Rob. Regina Mars
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Название: Rob

Автор: Regina Mars

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Club der dichten Dichter

isbn: 9783969877937

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СКАЧАТЬ wie Quallen, dabei war es vor Jahren noch ein echtes Naturparadies!«

      »Haaach, also seid ihr jetzt eine richtige Familie«, seufzte Luisa. Ihr rundes Gesicht glänzte vor Glück. »Muss das schön sein.«

      Jannik, ihr Freund, nahm panisch einen Schluck Bier. Eva schaute, als würde sie das alles nichts angehen. Sie waren nur noch zu sechst, seit Valentin seinen Tobsuchtsanfall gehabt hatte.

      Milan zuckte mit den Achseln. Aber er wagte es, zu lächeln.

      Rob schüttelte unmerklich den Kopf. »Okay, weg von Windelkack- und Familienthemen. Ich krieg sonst Ausschlag. Eva, wie läuft's mit dem Doppelmord?«

      »Schlecht. Hab heute kaum 1000 Wörter geschrieben.« Sie neigte den Kopf. »Ick würde nachher weitermachen, aber ick muss morgen früh aufstehen. Wir besuchen Harriets Eltern.«

      »Ich dachte, du hasst die beiden?« Rob hatte ganz deutlich gehört, dass sie die beiden verdorrten Arschkrampen nie wiedersehen wollte.

      »Ja, dit tue ich.« Sie seufzte. »Aber Harriet will sie besuchen, also …« Sie wedelte mit den schlanken Fingern. »Ick habe keine Wahl.«

      »Doch, hast du. Sag Nein.«

      Sie lachte. »Robbel, du hast keine Ahnung, wie dit läuft, oder? Wenn ick jetzt nicht mitkomme, leide ick da noch Jahre drunter. Wenn Harriet den beiden Trollen alleine gegenübertreten muss … Ne, da bringe ick es lieber jetzt hinter mich. Mit ein bisschen Glück streiten sie sich wieder und wir müssen ein halbes Jahr nicht hin.«

      »Ehrlichkeit reinigt die Seele«, sagte Zebulon. Was auch immer das bedeutete. »Du musst ehrlich zu Harriet sein. Ihr deine Bedürfnisse mitteilen. Man sollte seinen Partner nie zu etwas zwingen, zu dem er nicht bereit ist.« Ach, das meinte er. »Sag ihr einfach, dass du nicht mitkommst, weil du ihre Eltern hasst.«

      Eva lachte erneut. »Ja, klar. Dit müsste ick ihr mal sagen. Dann könnte ick eine lustige Mordszene schreiben.«

      Zebulon wirkte schockiert. »Eva, das ist nicht witzig.«

      »Echt? Finde ick schon.« Sie kicherte. »Ne, so einfach ist dit leider nicht. Ick will meine Frau behalten, also komme ick zu ihren entsetzlichen Eltern mit und lächle.«

      »Oder du lässt es«, sagte Rob. So wie er es seit Jahren ließ, jemandem so nahe zu kommen, dass er seine furchtbaren Eltern kennenlernen musste. Und es ging ihm gut damit. Flüchtige Bekanntschaften waren immer besser als jemand, der einem das Herz brechen konnte. Immer. Die Einzigen, denen er wirklich vertraute, saßen hier am Tisch. Und die verschwanden in die Beziehungshölle, einer nach dem anderen. Erst Eva, dann Jannik, sogar Milan. »Ich wette, Valentin ist bald auch verpartnert.«

      »Als ob dieser Trottel das hinkriegen würde«, knurrte Zebulon. »Er ist dabei, das größte Geschenk von allen wegzuwerfen und merkt es nicht einmal.«

      »Du auch, Zebulon?« Rob griff sich an die Brust. »Willst du dich etwa auch verpartnern und mich als letzten Single zurücklassen? Muss ich bald der Einzige sein, der ein ausschweifendes Sexleben und absolute Freiheit genießt?« Er schloss die Augen. »Entsetzlich.«

      »So entsetzlich wie deine Prosa, du Schmonzetten-Luder«, grollte Zebulon. »Wie kannst du im echten Leben noch schwulstiger daherlabern als in deinen Romanen?«

