Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Автор: Hans Kneifel
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Atlan classics Paket
isbn: 9783845347400
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Blanker Unsinn!, sagte mein Logiksektor kategorisch. Richte dich zur Abwechslung jetzt einmal nur nach ganz normalen Kriterien und benutze anstatt deines Intellekts deine Nase!
Das war schon wieder eine Rüge, und sie behagte mir gar nicht, doch ich richtete mich trotzdem danach. Ich sog prüfend die Luft ein und wusste dann, dass mein »Mentor« wieder einmal Recht hatte ...
Projektionen jeder Art, und mochten sie auch noch so echt auf den Betrachter wirken, konnten immer nur die Augen täuschen. Die anderen Sinne wurden dadurch nicht betroffen, und deshalb hatte ich mir auch vorgenommen, Körperkontakt zu den Wesen aufzunehmen, denen ich hier begegnen würde.
Das war jedoch nicht so einfach wie gedacht, ich befand mich eben nicht unter Menschen! Jedem beliebigen Terraner hätte ich nun zur Begrüßung die Hand schütteln können, diese Sitte hatte sich über die Jahrtausende hinweg gehalten. Die Daila kannten sie aber natürlich nicht – der Umweg über meine Nase erfüllte allerdings nun denselben Zweck.
Ich »schmeckte« den unverkennbaren Geruch von Körperschweiß, bedingt durch das Fehlen von Deoseife oder Spray. Der Alte und seine Begleiter waren so echt und lebendig wie ich – eine psionische Projektion schwitzte mit Sicherheit nicht!
Darauf hätte ich aber auch ohne Nachhilfe durch mein zweites Ich kommen können; offenbar war ich nach meinem Blackout wohl noch nicht wieder so gut in Form, wie ich glaubte. Doch das war jetzt schon nebensächlich, und niemand von den Daila hatte mein kurzes Zögern bemerkt.
*
»Ihr werdet euch vermutlich fragen, was ich hier will«, redete ich nun weiter. »Ich komme von Aklard, eurer Heimatwelt, auf der Suche nach Helfern gegen die Hyptons, die hier in Manam-Turu ein Neues Konzil errichten wollen ...«
»Von Aklard?«, fiel mir einer der anderen Männer ins Wort, und seine Augen leuchteten auf. »Entschuldige, dass ich dich einfach unterbrochen habe, uns interessiert natürlich alles, was mit dem Planeten zusammenhängt, und wir haben lange nichts davon erfahren. Wie steht es dort jetzt?«
Ich gab den Leuten einen kurzen Bericht, der sie mit sichtlicher Erleichterung erfüllte. Dann kam ich wieder auf mein Thema zurück.
»Ich war schon einmal in eurem System, geriet damals aber in die große Fluchtbewegung aller Fremden hinein. Das veranlasste mich und meine Begleiter, wieder umzukehren und uns einem anderen Ziel zuzuwenden. Doch nun gibt es außer den Hyptons und ihren Helfern noch eine zweite, vermutlich noch größere Gefahr. Habt ihr jemals etwas von einer Wesenheit namens EVOLO gehört?«
Verlago schüttelte den Kopf und verneinte. »Hat sie es ebenfalls auf Aklard abgesehen?«, erkundigte er sich.
»EVOLO war schuld daran, dass eure Glückssteine so plötzlich ihre Wirkung verloren!«, eröffnete ich ihm. »Ihr konntet das natürlich nicht wissen, aber jenes Gebilde war zu dieser Zeit hier auf Cirgro.
