Mörder sind nicht zimperlich: 10 Krimis. Walter G. Pfaus
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Название: Mörder sind nicht zimperlich: 10 Krimis

Автор: Walter G. Pfaus

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745214024

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СКАЧАТЬ zum Auftakt den Henker. Natürlich wollen sie’s stilecht haben, nach der Methode Auge um Auge, Zahn um Zahn. Deshalb holen Sie sich den elektrischen Stuhl aus dem Lager und heizen ihn auf. Das sind doch wohl Verrückte, oder?“

      „So gesehen ist jeder Mörder verrückt.“

      „Wo soll ich mit meinen Nachforschungen beginnen? Alles spricht dafür, dass der oder die Täter aus einem anderen Bundesstaat kommen.“

      „Das ist immerhin schon ein Anhaltspunkt“, sagte Bount. „Du wirst vor allem die Hotelgäste checken müssen, die aus Louisiana angereist sind.“

      „Das werde ich tun, aber ich wette, das bringt uns nicht weiter“, grollte Toby Rogers. „Unser Mann kann bei einem Verwandten wohnen, vielleicht ist er auch drüben in New Jersey vor Anker gegangen. Solche Leute wissen doch, wie die Polizei arbeitet. Darauf stellen sie sich ein.“

      „Ich weiß“, sagte Bount. Er stand auf. „Ich spreche mit den Leuten im Haus. Was dagegen?“

      „Nicht, wenn du mir versprichst, verwertbare Nachrichten an mich weiterzuleiten.“

      „Ist doch klar“, meinte Bount und ging, aber die Gespräche, die er mit den Hausbewohnern führte (einer war nicht anzutreffen, er machte gerade Urlaub), trugen nicht dazu bei, das Geschehen aufzuhellen.

      Die Hausbewohner hatten Mister Dark natürlich gekannt und gegrüßt. Sie schilderten ihn übereinstimmend als ruhigen, freundlichen Mann, aber wie sich herausstellte, hatte niemand von ihnen jemals mehr als zwei oder drei Sätze mit ihm gesprochen. Sie waren zu der Erkenntnis gelangt, dass er keine Kontakte wünschte, sie hatten ihn als Sonderling eingestuft und ihn seiner Wege gehen lassen.

      Bount kehrte in Darks Wohnung zurück, berichtete, was er gehört hatte, gab zu Protokoll, was er wusste, unterschrieb das Ganze, und hinterließ für den Captain auch Ronald M. Prestons Hoteladresse, dann ging er.

      Als er die Straße betrat, wurden seine Augen schmal. Unter den vielen Neugierigen, die durch die Polizeifahrzeuge angelockt worden waren, stand ein dunkelhaariger Mann im Trenchcoat, der durch seine schlechte Haltung auffiel. Er hielt sich wie einer, der mit einer Rückgratverkrümmung fertigwerden muss. Bount zupfte ihn am Ärmel. Ihm fiel auf, wie lebhaft der Mann dabei zusammenzuckte.

      „Kann ich Sie mal sprechen, bitte?“, fragte Bount.

      Der Mann legte den Kopf zur Seite. Er war schlecht rasiert. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. Die Augen selbst waren von einem schmutzig wirkenden Grau, sie wirkten verwaschen, trist und hoffnungslos. Bount schätzte den Mann auf 35.

      „Worum geht es?“, fragte der Mann. Seine Stimme klang mürrisch und abweisend.

      Jemand wandte neugierig den Kopf.

      „Nicht hier“, sagte Bount und ging mit dem Mann zur nächsten Kreuzung. „Wie Sie wissen, hat es Mister Dark erwischt.“ Während Bount diese Worte äußerte, beobachtete er den Dunkelhaarigen gelassen. Der zuckte zusammen und blieb stehen.

      „Dann ist das also die Mordkommission?“

      „Ja“, erwiderte Bount.

