Mein Pferd gibt es nur einmal. Torbjörg Hagström
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Название: Mein Pferd gibt es nur einmal

Автор: Torbjörg Hagström

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Petra

isbn: 9788711786789

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СКАЧАТЬ Pfad zum Haus entlang. Die anderen waren noch nicht gekommen. Karin deckte gerade den Tisch.

      „Kann ich Ihnen helfen?“ fragte Petra.

      „Ja, danke, du kannst das Brot schneiden – es liegt dort drüben im Korb. Bist du mit heiler Haut durch den Garten gekommen? Wenn ich nur wüßte, woher all die Brennesseln kommen! Ich muß mich wirklich einmal um das Unkraut kümmern, sobald ich Zeit finde. Ich würde nämlich gern einen Gemüsegarten aus der Wildnis machen.“

      Karin war nett, fröhlich und gesprächig. Petra mochte sie gern und vergaß meistens ganz, daß sie nicht gleichaltrig waren. Karin war vierundzwanzig; eigentlich bestanden neun Jahre Altersunterschied zwischen ihnen.

      „So, jetzt brauche ich nur noch das Teewasser aufzusetzen“, sagte Karin, als der Tisch gedeckt war. „Hast du übrigens Lust, morgen vormittag bei einem zweistündigen Ritt mitzumachen? Wir wollten zum Kärrsee reiten und dort baden.“

      „O ja, gern. Das klingt prima.“

      In diesem Augenblick wurde an die Tür geklopft. Es war Rosemarie Engholm. Zehn Minuten später waren alle eingetroffen und saßen um den Tisch versammelt.

      Petra sah sich um. Ihr gegenüber, auf dem alten Sofa, saßen die Zwillinge. Sie glichen einander wie ein Ei dem anderen, doch Agneta hatte ihr blondes Haar in weiche Locken gelegt, während Charlotte einen Pferdeschwanz trug. Die Zwillinge hatten hellblaue Augen und unglaublich glatte Haut. Beide trugen elegante weiße Hosen und geblümte Blusen.

      Klaus saß ebenfalls auf dem Sofa, da Karin nur drei Stühle hatte. Er war mit seinen achtzehn Jahren der älteste von den fünf Reitschülern. Gut sah er aus; er hatte gleichmäßige weiße Zähne und blondes Haar, doch seine Augenbrauen waren dunkel. Eigentlich kam er nicht aus dieser Gegend; er wohnte nur den Sommer über hier bei Verwandten.

      Rosemarie war dreizehn, ein knappes Jahr älter als Astrid, und hatte zwei Jahre beim Rittmeister reiten gelernt. Sie war ein kleines, dralles Mädchen mit dunklen Haaren und schwarzen munteren Augen, die an ein Eichhörnchen erinnerten.

      Petra hoffte, daß sie sich alle fünf gut verstehen würden. Sie würden ja nun während des ganzen Sommers viel beisammen sein.

      „Bitte, bedient euch“, sagte Karin und ließ die Teekanne und die Platte mit Aufschnitt herumreichen. „Wir wollen gleich zur Sache kommen. Herr Verelius und ich würden beim Fest gern vormittags ein paar Reitvorführungen zeigen und nachmittags Wettkämpfe veranstalten.“

      „Dressur und Springen, nicht?“ fragte Agneta.

      „Ja.“

      „Agneta und ich werden an der Dressur und beim Springturnier teilnehmen“, verkündete Charlotte selbstsicher.

      „Ja, natürlich müssen wir versuchen, unseren Klub in ein gutes Licht zu rücken“, erwiderte Karin lachend. „Ich habe selbst vor, mich mit Rex an den Wettkämpfen zu beteiligen, und Puppe und Ballade können wohl die C-Bahn ohne größere Schwierigkeiten schaffen.“

      „Das kann Svala auch“, warf Petra ein.

      Sie hatte noch nie bei einem Wettkampf mitgemacht, wußte jedoch, daß ihr Pony gut springen konnte.

      „Wäre es nicht am besten, wenn die Klubleitung sich um die Wettkämpfe kümmert?“ fragte Klaus. „Nachdem sowohl die Zwillinge als auch Petra daran teilnehmen wollen, meine ich.“

      „Genau das wollte ich eben vorschlagen“, erwiderte Karin. „Wir von der Klubleitung sind mit den Plänen für die Wettkämpfe schon ziemlich weit gekommen.“

      „Und welche Vorführungen sollen gezeigt werden?“ fragte Rosemarie.

