf Aklard akzeptiert zu werden. Ein Teufelskreis ...

      *

      Tage vergingen, ohne dass sich Dinge von Bedeutung ereigneten. Die Ligriden schienen sich nach der Vernichtung der dailanischen Flotte zurückgezogen zu haben.

      Mehrmals kam eine Herde der hüpfenden Tiere, die Tolden als Schlammspringer bezeichnete, der Höhle nahe. Einige Steinwürfe vertrieben sie jedoch stets wieder.

      Völlig unerwartet sprach Aksuums Funkgerät an. Er hatte den Empfang ständig eingeschaltet gelassen, um die Annäherung eines Raumschiffs möglichst frühzeitig zu bemerken. Aus dem Lautsprecher drang nun erstmals ein Wust schriller, von Störungen überlagerten Laute, die im krassen Gegensatz zum bisherigen Rauschen der Statik standen.

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