      »Was, liest du etwa meine Romane? Welche? ›Mein grausamer Milliardär‹? ›Herr ihres Herzens‹? ›Bestraft aus Liebe‹?«

      Zebulons Wangen bekamen einen Grünstich. »Hör auf zu reden. Es wird nicht besser.«

      »Welches hast du nun gelesen?«

      »Keins. Ich habe in eine Leseprobe irgendeines deiner entsetzlichen Machwerke, die du unter einem ebenso entsetzlichen Frauennamen veröffentlichst, hineingeschaut. Und es sofort bereut.«

      »Ich habe mal kurz auf deinen Blog geschaut und es noch mehr bereut. Was hast du gegen Touristen?« In jedem zweiten Satz hatte Zebulon davon geschwärmt, wie frei von dieser Plage der Menschheit die Strände der obskuren Insel des Archipels Raja Ampat waren, auf der er sich gerade aufgehalten hatte.

      »Touristen zerstören alles, was gut ist.« Heiliger Zorn entflammte Zebulons Züge. »Sie zertrampeln Kulturen, kommerzialisieren unberührte Regionen und sind immer im Weg.«

      »Du bist doch selbst ein Tourist«, sagte Rob.

      »Das nimmst du zurück«, grollte Zebulon.

      »Warum denn, Touristenboy?«

      »Weil ich ein Forscher bin, du verlogenes Milliardärsschreiberlein! Ein Entdecker! Ich reise, um meinen Horizont zu erweitern, um meiner Seele Nahrung zu geben, nicht, um …«

      »Ick muss dann mal los.« Eva holte das Portemonnaie aus ihrer Tasche.

      »Ich auch.« Milan winkte der Kellnerin.

      »Ja, gute Idee.« Jannik lächelte nervös. »Schatz?«

      »Okay.« Luisa schmiegte sich an seinen Arm.

      Zwei Minuten später waren sie allein. Irritiert blickte Zebulon Rob von der anderen Seite des Tisches aus an.

      »Sind die wegen uns gegangen?«, fragte Zebulon.

      »Nein, nur wegen dir. Wenn du zu einem Vortrag ansetzt, flüchtet halt alles.« Rob nahm einen Schluck Weizenbier. »Reiß dich mal zusammen, Zebi.«

      »Wer die Wahrheit nicht verträgt, flüchtet vor ihr.« Majestätisch strich der Jutesack seinen geknüpften Leinenpulli zurecht. Der Körper darunter sah nicht einmal schlecht aus. Es war Zebulons Charakter, der ihn so unattraktiv machte.

      »Wer dein Gelaber nicht erträgt, flüchtet«, korrigierte Rob. »Und? Manobar? Nachher?«

      »Das letzte Mal, als du mich an diesen gottverlassenen Ort geschleppt hast …«

      »Ja, ja, bist du auf einen Pauschaltouristen reingefallen. Du hast mir immer noch nicht gedankt, dass ich dich mitgenommen habe. Wenn ich dich nicht ab und zu in die Manobar schleppen würde, würdest du nie flachgelegt.«

      »Im Gegenteil, mein Lieber.« Das »Lieber« klang irgendwie unlieb. »Ich garantiere dir, dass ich auf meinen Reisen äußerst befriedigende Abenteuer hatte.«

      »Ach, echt? Ich dachte, wenn du andere Rucksackträger triffst, gibt's nur einen Schwanzvergleich, wer das entlegenste Dorf auf der am weitesten entfernten Insel gefunden hat.«

      »Manchmal endet das in einem realen Schwanzvergleich.«

      War das ein Witz? Und ein Lächeln? Rob richtete sich auf und grinste.

      »Mensch, Zebi! Herzlichen Glückwunsch!«

      »Wozu?«

      »Dass du dir unter all den Leinensäcken und der Selbstgerechtigkeit einen Funken Humor bewahrt hast. Dafür geb ich dir ein Bier aus!«

      »Tatsächlich.« Misstrauisch war gar kein Ausdruck.

      »In der Manobar.«

      »Das war ja klar.« Zebulon seufzte. »Nur, wenn du СКАЧАТЬ