      Karin lächelte. „Das sollt ihr euch überlegen. Natürlich werde ich euch helfen, wenn es nötig ist; zum Beispiel, falls ihr eine Quadrille einüben wollt. Die Pferde der Reitschule stehen euch zur Verfügung, und ich kann euch auch behilflich sein, die geeigneten Reiter auszuwählen. Ich sehe ja während der Stunden, was die einzelnen Leute können.“

      „Eine Quadrille wäre nicht schlecht“, meinte Rosemarie. „Troll wäre auch das richtige Pferd, um Zirkuskunststücke vorzuführen.“

      Eine lebhafte Diskussion entstand, bei der viele verschiedene Möglichkeiten besprochen wurden, und es war spät, als Petra wieder nach Hause fuhr.

      Petra war wie gewöhnlich um halb sieben Uhr morgens auf den Beinen.

      Ihr Pony wieherte lautstark zur Begrüßung, als sie in den Stall kam.

      „Hallo, Svala, möchtest du ein bißchen Hafer?“

      Petra summte fröhlich vor sich hin, während sie ihr Pony striegelte und die Box ausmistete. Als sie fertig war, ging sie in den Kuhstall und machte auch dort sauber. Das gehörte zu ihren Pflichten, während ihr Vater das Melken besorgte. Anschließend führte sie die Kühe auf die Weide. Sie ritt ohne Sattel auf Svala und brachte ihr Pony zu den Kälbern auf die Wiese hinter der Kuhweide.

      Da der Ausritt nicht vor zehn Uhr beginnen sollte, arbeitete Petra noch einige Zeit im Gemüsegarten, ehe sie sich mit Svala auf den Weg zur Reitschule machte.

      Na, ein großer Verdienst kann das heute für die Reitschule nicht sein! dachte Petra unwillkürlich, als die Reiter vor dem Stall aufsaßen. Nur drei der sieben Teilnehmer waren zahlende Kunden, nämlich zwei kleine Mädchen auf Puppe und Troll und Klaus auf dem vierjährigen Fuchs Ballade. Karin ritt mit Rex an der Spitze, und die Zwillinge Verelius waren ebenfalls mit von der Partie.

      „Ist das eine Hitze!“ stöhnte Agneta. „Ich freue mich schon aufs Baden.“

      „Du hättest eine Reitkappe aufsetzen sollen, Klaus“, sagte Karin tadelnd.

      „Bei dieser Hitze? Nie im Leben! Ich falle schon nicht vom Pferd“, erwiderte Klaus grinsend.

      Die drückende Schwüle machte die Pferde ziemlich träge, ausgenommen Ballade, der aus irgendeinem Grund unruhig war. Fleur, Agnetas nervöse Stute, ging vor Ballade. Sie scheute jedesmal fast, wenn der Wallach wieder einen Satz machte. Petra konnte ein schadenfrohes Lächeln nicht unterdrücken. Den Platz vor Klaus hatte Agneta selbst gewählt. Sie hatte sich sogar zwischen ihn und Charlotte gedrängt, als sie aufgebrochen waren.

      Nach einem Ritt, der trotz allem recht friedlich verlief, sahen sie den Kärrsee zwischen den Baumstämmen glitzern. Der Boden wurde nun ziemlich sumpfig, und die Hufe der Pferde versanken im Morast. Bald folgten sie dem Pfad, der am Ufer entlangführte, bis sie auf festeren Boden kamen und ein Stück Sandstrand erreichten.

      „Absitzen!“ befahl Karin.

      Minuten später waren alle in ihre Badesachen geschlüpft, und die Pferde standen unter den Bäumen. Doch während die Reitgesellschaft badete, türmten sich drohende Wolken am Himmel über dem See. Charlotte warf einen Blick zum Horizont und sagte: „Da kommt ein Gewitter, glaube ich.“

      „Ja, wir müssen uns wohl ein bißchen beeilen“, erwiderte Karin. „Es wird bald zu regnen anfangen.“

      Als sie losritten, fielen die ersten Tropfen. Plötzlich erklang ein gewaltiger Donnerschlag, und im nächsten Augenblick begann es wie aus Kannen zu gießen. Ballade vollführte einen Satz, stürmte aus der Reihe und hielt am Seeufer so plötzlich an, daß Klaus vornüberfiel und sich an der Mähne des Pferdes festklammern СКАЧАТЬ