Название: Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745204445
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Hinter einem der Kräne stand jemand. Steve kniff die Augen zusammen und versuchte, Einzelheiten zu erkennen. Aber die Gestalt war auf diese Entfernung nicht zu identifizieren. Er musste näher heran. Eng an die Container gepresst, arbeitete er sich vorwärts.
Als er das Ende der Containerreihe erreicht hatte, schlug dicht vor seinen Füßen eine Kugel ein und schrammte eine tiefe Furche in das Pflaster. Gleichzeitig hörte er das Krachen einer schweren Faustfeuerwaffe.
Steve sprang ein paar Schritte zurück. Es hatte keinen Sinn. So kam er an seinen Gegner nicht heran. Der saß in guter Deckung und konnte ihn jederzeit auf Distanz halten. Außerdem waren sie zu zweit und konnten ihn in die Zange nehmen, wenn er nicht aufpasste.
Steve sah sich um, plötzlich hatte er einen Einfall. Geduckt lief er wieder zurück, schlug einen weiten Bogen und näherte sich dann dem Lagerschuppen. Sein Ziel waren die schweren Trucks vor dem Schuppen.
Vermutlich lauerten seine Gegner noch bei den Kränen, denn dort hatten sie freies Schussfeld nach allen Richtungen.
Steve kletterte in einen der Trucks und schwang sich auf den hohen Fahrersitz. Schnell machte er sich mit der Apparatur vertraut. Danach schloss er die Zündung kurz. Mit einem dumpfen Röhren sprang der Motor an. Der Wagen zitterte vor geballter Kraft.
Steve legte den ersten Gang ein und ließ den Lastzug anrollen. Er duckte sich hinter das Lenkrad, sodass er gerade noch den Weg erkennen konnte. Sein Ziel waren die Kräne.
Das Geräusch des Motors übertönte die Revolverschüsse. Zwei Kugeln schlugen in kurzen Abständen gegen das Metall der Zugmaschine. Eine dritte ließ die Windschutzscheibe zersplittern und bohrte sich hinter ihm in die Rückwand der Fahrerkabine. Steve rutschte noch tiefer.
Schließlich war er bei den Kränen. Er sah eine schlanke hochgewachsene Gestalt davonhuschen. Sein Gegner wusste, wann es Zeit war, den Rückzug anzutreten. Ein Profi.
Steve trat auf die Bremse und stoppte den Truck. Der andere war jetzt zwischen den Containern verschwunden.
Aber wo war Harvey Atkins?
Steve richtete sich auf und blickte sich um. Die Hafenanlagen schienen völlig verlassen. Er schaltete den Motor ab und stieg aus, die Pistole in der Hand.
Er blickte zu den Containerstapeln hinüber. Aber der schlanke Mann war verschwunden. Wenn er sich bereits abgesetzt hatte, konnte Steve ihn nicht wieder einholen. Die Gegend war viel zu unübersichtlich.
Steve McCoy spürte, dass im Augenblick keine Gefahr mehr bestand. Trotzdem blieb er vorsichtig. Irgendwo lief Harvey Atkins noch herum, und Steve konnte sich vorstellen, dass der Gangster nicht gerade gut auf ihn zu sprechen war.
Steve näherte sich langsam dem Kran, von dem aus man auf ihn geschossen hatte.
Erst als er unmittelbar davorstand, bemerkte er Harvey Atkins. Der Gangster lag in seltsam verkrümmter Haltung neben einem der großen Räder des Schienenkrans. Er lag halb auf der Seite, einen Arm unter dem Körper, den anderen abgewinkelt, als wollte er sich abstützen und aufstehen.
Aber aufstehen würde Harvey Atkins nie mehr. Denn er war tot.
Steve McCoy ging in die Knie und steckte seine Waffe ein. Er berührte den Toten an der linken Schulter, und der Körper rollte zur Seite.
Zwei Zentimeter unter dem linken Ohr entdeckte er die tödliche Wunde. Aber es war kein Einschuss, sondern ein Messerstich. Die Wunde blutete kaum. Auch das war das Werk eines professionellen Killers. Steve überlief es kalt.
