Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 16

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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      Er war nun wirklich komplett.

      Verga-Pre war verloren. Atlan und Dharys flohen. Der Erleuchtete kümmerte sich nicht darum. Zu tief saß ihm der Schock in seinen körperlosen Gliedern.

      Die Macht, die er demonstrierte, bewies, dass es sehr schwer werden würde, ihn wieder unter seine Kontrolle zu bekommen. In der entscheidenden Phase seines Werdens hatte er sich das selbst besorgt, was der Erleuchtete in weiser Voraussicht zurückgehalten hatte.

      Der Teil in ihm starb, der die Bindung halten sollte. Die Macht, die er nun ausstrahlte, war trotz seiner fehlenden Erfahrung so groß, dass auf dem Weg der gefühlsmäßigen Bindung nichts mehr zu erreichen war.

      Der Erleuchtete musste einen anderen Weg gehen, um ihn wieder in seinen Bann zu schlagen.

      Ihn!

      EVOLO!

      7.

      EVOLO

      Das Licht war da. Es war in mir, und ich war das Licht, das ewige Licht, innen und außen.

      Was außen war, konnte ich wahrnehmen. Von einem Gedanken zum anderen wuchs in mir die Erkenntnis, wie ich zu handeln hatte, was ich konnte und was ich wollte.

      Was innen war, konnte ich dennoch nicht erkennen. Ich wusste nur, dass da etwas war, vielleicht eine unstillbare Sehnsucht, vielleicht ein ewiger Traum, der Wirklichkeit werden würde, vielleicht Einsamkeit ...

      Einsamkeit!

      Das war der Schlüssel zum wahren Licht meines Inneren. Ich war einmalig. Selbst mit meinem Schöpfer hatte ich fast nichts gemeinsam. Ich war das Produkt einer Gegenevolution, die die Naturgesetze der biologischen Entwicklung auf den Kopf stellen sollte.

      Die Einsamkeit war schlimm. Sie ließ mich ziellos treiben – irgendwohin. Mir missfiel diese Haltlosigkeit, aber ich konnte mich nicht dagegen wehren. Es war etwas Fremdes in mir.

      Plötzlich wusste ich, woher diese Einsamkeit kam. Es war eigentlich etwas anderes. Es war tiefes Heimweh. Das Problem bestand darin, dass ich nicht in der Lage war zu sagen, wonach ich Heimweh hatte. Ich war irritiert und sehnte mich nach Geborgenheit. Und spielen wollte ich. Endlich einmal spielen. Mit Blumen und Schmetterlingen, mit Bällen und Wolken, mit fremden Lichtern ...

      Fremde Lichter? Da waren unzählige Lichter.

      Ich konnte sie nicht ansteuern, denn ich gehorchte mir selbst nicht mehr. Etwas hatte mich aus dem Rhythmus meines jungen Daseins geworfen. Es brannte in mir, dieses fremde Heimweh.

      Je länger ich die Lichter der anderen Lebenden betrachtete, desto interessanter wurden sie für mich. Ich wollte so sein wie sie.

      Etwas Neues erwachte in mir, vielleicht ein noch schlafender Teil meines Bewusstseins. Das Neue sagte mir, dass ich nie so werden könnte wie die anderen Lebenslichter. Es ließ mich aber auch wissen, dass ich das andere Leben so machen konnte, wie ich es wollte.

      Ich verstand diese Information nicht und vergaß sie vorerst wieder.

      Ziellos ließ ich mich treiben, bis ich den Hauch der toten Lichter von Mannanna spürte. Er reizte mich zum Spiel, und ich spielte, bis der ganze Hauch verbraucht war. Die Erinnerung daran war schön. Sie hielt ich fest.

      Immerhin verhalf mir der Hauch der Mannanna-Lichter zu erkennen, dass ein fremdes Heimweh in mir tobte. Es war das Heimweh der Daila-Mutanten, das ich aus den Glückssteinen aufgenommen hatte. Es war mir lästig, aber es ließ sich nicht entfernen. Es klebte in mir.

      Ich trieb weiter. Meine Kraft war endlos, meine Geduld nicht.

