Mörder sind nicht zimperlich: 10 Krimis. Walter G. Pfaus
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Название: Mörder sind nicht zimperlich: 10 Krimis

Автор: Walter G. Pfaus

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745214024

isbn:

СКАЧАТЬ Cyberkriminelle. Oder politische Aktivisten-Trolle, deren Interessen sich zufällig immer mit denen des Kreml decken.”

      “Schon klar.”

      “Wenn du auffliegst, kann dir niemand helfen, mein Freund.”

      “Ist mir klar, Victor.”

      “Na hoffentlich.”

      “Victor?”

      “Ich denke, wir haben alles besprochen.”

      “Wieso hilfst du mir wirklichlich?”

      “Wegen des Gefallens.”

      “Ach, Quatsch!”

      “Ich kann immer mal jemanden gebrauchen, der jemanden für mich umlegt. Und darin bist du gut. Du warst doch schließlich bei der Fremdenlegion.”

      “War ich.”

      “Na, siehst du!”

      “Ich wüsste gerne die wahre Antwort auf meine Frage, Victor.”

      “Seit wann interessiert dich die Wahrheit?”

      “Na, komm schon!”

      “Okay, dann sage ich die Wahrheit.”

      “Ich höre.”

      “Es ist einfach so, dass ich noch ein paar Rechnungen offen habe.”

      “Und wenn du mir hilfst, hilft dir das, diese Rechnungen zu begleichen?”

      “Sicher.”

      “Ich glaube, mehr muss ich nicht wissen, oder?”

      “Nein, besser du weißt nicht mehr.”

      *

      Ich war also zwei Tage später in Moskau. Ich mietete mir eine Unterkunft und versuchte mich insgesamt so unauffällig wie möglich zu verhalten. Aber darin bin ich gut. Bei verschiedenen Jobs, die ich in den letzten Jahren so erledigt habe, hat mir das mehr als einmal das Leben gerettet. Tarnung ist alles. Das lernte ich schon in der Legion.

      Ich bin sprachbegabt. Das ist immer schon ein Vorteil gewesen. Ich spreche Französisch wie ein Franzose und noch ein Dutzend anderer Sprachen. Mein Russisch ist nicht so gut, dass ich als Einheimischer durchgehe, wenn ich mich auf eine längere Unterhaltung einlasse. Aber das muss man dann eben vermeiden.

      Wenn man einfach nur untertauchen will in der Menge, sich wie ein Fisch im Wasser bewegen und nicht gesehen werden will, dann ist das kein Problem. Aber ich hatte einen Job zu erledigen. Und dazu musste ich ein paar Dinge besorgen, die sofort Aufsehen und misstrauen hervorrufen. Sprengstoff zum Beispiel.

      Glücklicherweise halfen mir meine guten Kontakte. Ich kannte jemanden in Berlin, der wiederum jemanden in Moskau kannte und so weiter. So läuft das Spiel. Und wenn die Leute, mit denen man zusammenarbeitet, auch tatsächlich vertrauenswürdig sind, dann kommt man sogar an Waffen und Sprengstoff und ein paar andere nützliche Kleinigkeiten, ohne dass das weiter auffällt. Selbst in Moskau. Oder vielleicht auch gerade in Moskau. Es gibt nämlich kaum eine andere Stadt, die ich kennengelernt habe, die käuflicher und korrupter ist als Moskau. Das gilt für für die Bordelle, den Straßenstrich und den Kreml in gleicher Weise. Es gibt keine Regeln für diejenigen, die Geld haben.

      Ich bekam schließlich den Sprengstoff, den ich brauchte und auch noch ein paar andere Dinge, auf die ich jetzt im Einzelnen nicht weiter eingehen will.

      Wie sagte es mal jemand so schön?

      Das wären Informationen, die die Bevölkerung beunruhigen könnten.

      In diesem Gebäude saßen also Kolonnen von Computer-Nerds und waren damit beschäftigt, Wahlen zu beeinflussen, Infrastruktur anzugreifen, Politiker zu erpressen oder Fake News zu verbreiten. So lief Krieg heute.

      Die Schäden stellen unter Umständen jeden Bombenangriff in den Schatten.

      Ich hingegen führe meine Kriege eher auf die konventionelle Weise.

      Die, die ich bei der Legion gelernt habe.

      Mit ein paar Ergänzungen.

      Obwohl - ganz so altmodisch ist meine Methode nun auch wieder nicht. Denn auch das gehört zu der neuen Art der Kriegführung: Man schickt einen zu allem entschlossenen, lebensmüden Irren los, um die Dinge auf die rustikale Art und Weise zu regeln. In diesem Fall war ich der Irre. Aber so ein Irrer kann mehr ausrichten, als es früher eine ganze Armee konnte.

      *

      Das Abwassersystem ist immer eine gute Möglichkeit, um Sprengstoff dorthin zu bringen, wo man ihn hinhaben will. Ist manchmal etwas unappetitlich, aber wirksam. In diesem Fall hätte ich mir wirklich gewünscht, es hätte wenigstens eine Tiefgarage gegeben.

      Naja, man muss die Dinge immer nehmen, wie sie sind.

      Als die Bombe hochging und das Gebäude im wahrsten Sinn des Wortes in die Luft flog, war ich schon längst wieder auf dem Weg nach St. Petersburg.

      In Moskau verhaftete man derweil die üblichen Verdächtigen.

      Ich bekam eine Nachricht von Victor.

      Nur ein Smiley, sonst nichts.

      Und dann bekam ich noch eine zweite Nachricht.

      Sie kam zweifellos von dem Mann in Kobaltblau, auch wenn er sich viel Mühe gegeben hatte, das nicht zu offensichtlich sein zu lassen.

      Sie war nur sehr kurz.

      >Guter Job. Aber er ist noch nicht erledigt.<

      So ein Scherzkeks dachte ich. Ich hätte nicht die leiseste Ahnung was der Mann in Kobaltblau mir mit seiner Nachricht sagen wollte. Aber ich widerstand der Versuchung, auf seine Nachricht zu antworten. Sowas kann lebensgefährlich sein.

      Wenig später bekam ich noch eine zweite Nachricht sie bestand einfach aus einem Namen und einer Adresse.

      Die Person um die es ging wohnte in St.Petersburg. etwas außerhalb um genau genau zu sein.

      Ich hatte einen gewissen Verdacht.

      *

      Ich suchte nochmal Victor in dem Club auf, in dem wir uns getroffen hatten.

      “Du bist wahnsinnig, dass du dich nochmal hier sehen lässt”, meinte er. “Aber was deine Aktion in Moskau angeht…”

      “Ja…?”

      “Da muss ich dir gratulieren.”

      “So?”

      “Aus professioneller Sicht, meine ich.”

      “Okay, wenn du das sagst.”

      “Ich sage СКАЧАТЬ