      „Verdammt, verdammt, verdammt!“

      „Was regt Sie daran so auf? Kannten Sie Dark?“

      „Was geht Sie das an?“

      „Eine ganze Menge“, meinte Bount und zückte seine Lizenzkarte. „Ich untersuche den Fall.“

      „Ein Privatdetektiv“, murmelte der Mann. Er lachte plötzlich kurz und verächtlich. „Was, zum Teufel, geht es mich an, welche Interessen Sie verfolgen? Meine sind sicherlich anders gelagert. Ganz anders. Guten Tag, Schnüffler!“ Er machte auf den Absätzen kehrt, aber Bount blieb an seiner Seite. Der Mann stoppte. Er sah jetzt böse aus, sogar wütend. „Hauen Sie ab, Mann!“

      „Erst wüsste ich gern, was Sie von ihm wollten.“

      „Ich? Ich wollte gar nichts von ihm!“

      „Sie haben gestern vor seinem Haus gestanden, und heute wieder. Warum?“

      „Ich denke, das ist meine Sache, oder?“

      „Ja und nein. Immerhin ist inzwischen ein Mord geschehen. Es liegt an mir, der Polizei von Ihrem Verhalten Mitteilung zu machen, oder darauf zu verzichten ...“

      „Verhalten, was heißt hier Verhalten?“, explodierte der Mann. „Habe ich etwas getan, was gesetzwidrig ist, sittenwidrig, nicht vertretbar?“

      „Wie gut kannten Sie ihn?“

      „Ich sage nicht, dass ich ihn kannte.“

      „Sie haben ihn beobachtet.“

      „Das müssen Sie mir erst mal beweisen.“

      „Immerhin wussten Sie, wer Dark ist, und ihre Reaktion auf die Nachricht von seinem Tod war nicht zu übersehen“, stellte Bount fest.

      „Ich kann Schnüffler nicht ausstehen“, presste der Mann durch seine tabakbraunen, unregelmäßig gewachsenen Zähne. „Entweder Sie stinken jetzt ab, oder ich verpasse Ihnen ein Ding, dessen Wirkung bestimmt keiner Schönheitsoperation gleichzusetzen ist.“

      Bount lächelte.

      „Na los, probieren Sie's!“

      Er hielt den Mann für ein Großmaul, für einen Phrasendrescher ohne Mumm zur Aktivität, aber wie sich zeigen sollte, beruhte diese Einschätzung auf einem Missverständnis. Urplötzlich riss der Mann die Rechte hoch. Bount gelang es in letzter Sekunde, den Kopf herumzureißen, dass die Faust nur mit ihren Knöcheln über seinen Backenknochen rutschte. Bount konterte in einem Reflex. Das Gesicht des Mannes verzerrte sich, er riss den Mund auf, schnappte nach Luft und hatte offenbar Mühe, den Treffer zu verkraften.

      Ein Mann blieb verwundert stehen und musterte Bount und dessen Kontrahenten, dann ging er kopfschüttelnd weiter.

      Bounts Gegenüber massierte sich die getroffene Stelle.

      „Oh Mann“, krächzte er. „Machen Sie das immer so?“

      „Nicht immer“, meinte Bount. „Kommen Sie jetzt!“

      „Wohin?“

      „Ich stelle Sie meinem Freund, dem Captain, vor. Ihm gegenüber werden Sie sicherlich kooperativer auftreten.“

      „Mit Bullen habe ich nichts im Sinn!“

      „Okay, aber Sie hatten was mit Dark im Sinn. Ich wüsste gern, was es war.“

      Der Mann biss sich auf die Unterlippe.

      „Wenn ich’s Ihnen sage, behalten Sie es dann für sich?“, erkundigte er sich schließlich mit schief gelegtem Kopf und lauerndem Gesichtsausdruck.

      „Kommt ganz darauf an.“

      „Ich erzähle Ihnen meine Geschichte“, sagte der Mann und ließ die Arme fallen. „Sie ist nicht sehr hübsch, und schon gar nicht erbaulich, СКАЧАТЬ