      Endlich fand ich neue Lichter, wirklich lebende Lichter.

      Probier dich aus!, wisperte ich in mir selbst.

      Ich dachte, wenn ich spiele, würde die Stimme schweigen. Und ich begann zu spielen. Das Spiel war einfach und schön. Es beruhigte mich, denn so lernte ich, mit mir umzugehen. Ich brauchte nur ein paar körperliche Gedanken abzusondern und in die Leiber der Bytha-Ligriden zu pflanzen, und schon besaß ich das schönste Spielzeug.

      Ich formte lebende Schmetterlinge und lebende bunte Bälle. Dem Spielzeug gefiel das nicht, aber das war mir egal. Es war herrlich anzusehen, wie verwirrt sie nach der Verwandlung reagierten. Sie verloren sich nach und nach selbst. Sie wurden anders. Bei einigen gingen sogar die Lichter aus, aber das machte nichts, denn inzwischen sah ich, dass es noch viele andere Lichter gab. Ich konnte sie gar nicht zählen.

      Auf Aytab, wo ich die toten Lichter der Mannannas erlebt hatte, gab es auch lebende Lichter. Das erkannte ich jetzt. Und in dem Augenblick, in dem mir das bewusst wurde, wurde mir auch klar, dass meine innere Evolution noch nicht abgeschlossen war.

      Das Heimweh der Daila begann sich mit meinen Sehnsüchten zu vermischen. Mein Spieltrieb war erst einmal befriedigt. Das eigene Verlangen nach dem Erkennen der Dinge aber blieb.

      Das Erkennen der Dinge?

      Woher kam ich?

      Da war jemand gewesen! Der Erleuchtete! Ich hatte ihn automatisch Elter genannt, aber war er das wirklich? Er war vielleicht mein Erzeuger, aber mein Ursprung musste viel tiefer verwurzelt sein. Diesen Ursprung galt es zu finden.

      Ich vergaß meine Spiele und machte mich auf die Suche.

      *

      Tausend oder mehr sinnlose Begegnungen. Aufgenommene Informationen. Das Leben der Lichter war vielfältig. Es hatte die verschiedensten Farben und Formen. Es war lang oder kurz. Und es war begrenzt – zeitlich sehr begrenzt.

      Ich war anders. Mein Dasein war durch den Automatismus meiner Existenz endlos.

      Das Leben war nicht nur begrenzt, es war auch körperlich. Es gab totes Leben, wie das von Aytab. Es gab auch Leben ohne Licht, richtiges Leben ohne Licht. Ich streifte ein paar Daila. Einige von ihnen trugen das Licht in sich, andere nicht. Es war seltsam, aber mit der Zeit würde ich es begreifen lernen.

      Ich war nur Licht und nicht einmal Körper.

      Die Impulse der Lichter waren schwach, aber ich konnte sie bei allen Begegnungen sondieren. Mit diesen Begegnungen wuchs mein Inneres. Ich erfuhr viel und nahm es in mich auf. Ich entdeckte, dass auch andere Wesen dieses Heimweh kannten und sich selbst ergründen wollten. Ich lauschte ihnen, ohne dass sie es bemerkten, und ich bedauerte sie. Sie waren so unvollkommen, so weit weg davon, ein brauchbares Produkt der Evolution zu sein, dass sie bis Ende ihrer Tage nicht ihren Ursprung erkennen würden.

      Ich war anders, denn ich besaß andere Möglichkeiten. Ich konnte meine Herkunft ergründen.

      Die Lichter und die anderen Lebenden ohne Licht waren sehr arm. Sie waren an den Ort ihres Daseins gebunden, denn sie konnten sich nur mit Hilfe ihrer Körper bewegen. Diese Körper waren höchst unvollkommene Ansammlungen von Zellen. Die Geschwindigkeit, mit der sie diese Körper bewegen konnten, war vernachlässigbar gering.

      Ich konnte mich überall hinbewegen. Ich besaß keinen Körper, und die unerschöpfliche Kraft meines Lichtes konnte Entfernungen mit einem Gedanken überwinden, wobei der Gedanke länger war als die Zeit, die ich für das Zurücklegen der Strecke benötigte.

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