Der Killer löschte die Menschen wie Ungeziefer aus, und selbst ein Gangster wie Atkins hatte einen solchen Tod nicht verdient.
Steve erhob sich und blickte auf die Leiche hinunter. Der Killer wusste, dass man ihm auf der Spur war, und versuchte jetzt, alle Mitwisser auszuschalten. Der Unbekannte war gefährlicher als eine gereizte Klapperschlange. Er würde rücksichtslos zuschlagen, wenn er sich bedroht fühlte.
Müde trat Steve den Rückzug an. Er konnte nur noch die Mordkommission benachrichtigen. Und er selbst hatte jetzt nur noch eine einzige Spur.
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29.
ALLE BETEILIGTEN SPÜRTEN es: Heute war der Tag der Entscheidung. Obwohl keiner vom anderen wusste, hatten sie alle dasselbe Ziel. Ein Haus in der Upper East Side.
Dort wohnte John Carruthers.
Joan MacLaren war die Erste. Sie kam mit einem Taxi. Aus der Morgenzeitung hatte sie erfahren, dass Rico Manzini tot war. Ermordet in der Nähe des Mannes, den er überwachen sollte. Sie wusste nicht genau, was sie davon halten sollte, aber sie hatte ein unbestimmtes Angstgefühl. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, dass John damit etwas zu tun hatte, aber sie ahnte Unheilvolles.
Sie wollte mit ihm sprechen und ihm auf den Kopf zusagen, dass er mehr von der Verhaftung ihres Mannes wusste, als er zugab. Sie hatte es sich selbst nicht eingestehen wollen, dass ihr gefährliches Spiel zwischen ihrem Mann und John tödliche Konsequenzen hatte. Sie hätte gern einiges rückgängig machen wollen, aber sie wusste, dass es dazu bereits zu spät war.
Sie konnte nur noch retten, was zu retten war. John musste ihr endlich die ganze Wahrheit sagen. Er hatte sie benutzt, um an die Waffe ihres Mannes zu kommen, die nun als Mordwaffe bei der Mordkommission lag.
Fünf Minuten später traf Dr. Charles Highwood ein. Er wusste selbst nicht genau, was ihn eigentlich hierher führte. Aber er war zurzeit nicht über den Stand der Dinge informiert. Die Zeit drängte: Kevin MacLaren würde bald offiziell angeklagt werden. Und es hatte den Anschein, als wäre man keinen Schritt weitergekommen. Steve McCoy verfolgte irgendwelche Spuren und schwieg sich aus.
So hatte der Anwalt einen plötzlichen Entschluss gefasst und sich zu John Carruthers auf den Weg gemacht. Er wusste, dass Carruthers ein unerbittlicher Gegner Kevin MacLarens war. Aber MacLaren selbst war wie mit Blindheit geschlagen. Er nahm nicht einmal zur Kenntnis, dass seine Frau ein Verhältnis mit Carruthers hatte.
Highwood stieg aus dem Taxi und ging langsam auf der Straße auf und ab, die Hände auf dem Rücken. Er wusste nicht, wie er seinen Besuch bei dem Politiker motivieren sollte. Was wollte er ihn fragen?
Er blickte auf, als ein Wagen neben ihm stoppte. Nach einer Schrecksekunde erkannte er einen Camaro. Er blieb stehen und sah Steve McCoy gespannt entgegen. Der Agent stieg aus und schloss die Tür ab. Die beiden Männer schüttelten sich die Hände.
„Was machen Sie denn hier?“, fragte Steve McCoy.
Der Anwalt zuckte mit den Schultern. „Das kann ich nicht sagen. Es war nur eine Idee. Ich habe das Gefühl, dass Carruthers der Schlüssel zu dem ganzen Fall ist. Aber es gibt nicht die Spur eines Beweises. Und jetzt weiß ich nicht, was ich ihm sagen soll.“
Steve nickte. „Mit Ihrem Verdacht haben Sie völlig recht. Ich bin sicher, dass Carruthers der Drahtzieher ist. Aber auch ich kann es nicht beweisen. Wir können ihn nur überrumpeln. Im Übrigen glaube ich, dass er in höchster Lebensgefahr ist.“
Highwood СКАЧАТЬ