Dein nächstes großes Ding. Matthew Mockridge
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Название: Dein nächstes großes Ding

Автор: Matthew Mockridge

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная деловая литература

Серия: Dein Business

isbn: 9783956233388

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СКАЧАТЬ School. Wir sehen oft die jahrelange Arbeit, den Prozess und das unaufhörliche Spiel von Trial and Error nicht, das hinter scheinbar kreativen Meisterleistungen steckt.

      Kreativität wird weder vererbt noch wie das Abc gelernt, um plump rezitiert zu werden. Um den Prozess der kreativen Ideenfindung zu erleichtern, zu stimulieren oder zu führen, gibt es Modelle und Übungen (dazu kommen wir bei Matthews 10 Lieblings-Ideenfindungs-Tools), aber es ist wie mit dem Handlauf im Treppenhaus: Du kannst dich zwar daran festhalten, die Stufen musst du trotzdem selbst hinaufsteigen. Kreativität ist nicht der Wein, sondern die Wurzel in Verbindung mit Regen, Sonne, Sturm, Erdreich, Auslese, Winzer, Fass und Standort. Gib der Wurzel, was sie braucht, fordere sie heraus!

      Wenn du etwas erlebst, was du noch nicht kennst, arbeitet dein Gehirn mit unvorstellbarer Geschwindigkeit und einem riesigen Netzwerk aus Neuronen an der Interpretation des Erlebten. Passiert dir dasselbe noch mal, sind durch die Erinnerung und die entsprechenden Erfahrungen schon deutlich weniger Neuronen involviert und aktiv. Lös dich also von erfahrungsabhängiger Kategorisierung und Schubladendenken!

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      ERSTER SCHRITT: VERKAUF DEINEN FERNSEHER!

      Beim Fernsehen operiert das Gehirn vornehmlich über tiefe Alphawellen, das bedeutet, dein Verstand befindet sich in einem passiven Zustand, in einer Art »Wachschlaf«. Dein Gehirn muss aktiv und stimuliert sein, um komplexe Denkprozesse überhaupt erst anzutreten und ein Stadium aus hohen Alphawellen zu erzeugen (lesen/schreiben/Bewegung).

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      ZWEITER SCHRITT: NO PHONES!

      Flugmodus einschalten und deine Produktivität, Kreativität und dein genereller Fokus werden sich deutlich erhöhen. Ich habe in einem Taxi in Amsterdam mein Handy verloren und war überrascht, wie gut sich das Leben ohne Handy anfühlt. Probier es mal aus und frag dich vor allem, wie viele deiner Telefonate tatsächlich produktiv, nett und unentbehrlich sind! Vom SMS-Schreiben, Spielen oder anderen Dingen ganz abgesehen. Ich habe in dieser Zeit die wichtigen Telefonate über Skype (damit kannst du auch Telefone und Handys anrufen) geführt und war sogar deutlich produktiver und schneller als mit dem Handy. Plötzlich machst du alles, was du tust, aktiv und geplant und reagierst nicht bloß auf äußere Reize (der Moment, wenn dein Handy klingelt und du aus allem anderen gerissen wirst). Du musst jetzt Meetings verbindlicher planen, viel besser vorausdenken, pünktlich sein und über die Relevanz eines jeden Gesprächs viel genauer nachdenken. Try it!

      Lass dich überraschen! Du darfst nicht immer wissen, was als Nächstes passiert, nicht immer vorbereitet und qualifiziert sein – dann erst arbeitet dein Gehirn mit mehr Vorstellungskraft, Einsatz und Kreativität.

      Niemand wird kreativ geboren, aber jeder Mensch, jedes Umfeld, jeder Freund, jede Situation, Eltern, Schule, Uni oder Job kann kreatives Denken in Gang setzen. Setz dich unbekannten Situationen aus, je verrückter, neuartiger, drastischer und schärfer der Wechsel, desto innovativer das Ergebnis. Erschrick dich selbst und alle um dich herum, und schau zu, was passiert!

      4. MUSS ES IMMER EIN EXPERTE SEIN?

      Wiederholung schafft Erfahrung und ebendiese jahrelange Erfahrung ist die Basis von echter Expertise. Expertentum hat aber immer auch einen Preis: starre Strukturen, so dicht und stabil wie das Wissen, auf dem sie aufgebaut sind. Könnte es sein, dass eine hohe Expertise mit der Abnahme von Flexibilität und Vorstellungskraft korreliert? Ab wann schaffen Expertise, voreingenommene Wahrnehmung und ein unerschöpflicher Erfahrungsschatz, der alles zu erklären vermag, eine Blockade für wirklich innovative Denkansätze?