Es ist gierig auf jede Art von psionischer Energie, und die eure hatten damals bereits die Steine in sich aufgesogen. Das war euer Glück, denn sonst hätte es sie euch geraubt, und die Folgen wären wahrscheinlich verhängnisvoll gewesen.«
»Für mich nicht«, erklärte der Alte, »ich gehörte schon immer zu den wenigen ›Normalen‹. EVOLO ist also hier gewesen – und wo hält er sich nun auf?«
»Wenn ich das nur wüsste!«, seufzte ich. »Er hält sich irgendwo verborgen, sammelt aber zweifellos ständig neue Kräfte, und es besteht die Gefahr, dass er sich mit den Hyptons verbündet. Auf jeden Fall wollte ich nun wissen, was aus euch hier auf Cirgro geworden ist. Es gab zwar einige Schwierigkeiten, aber danach gelangte ich doch auf den Hafen von Raybon.«
Ich verkürzte alles mit voller Absicht, denn für eine ins Detail gehende Schilderung fehlte mir die Zeit. Der alte Daila wusste das aber nicht, und so bemerkte er:
»Dies war der Hauptlandeplatz für die fremden Händler, man hat ihn eigens für sie außerhalb der Stadt errichtet. Als sie dann geflohen waren, hatten habgierige Elemente nichts Eiligeres zu tun, als ...«
»Ich habe es deutlich gesehen«, stoppte ich seinen Redefluss. »Doch auch Raybon selbst lag größtenteils in Trümmern, ebenso wie wohl alle übrigen Städte jetzt, und war zudem verlassen. Es gelang mir jedoch, einen Mann zu finden, der zurückgeblieben war, und von ihm erfuhr ich dann alles über das große Chaos. Jetzt weiß ich, dass die Krelquotten viel dazu beigetragen haben, es noch zu vergrößern. Doch nicht nur das, sie haben auch noch euer ganzes Volk in ferne und wilde Gegenden verschleppt!«
»Und gerade dafür sind wir ihnen dankbar!«, sagte nun eine der jungen Frauen ruhig. »Sicher, sie haben uns entführt, aber in den Trümmern der Städte hätten wir ohnehin nicht mehr leben können. Ihr Eingreifen befreite uns zugleich auch noch von den Kräften, die wir nicht mehr beherrschen konnten. Wir haben sie nun fast ganz verloren, doch wir trauern ihnen keineswegs nach. Hier fehlt uns aller frühere Komfort, und wir müssen schwere Arbeit tun, die wir nicht gewohnt sind. Falls nötig, bekommen wir jedoch Hilfe durch die Krelquotten, sie haben immer in der freien Natur gelebt.«
Ich war aufs höchste verblüfft, denn mit einer solchen Auskunft hatte ich nicht im entferntesten gerechnet.
Während meines langen Lebens hatte ich oft genug unter ähnlich primitiven Verhältnissen gelebt, vor allem bei den sporadischen Aufenthalten unter den Völkern der terranischen Frühzeit. Damals war ich auf Kamelen durch die Wüsten geritten und hatte zusammen mit Nomaden in kärglichen Zelten gehaust. Ich war an Bord von Schiffen gesegelt, die kaum mehr als bessere Nussschalen gewesen waren, in den heftigsten Stürmen durch die brüllenden Wogen einer aufgewühlten See. Dutzende von schweren Kämpfen hatte ich an der Seite von Männern durchgestanden, deren Namen als die von Großen der terranischen Historie bekannt geworden waren, und noch vieles andere mehr.
Doch darauf war ich in vieler Hinsicht vorbereitet gewesen, dank der unerbittlichen Schulung durch meinen alten Pflegevater Fartuloon. Unzählige Abenteuer während meiner vielen und langen Kämpfe gegen die Maahks waren gefolgt, daneben auch solche beim langen Ringen um die Herrschaft über das alte Arkon. Sogar im Mikrokosmos war ich gewesen ...
Genug davon!, sagte mein Extrasinn scharf. Verliere dich jetzt nicht unnütz in alten Erinnerungen, denke an die Gegenwart. Zum einen musst du das Schicksal von Chipol und Mrothyr zu klären versuchen, und zum anderen warten in der STERNSCHNUPPE die beiden weißen Bären auf deine Rückkehr.
Eine berechtigte Warnung, denn mein fotografisches Gedächtnis drohte wieder einmal die Oberhand über mich zu gewinnen.
Ich blinzelte kurz, dann war ich wieder voll da, und zugleich sagte Verlago: »Barbya hat Recht, Atlan! Du kannst das vielleicht nicht verstehen, aber wir sind trotz allem mit dem zufrieden, was wir jetzt hier haben. Die Krelquotten haben uns rechtzeitig mit Saatgut und einfachem Werkzeug zur Bodenbearbeitung versorgt, der Boden hier ist fruchtbar und ernährt uns gut. Wir bekommen auch Fleisch, einige Männer stellen laufend Fallen, in denen sich essbare Tiere fangen. Wasser bekommen wir aus Quellen in der Umgebung, und was brauchen wir mehr?«
Ich war versucht, verständnislos den Kopf zu schütteln, doch ich beherrschte mich und zeigte ein neutrales Gesicht. Ich hätte nun eine lange Liste von all jenen Dingen aufzählen können, die diese Leute jetzt entbehren mussten, aber ihren Reden nach hatte СКАЧАТЬ