      In seinem Buch The Myths of Creativity erzählt David Burkus die Geschichte vom Prothesenhersteller Martin Bionics, dessen Gründer Jay Martin einen ganzen Stab der erfahrensten, bestbezahlten Ärzte und Physiker feuerte, weil sie die Entwicklung einer in Echtzeit reagierenden Fußgelenkprothese für technisch unmöglich erklärten. Er tauschte das Superstar-Forschungsteam gegen einfache Studenten aus, erfahren genug, um komplexe Zusammenhänge zu begreifen, aber frisch genug, um scheinbar Unmögliches nicht allein deshalb auszuschließen, weil sie es noch nicht zu Ende denken können. Nach wenigen Monaten schloss Jay Martin das Projekt mit seinem Studententeam erfolgreich ab und entwickelte den scheinbar unrealisierbaren Fußgelenkersatz, der bis heute den Prothesenmarkt revolutioniert hat.

      Kreativität ist nicht das Ergebnis eines Experten, der ein Wunder vollbringt, sondern das Resultat eines richtig entworfenen »Ökosystems« mit dem richtigen Team und verschiedenen Perspektiven – neuen und alten. Nicht zu wissen, dass etwas unmöglich ist, macht es wieder möglich!

      5. DER GEISTESBLITZ –

       GIBT ES IHN?

      Und plötzlich war sie da, völlig aus dem Nichts, eine absolute Killer-Idee! Die Geschichte vom Geistesblitz, von zufälliger Eingebung und plötzlicher Genialität ist weit verbreitet. Jeder kennt die Symbolik der Glühbirne, die blitzschnell über dem Kopf anspringt – die Idee ist einfach da, in Lichtgeschwindigkeit. Aber was ist dran an diesem Million-Dollar-Moment? Oder anders: Was fehlt?

      Stets übersehen wird die Recherche, die intensive Auseinandersetzung mit der Problemstellung. Warum wird sie übersehen? Weil sie unsichtbar ist. Unterbewusst laufen Mechanismen ab, die keiner sieht, hört, spürt oder versteht. Das Unterbewusstsein verarbeitet Gedankengänge millionenfach schneller als das Bewusstsein. Wir denken paradoxerweise beim Schlafen, beim Duschen oder Spazierengehen in ganz anderen Sphären, als wenn wir denken, dass wir denken. Die Idee wird der Mittelpunkt der Erfolgsgeschichte, nicht der Weg, nicht der Mensch, nicht die stille Inkubation aller Eindrücke und Inspirationen, die letztendlich die Grundidee erst schlüsselfertig schlüpfen lassen.

      Menschen jedoch lieben die Geschichte vom Geistesblitz und wollen ihr Glauben schenken, auch wenn sie längst wissenschaftlich widerlegt ist. Warum? Weil sie eine wunderbare Ausrede für all diejenigen ist, die glauben, dass sie unkreativ sind und keine guten Ideen haben. Es wird plötzlich so einfach, sich dem Druck der Genialität zu entziehen, die Erwartungshaltung im Keim zu ersticken. Das Problem: Wir glauben uns jetzt selbst die Ausrede, und wirklich gute Ideen werden somit tatsächlich ausbleiben.

      Die Rezeptur für geistesblitzartige Killer-Ideen besteht also nicht nur aus der Idee und dem Menschen, sondern aus neuen Eindrücken, aus unterbewusster Verarbeitung, aus Überzeugung, Geduld und Gelassenheit, Distanz und aus Offenheit. Die größten Künstler und Denker aller Zeiten, die da Vincis und Michelangelos, hatten immer viele Projekte gleichzeitig am Start. Was auf den ersten Blick wie Überforderung oder fehlende Struktur wirkt, wird unterbewusst stets weiter bearbeitet, inkubiert, vorangetrieben. Früher oder später kommt der Moment, an dem die Idee ausgereift ist; viele verwechseln das mit dem Geistesblitz. Die eigentliche Idee liegt aber im Inkubationsprozess. Durch selektives Vergessen werden in den Denkpausen die typischen und bekannten Denkwege vergessen. Wenn dann plötzlich ein neuer Impuls entsteht und andere Wege beschritten werden, folgen ganz neue Ideen und Lösungsansätze.

      6. WER SIND DEINE 5?

      Ideen sind Produkte unserer Umwelt, so weit sind wir schon. Unser direktes Umfeld, die Menschen, die uns am nächsten stehen, das sind die Variablen, die wirklich auf die Hervorbringung unserer Ideen Einfluss nehmen. Sie inspirieren uns, sie formen unsere Ansichten, sie bestimmen unsere Art zu denken. Alles, was wir für möglich halten, unsere Überzeugungen und die eigene Vorstellungskraft, all das sind direkte Ebenbilder unserer sozialen Kontakte und damit die kumulierten Erkenntnisse über Möglichkeiten und Potenziale, an die wir glauben. Sich diesen erlesenen Kreis, diese fünf engsten Verbündeten, diese Mannschaft СКАЧАТЬ